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Wildrosengeheimnisse

Wildrosengeheimnisse

Titel: Wildrosengeheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Rath
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und der coolen Ray-Ban-Sonnenbrille. Das Mädchen neben ihm ist blutjung und bildhübsch.
    Wieder einmal so ein junges Ding mit einem Mann, der viel älter ist, aber offenbar über Geld und Status verfügt, denke ich. Doch dann sehe ich genauer hin: Ich kenne sie. Es ist Franziska, deren rotes Haar in der Sonne leuchtet und die sich lächelnd zu dem Mann herüberbeugt, um ihn zu küssen. Gar so einsam scheint die Kleine also gar nicht zu sein. Aber warum kann ihr Freund nicht ein Junge in ihrem Alter sein? Sie hat es doch finanziell gar nicht nötig, sich mit einem Mann abzugeben, der ihre Jugend und Schönheit mit Geschenken und tollen Ausflügen in die High Society belohnt. Schließlich kommt sie aus gutem Hause. Aber vielleicht ist es gerade das, was sie anzieht. Noch zu Hause muss ich über diese seltsame Begegnung nachdenken.
    Christian fragt besorgt: »Meine Süße, was soll die Sorgenfalte auf deiner Stirn? Ich dachte, es sei mir gelungen, dich wieder auf andere Gedanken zu bringen. Es ist der Einbruch, der dir Kummer bereitet, ja? Aber schau mal, so viel ist doch gar nicht zerstört. Ich bin sicher, das waren nur ein paar Burschen, die auf der Suche nach Geld waren, und als sie keins fanden, waren sie sauer und haben aus Frust für ein bisschen Unordnung gesorgt. Ganz bestimmt kommen sie nicht wieder. Dieser Kommissar hat doch angeboten, öfter eine Streife hier entlangfahren zu lassen, nicht wahr? Wenn du ängstlich bist, kannst du außerdem immer zu deiner Mutter und Steve hinübergehen. Und mich jederzeit anrufen, wenn etwas ist, hörst du? Dann komme ich, so schnell es geht.«
    Liebevoll sieht Christian mich an, um mich dann noch einmal fest in die Arme zu nehmen. »Keine Angst, Liebling, ich bin immer bei dir, in Gedanken und auch sonst.«
    Ein bisschen trösten mich seine Worte, wenn ich auch sehr traurig bin, dass er mich schon wieder verlassen muss. Als Christian längst fort ist, fällt mir ein, dass ich ihn heute fragen wollte, warum die verschwundene Isabella die Nummer zu einem Handy hatte, das offenbar ihm gehört, und was er mit ihr zu tun hatte.

7. Kapitel: Maiglöckchen-Hochzeit auf der Mainau
    Obwohl ich mich so sehr darauf gefreut habe und das Wetter prachtvoll ist, kann ich Ostern in diesem Jahr kein bisschen genießen. Zu tief sitzt der Schock über den Einbruch in mein schönes Café.
    Während die kleinen Mädchen von Laura Ann im Garten nach Ostereiern suchen und mir zum Trost kleine Blumensträuße pflücken, sind wir Erwachsenen vollauf damit beschäftigt, den Gastraum wieder einigermaßen in einen ordentlichen Zustand zu versetzen, so dass wir wenigstens am Ostermontag für die Gäste öffnen können.
    Nicht nur, dass mir der wichtige Umsatz der anderen Feiertage, den ich so dringend brauchen würde, fehlt – es ist auch das unbehagliche und ängstliche Gefühl, das ich seit dem Einbruch ständig mit mir herumtrage. Ich kann dieses Bild, das sich uns neulich abends bot, als wir heimkamen, nicht vergessen. Vor allem der Anblick des kleinen leblosen Hundekörpers hat sich tief in mein Gedächtnis gebrannt. Zum Glück erholt sich meine Jojo zusehends und bettelt wieder ununterbrochen nach Essen – ein sicheres Zeichen, dass es ihr besser geht. Mit den vereinten Kräften der ganzen Familie und fleißigen Handwerkern, die sofort die kaputte Terrassentür reparieren, gelingt es uns recht schnell, zumindest annähernd die schöne und gemütliche Atmosphäre erneut herzustellen. Sogar ein Osterstrauß steht wieder in der Bodenvase, nur Emilys entzückende Ostereier fehlen daran und wurden durch ein paar gekaufte ersetzt. Gleich als ich am Ostermontag die Eingangstür aufschließe und ein großes Schild mit der Aufschrift ›Geöffnet‹ vor die Tür stelle, kommen die ersten Gäste herein. Es sind die BBP-Ladys, die bereits bestens über die Geschehnisse informiert sind.
    »Sie Ärmschte. Wir haben g’hört, dass eingebrochen worden isch.«
    Die Damen scheinen ehrlich betroffen.
    »Aber man sieht ja gar nix. Wie haben Sie das so schnell wieder aufgeräumt?«
    Ich erkläre den Damen, dass zwar einiges an Geschirr und Gläsern sowie Dekomaterial zerstört worden ist, das Mobiliar jedoch zum Glück heil geblieben ist.
    »Ja, so eine Schande. Wer macht denn so etwas?«, fragt Veronika Möhrle.
    Ihre Freundin Jutta macht ein ernstes Gesicht und flüstert ihr zu, kaum dass ich mich einen Meter vom Tisch entfernt habe, »also, ich weiß nicht recht, aber das kommt mir alles ein wenig komisch

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