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Wildrosengeheimnisse

Wildrosengeheimnisse

Titel: Wildrosengeheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Rath
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fällt einem ins Auge.«
    »Können Sie mir ungefähr sagen, wann das gewesen ist?«, fragt er, worauf ich Herrn Harter von beiden Begegnungen erzähle.
    Er notiert sich alles, was ich sage, und zieht einen weiteren Gegenstand aus seiner Tasche. Es ist die silberne Haarspange in Form eines Saxophons, bei der allerdings die wunderschönen Swarovski-Steinchen fehlen.
    »Kommt Ihnen diese Spange bekannt vor?«, will er wissen.
    Nun läuft es mir aber eiskalt den Rücken herunter. »Ja. Das ist die Haarspange, die Isabella trug, als sie hier im Café saß.«
    »Ihr Mann hat sie angeblich in der Wildrosenhecke vor Ihrem Café gefunden. Er behauptet, das ›Café Butterblume‹ sei das Stammcafé seiner Frau gewesen und er habe sie deshalb hier gesucht. Dabei habe er die Haarspange in der Hecke entdeckt.«
    Der Kommissar zieht ein weiteres Foto aus seiner Tasche, auf dem der grobschlächtige Ehemann von Isabella zu sehen ist.
    »Kennen Sie diesen Mann?«
    Ich erzähle Herrn Harter, dass das der Mann vom Zebrastreifen ist, aber dieser noch nie in meinem Café war, da bin ich ganz sicher. Mir wird unheimlich bei dem Gedanken, dass der Typ sich hier herumgetrieben und seine Frau gesucht haben soll, ohne, dass ich es bemerkte.
    »Stimmt das denn? Dass diese Frau Grothe verschwunden ist, meine ich?«, frage ich ihn.
    »Ja, leider. Ihr Mann hat sie als vermisst gemeldet.«
    »Könnte es nicht sein, dass sie vielleicht nur ein paar Tage weggefahren ist? Zu ihrer Familie oder Freundin? Vielleicht hat sie sich mit ihrem Mann gestritten und braucht einfach etwas Abstand «, sinniere ich. »Oder sie hat einen heimlichen Freund, bei dem sie ist.« Mir fallen die Ladys ein, die diese Möglichkeit neulich andeuteten.
    »Das haben wir alles überprüft. Offenbar lebt Frau Grothe sehr zurückgezogen und hat kaum Freunde. Niemand weiß, wo sie geblieben ist.« Herr Harter steckt die Fotos und die Haarspange wieder ein. »Leider können wir nach einigen Befragungen ein Verbrechen nicht mehr ausschließen.« Er sieht mich bedeutungsvoll an. »Und wie es aussieht, ist das ›Café Butterblume‹ der Ort, an dem sie zuletzt lebend gesehen wurde.«

5. Kapitel: Endlich Frühling.
    Ich gebe zu, der Besuch des schmucken Kommissars hat mein gerade wieder so schön hergestelltes Seelenheil ziemlich durcheinandergebracht.
    Nicht nur, dass er ein äußerst attraktiver und unglaublich netter Mann ist, mit dem ich mich anschließend noch lange über den Bodensee im Allgemeinen und den Werdegang meines Cafés im Besonderen unterhalten habe.
    Nein, es beunruhigt mich sehr, dass die hübsche Isabella verschwunden ist, hier zuletzt lebend gesehen wurde und die Kriminalpolizei ein Verbrechen nicht ausschließt. Meine Güte, wie entsetzlich. Sollte wirklich in unserer schönen und lieblichen Gegend ein Verbrechen geschehen sein? Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Und doch hört man immer wieder, dass auch oder gerade in der Provinz ganz schreckliche Dinge geschehen.
    Auf jeden Fall gab mir Herr Harter zum Abschied seine Visitenkarte, mit der Bitte, ihn auf jeden Fall anzurufen, sollte mir noch irgendetwas einfallen, und sei es auch in meinen Augen noch so unwichtig. Ich solle die Augen offenhalten und ihm sofort Bescheid sagen, wenn mir etwas Merkwürdiges auffiele.
    Zum Glück werden meine Überlegungen verdrängt, weil Nini nach Hause kommt und ich erst einmal ganz viel von meiner Amerika-Reise erzählen muss.
    Sie freut sich riesig über das mitgebrachte Kleid und probiert es gleich vor dem Spiegel an.
    Die Ablenkung tut ihr gut, denn sie hat die letzte Zeit praktisch nur gelernt und ist entsprechend gestimmt. Mit ihrer nervösen Anspannung und der schlechten Laune hat sie ihren Freund Ben vergrault, der gerade seinen Koffer packt, um wieder zurück nach Mannheim zu fahren.
    »Ich komm wieder, wenn die Prüfungen vorbei sind«, verabschiedet er sich seufzend und düst mit seinem klapprigen alten Fiat davon.
    »Männer«, schimpft Nini ihm hinterher und rollt wütend mit den Augen. »Wieso hat er kein Verständnis für mich?«, fragt sie mehr sich selbst als mich.
    Ich vermute mal, weil sie die letzte Zeit reichlich zickig zu ihm war. Ben ist nämlich im Grunde ein ganz Lieber mit einer Engelsgeduld, den so schnell nichts aus der Ruhe bringen kann.
    »Vielleicht muss er zu Hause auch etwas für sein Studium tun. Oder er möchte dir Gelegenheit geben, dich voll und ganz auf deine Lernerei zu konzentrieren«, sage ich, um Nini zu

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