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Wildrosengeheimnisse

Wildrosengeheimnisse

Titel: Wildrosengeheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Rath
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kommt. Es wird ein Kätzchen oder ein Igelchen sein, denke ich, bin aber nicht überzeugt.
    Auf einmal habe ich so ein Gefühl, als ob mich jemand beobachtet. Ich bekomme Angst. Vielleicht treibt sich dieser Grothe wieder hier herum oder der unbekannte Einbrecher. Möglicherweise sind die beiden auch ein und dieselbe Person? Ich stehe auf, nehme mein Weinglas und gehe auf das Haus zu. Und habe das unbestimmte Gefühl, dass mir jemand dabei zusieht.
    Die vielen dunklen Bäume, der Mondschein. Mir wird auf einmal schwindelig. So viel habe ich doch gar nicht getrunken, aber plötzlich dreht sich alles um mich. Danach ist alles dunkel. Als ich wieder zu mir komme, blicke ich in Leons Gesicht.
    »Maja? Ist alles in Ordnung?«
    »Leon, was machst du denn hier?« Ich fühle mich total benommen.
    »Ich bin umgekehrt, weil ich etwas vergessen hatte. Aber als ich auf das Haus zukam, hörte ich im Garten ein Geräusch, und dann sah ich dich. Du bist getaumelt und auf einmal umgekippt. Was war denn los?«
    Ich stehe auf. Mir ist ein bisschen schummerig.
    »Keine Ahnung. Mir wurde auf einmal schwindelig und dann weiß ich nichts mehr.«
    »Hört sich nach einem Kreislaufproblem an. Hast du so was öfter?«
    »Nein, das war das erste Mal. Aber ich bin vielleicht ein bisschen schnell aufgestanden.«
    Dass ich mir vor Angst beinahe in die Hose gemacht hätte, erwähne ich besser nicht.
    »Maja, Maja, du machst Sachen. Ich wusste doch, dass es nicht gut ist, dich allein zu lassen. Komm, ich bringe dich ins Haus.«
    Es tut gut, dass Leon da ist. Ich erzähle ihm von dem Einbruch im Café und dass ich seitdem ein wenig ängstlich bin. Darauf bietet er mir großzügig an, in dieser Nacht bei mir zu bleiben.
    Obwohl Nini nicht da ist, schlage ich sein großherziges Angebot aus. Auch wenn sich Christian nicht um mich kümmert, so ist das noch lange kein Grund, mich in die Arme meines Ex zu flüchten.
    Nichtsdestotrotz bin ich dankbar, dass Leon das ganze Haus inklusive Garten unter die Lupe nimmt und alle Fenster und Türen schließt. Er geht erst, nachdem ich ihm hunderttausend Mal versichert habe, dass ich gut allein sein kann und keine Angst mehr habe. Und es mir wieder gut geht. Und selbstverständlich sofort anrufen werde, falls irgendetwas sein sollte. Na, da habe ich schon zwei Männer, die ich anrufen kann, ihn und den netten Michael Harter. Das ist doch beruhigend.
    Als Leon gegangen ist, fällt mir ein, dass er mir gar nicht gesagt hat, was er vergessen hatte und warum er noch einmal wiedergekommen ist.

9. Kapitel: »Misstrauen essen Liebe auf.«
    In dieser Nacht schlafe ich furchtbar schlecht. Genau genommen kann ich erst einschlafen, nachdem ich alle Türen dreimal abgeschlossen und einen großen Löffel Baldrian genommen habe. Nicht nur, dass ich mich immer noch einsam und ängstlich fühle, auch meine Gefühle fahren schon wieder Achterbahn.
    Ich liebe Christian, doch er ist nie für mich da.
    Und Leon? Offenbar hat er noch Interesse an mir, sonst würde er sich nicht so um mich kümmern.
    Aber es macht doch keinen Sinn, die alte Beziehung neu aufleben zu lassen.
    Wäre es das Richtige mit uns beiden gewesen, dann hätte ich mich doch wohl kaum in einen anderen verliebt?
    Am nächsten Morgen wache ich auf und fühle mich wie gerädert.
    Das Wetter hat sich über Nacht verändert und ein starker Wind treibt schwere Wolken über den dunklen See. So lieblich der See bei schönem Wetter ist, mit den weißen Schaumkronen und den grauen Wellen sieht er heute aus wie das Meer, dunkel und unergründlich. Am anderen Ufer blinkt die Sturmwarnung heftig und es ist kein einziges Boot zu sehen. Dabei war es doch gestern noch so angenehm. Kein Wunder, dass mein Kreislauf verrückt spielt. Mir ist total schlecht und ich kriege beim besten Willen nichts herunter, nicht einmal Kaffee. Dabei muss ich fit sein, schließlich bin ich heute wieder allein im Café. Emily besucht Thomas jeden Tag im Krankenhaus und gibt ihm Kraft durch ihre Anwesenheit. Nini ist noch bei Ben und meine Mutter in der Schweiz, also kann ich von keiner Seite Hilfe erwarten. Ausgerechnet heute fühle ich mich so mies wie noch nie.
    Weil das Gejammer nichts hilft, rappele ich mich auf und stelle erst einmal das Radio an. Die Musik beflügelt mich sofort und schon wenig später bin ich doch tatsächlich in der Lage, das Café zu öffnen, obwohl mir immer noch richtig übel ist. Irgendwie können mich heute nicht einmal die BBP-Ladys aufmuntern, die am Vormittag nach

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