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Wildwood - Das Geheimnis unter dem Wald: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Wildwood - Das Geheimnis unter dem Wald: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Wildwood - Das Geheimnis unter dem Wald: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Meloy , Carson Ellis
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vergewisserte Prue sich noch einmal.
    Die Maulwürfin nickte.
    »Und er hat eine … Nachbildung eines Jungen gebaut.«
    »Für eine wahnsinnige Gouverneurin. Ich meine, Königin«, ergänzte Curtis.
    Auch das wurde bestätigt.
    »Gwendolyn, du wirst nicht glauben, was für ein Zufall das ist. Wir müssen euren Baumeister finden.« Prue grinste über das ganze Gesicht. Nicht nur hatte sich der Ratschlag des Baums als richtig erwiesen, er schien ihnen sogar auf unterschiedliche Art und Weise dezent die Richtung zu weisen, die sie einschlagen mussten.
    »Wie sah er denn aus?«, fragte Curtis.
    Die Maulwürfin deutete ratlos auf ihre verborgenen Augen.
    Curtis errötete verlegen. Sie war ja blind. »Ach ja. Entschuldigung.«
    Doch Prue griff den Gedanken auf. »Gab es vielleicht irgendwelche besonderen Merkmale, irgendetwas, um ihn zu identifizieren?«
    » NA JA, DIE BEIDEN GOLDENEN HAKEN ALS HÄNDE WÄREN MÖGLICHERWEISE EIN GANZ GUTER ANFANGSPUNKT. ABER WORUM GEHT ES ÜBERHAUPT? WARUM MÜSST IHR DEN BAUMEISTER FINDEN? «
    In diesem Moment kam der Seher Bartholomew langsam mit seinem knorrigen Stock angehumpelt und blieb stehen, um sich zu erkundigen, was los sei.
    »Lange Geschichte«, sagte Curtis.
    Prue beachtete ihn nicht. »Es gibt … Probleme. In der Oberwelt. Viele Probleme. Der Baum – der Ratsbaum – hat mir über einen etwas merkwürdigen kleinen Jungen ausrichten lassen, dass wir den wahren Erben wiederbeleben müssen. Und dieser wahre Erbe ist anscheinend Alexei. Der wiederum der Sohn der wahnsinnigen Königin ist, die genauer gesagt als Gouverneurswitwe bekannt war.«
    Curtis untermalte diese Beschreibung, indem er den Zeigefinger neben der Schläfe kreisen ließ. Was die Maulwürfe natürlich nicht sehen konnten, weil sie blind waren. Woraufhin er erneut wegen seiner Vergesslichkeit rot wurde.
    » WAR? «, fragte die Sibylle.
    »Sie wurde vom Efeu verschlungen«, erklärte Curtis und wandte sich dann an Prue. »Erzähl weiter.«
    »Der Baum hat gesagt, wir sollen die Erbauer suchen. Die den Jungen gemacht haben, also die Nachbildung des Jungen. Und es klingt fast so, als würden wir jetzt wenigstens einen von ihnen kennen.«
    Die Befragung setzte sich noch eine Zeit lang fort, und sowohl Gwendolyn als auch Bartholomew antworteten, so gut sie konnten. Der Baumeister, sagten sie, sei eher ein stiller Typ gewesen. Er sei weitgehend für sich geblieben und habe lieber in einem der abgelegeneren Tunnel geschlafen. Jedoch habe er unermüdlich am Wiederaufbau der Stadt gearbeitet. Seine Augen seien sehr leistungsstark gewesen, wenn er auch seine Hände verloren hatte. Und dann, eines Morgens, sei er fort gewesen, erklärten die Maulwürfe, ohne auch nur eine Adresse zu hinterlassen. Er sei einfach einem der grünen Stromkabel gefolgt, die er selbst verlegt hatte, um seinen Arbeitsbereich zu beleuchten. Genau in die gleiche Richtung sei er jeden Tag gegangen, um nach weiterem Baumaterial zu suchen. Er habe ihnen eine perfekt funktionierende moderne Stadt hinterlassen, wofür sie ihm ewig dankbar seien.
    » SEIN NAME WAR ESBEN CLAMPETT «, sagte Gwendolyn. » ER WAR SEHR GÜTIG. «
    Prue und Curtis willigten ein, noch zur Krönung der Sibylle zur neuen Königin der Stadt der Maulwürfe zu bleiben, die am gleichen Abend stattfinden sollte. Die Entscheidung war einstimmig gefallen. Sie war die Schwester des verstorbenen Sir Timothy, und es gab keine anderen Anwärter auf den Thron. Zudem war sie ungeheuer beliebt, da sie Dennis, dem Usurpator, während ihrer Kerkerhaft an den Haaren herbeigezogene Prophezeiungen aufgetischt hatte, aufgrund derer die Axt des Henkers so manchem zu Unrecht verurteilten Maulwurf erspart blieb. Sobald sie befreit worden war, wurde sie in der Stadt gefeiert, und gegen den Vorschlag, sie zur Königin zu machen, gab es keinerlei Einwände vom Maulwurfsrat oder den Bürgern.
    Es war eine wunderschöne Zeremonie, aber die drei Oberirdischen konnten es kaum erwarten, endlich aufzubrechen. Wenn sie sich auch hinsichtlich der Richtung nicht ganz einig waren. Für Prue war der Fall einfach: Sie kannten einen Weg zur Oberfläche, nämlich das dicke grüne Stromkabel, und eine zuverlässige Spur zu einem von Alexeis Erbauern. Der Baum hatte die Wahrheit gesagt und sie nicht in die Irre geführt. Einer der Erbauer des mechanischen Jungen war dort draußen, und sie wussten, wie man ihn finden konnte.
    »Begreift ihr?«, fragte Prue. Ihr Verständnis der Welt war einmal mehr aus dem

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