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WILDWORLD - Die Nacht der Wintersonnenwende: Band 1 (German Edition)

WILDWORLD - Die Nacht der Wintersonnenwende: Band 1 (German Edition)

Titel: WILDWORLD - Die Nacht der Wintersonnenwende: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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flüchtete. Doch sie befand sich nur in Morganas Schlafzimmer, wo ihr eigenes Spiegelbild von den Winkelspiegeln schauerlich vervielfacht worden war. Erschüttert schob sie die Vorhänge des Himmelbetts zur Seite und setzte sich darauf, um nachzudenken.
    Sie waren tatsächlich noch in der Wildworld. Und Janie hatte keine Ahnung, was sie unternehmen sollte. Was konnte sie unternehmen? Ihr Blick fiel auf ein rostiges Schüreisen, das neben dem Kamin des Schlafzimmers lag. Sie nahm es hoch, betrachtete es und warf es dann zurück. Es war Wahnsinn. Wenn Cadal Forge sie gefangen hatte, bedurfte es einer Armee, um sie zu retten.
    Aber eigentlich geschah es ihnen ganz recht … Oder?
    Während sie tief Luft holte, griff sie erneut nach dem Schüreisen, wog es nachdenklich in den Händen, drehte sich um und blickte versonnen auf den Spiegel.
    » Wir haben Ihnen nichts zu sagen.« Alys’ Stimme war heiser, und sie blinzelte gegen den Schweiß an, der ihr in die Augen rann.
    Sie, Charles und Claudia standen mit dem Rücken an die Wand gepresst, ihnen gegenüber die Magyr. Es waren fünf, hochgewachsen und anmutig, mit einem unmenschlichen Lächeln auf den Lippen. Drei von ihnen hatten einen Stab in der Hand.
    Aric war einer von ihnen, und seine Hand, die den Grauen Stab umfasste, zitterte tatsächlich, während er überlegte, wie hocherfreut Cadal Forge über ihre Gefangennahme wäre. Er strahlte über das ganze Gesicht.
    » Irgendwann werdet ihr reden«, versicherte er ihr erneut, wie er es ihr schon während der ganzen letzten Stunde versichert hatte, und hielt ihr grinsend den Grauen Stab an die Kehle.
    » Sollten wir nicht einen Zauber wirken, um sie hier festzuhalten?«, fragte einer der anderen Magyr.
    » Richtig«, erwiderte Aric. » Ich werde einen Bindezauber sprechen. Dann kann mein Herr sich nach seiner Rückkehr in aller Ruhe mit ihnen beschäftigen.« Er fügte leise etwas hinzu, das Alys nicht verstand.
    In dieser Nacht ist von Anfang an alles schiefgegangen, dachte sie hilflos. Es war falsch gewesen, ohne Janie zu gehen, es hatte sie völlig aus dem Gleichgewicht gebracht.
    Alys hatte beschlossen, dass sie ihre Treffen von jetzt an in dem leeren Kinderzimmer abhalten würden, dem einzigen spiegellosen Raum des alten Hauses. Denn selbst wenn die Magyr einen Weg fanden, die Spiegel in Fenster zu verwandeln, wären sie dort vor jeglichen Versuchen, sie auszuspionieren, sicher.
    Sie hatten beschlossen, durch den Spiegel im Raum mit dem Spinnrad zu gehen, der direkt neben dem Kinderzimmer lag, um das ganze erste Stockwerk abzusuchen. Vorsichtig hatten sie die Wildworld betreten, und vorsichtig hatten sie sich in dem dunklen Flur umgesehen, bevor sie sich weitergewagt hatten. Zu Alys’ Enttäuschung waren die Türen zu den beiden Zimmern neben dem Spinnradraum verschlossen gewesen. Aber sie hatten es immer weiter versucht und waren verstohlen durch schmale Flure und von Kerzen erhellte Nischen gekrochen wie drei Mäuse.
    Die Stille und die Anspannung waren schwer zu ertragen gewesen, vor allem für Claudia, die bereits müde war. Als sie das andere Ende des Flügels erreichten, hatte Charles vorgeschlagen, nach Hause zu gehen.
    » Für heute ist es genug«, flüsterte er. » Außerdem ist hier irgendetwas, das mir nicht gefällt. Es fühlt sich irgendwie falsch an.«
    Alys war selbst schon ziemlich müde, aber sie wollte nur ungern zugeben, dass sie das Gleiche fühlte wie Charles, und hatte stattdessen eine ungehaltene Erwiderung gefaucht und den Knauf der letzten Tür im Flur gedreht.
    Und war prompt in eine Versammlung von Magyrn geplatzt.
    Ihre darauffolgende Flucht fand in der großen Halle ein jähes Ende, als der Graue Stab die Luft vor ihnen plötzlich zu Stein verhärten ließ. Seither hatte Aric die Macht des Stabes immer wieder ausgespielt, um sie zu zwingen, ihm zu verraten, wer sie geschickt hatte und wer ihre Verbündeten waren. Glücklicherweise hatte er ihnen keine Schmerzen zugefügt – noch nicht, dachte Alys und spürte, wie sie sich verkrampfte. Das würde er Cadal Forge überlassen.
    Inzwischen hatte Aric mit dem Bindezauber begonnen. Er verstreute etwas Pulver aus einer Tasche an seinem Gürtel, während der Graue, der Azurblaue und der Jadegrüne Stab Linien farbigen Feuers in die Luft zeichneten. Alys zuckte zusammen. Sie hatte bei vorangegangenen Fluchtversuchen bereits Bekanntschaft mit diesen Feuerlinien gemacht und sie brannten wie Säure. » Bleibt dicht zusammen«, flüsterte sie

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