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Will Gallows – Der Schrei des Donnerdrachen (German Edition)

Will Gallows – Der Schrei des Donnerdrachen (German Edition)

Titel: Will Gallows – Der Schrei des Donnerdrachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Keilty
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Himmelskavalleristen auch Menschen sind. Falls sie die Rancher unterstützen, dann würde uns das in größte Schwierigkeiten bringen.«
    »Ich möchte alles tun, was ich kann, um euch zu helfen.«
    »Das weiß ich. Darum habe ich dich hergebeten. Wenn du auf deine Ranch zurückkehrst, dann halte doch bitte die Ohren offen, lausche auf Hinweise, ob diese Gerüchte zutreffend sein könnten und die Rancher sich tatsächlich gegen uns stellen wollen. Von allen Menschen bist du der einzige, dem ich eine solche Aufgabe anvertrauen kann.«
    »Das werde ich tun, Häuptling Rote Feder«, sagte ich. »Ihr seid mein Volk, meine Familie. Ich möchte auf keinen Fall, dass ihr irgendwie ungerecht behandelt werdet.«
    Bevor ich ging, sagte der Häuptling noch: »Du würdest einen guten Krieger abgeben, Will. Hat dein Onkel das schon erwähnt?«
    »Ja.«
    »Wir könnten dich sehr gut gebrauchen, besonders jetzt, wo die Tage für mein Volk immer düsterer werden. Aber selbstverständlich ist das ganz allein deine Entscheidung.«
    »Ich würde mich geehrt fühlen. Mein Onkel und ich haben schon oft darüber gesprochen.«
    »Das Ganze ist eine kurze Zeremonie, während der du einen neuen Namen bekommst – einen Elfennamen. Und mit deiner Ausbildung zum Medizinmann könntest du trotzdem weitermachen.«
    Hoffentlich fiel dem Häuptling noch ein besserer Name ein als Zweihut, falls ich jemals zum Krieger ernannt wurde.
     
    »In letzter Zeit läuft vieles nicht so, wie es sollte«, sagte ich zu Moonshine, als wir Gung-Choux Village hinter uns ließen und in die Siedlergebiete zurückritten.
    »Ich weiß, Will. Ich vermisse Phoenix Creek«, antwortete sie. »Irgendwie habe ich immer noch nicht richtig begriffen, dass wir jetzt auf dieser Seite des Kaktusfelsens leben.«
    »Das kommt schon noch, Shy. Es dauert eben seine Zeit, bis wir uns an alles gewöhnt haben. Wenn Yenene auch nach Phoenix Rise ziehen würde, wäre es hier gleich viel besser. Ohne sie fühlt es sich gar nicht an wie zu Hause.«
    »Ich bin immer noch stinkwütend auf diese Gatlans. Ich habe ihre schwarzen Hengste ja regelrecht mit Blicken durchbohrt, aber die haben bloß zurückgestarrt und spöttisch gegrinst, als wäre ich irgend so ein dahergelaufener, blöder Gaul, der sich von so was einschüchtern lässt.«
    Ich konnte mir schon denken, was als Nächstes kommen würde, und bewegte meine Lippen im Takt ihrer Worte.
    »Wenn die wüssten, dass mein Pa in der Himmelskavallerie war und dass du und ich es in Deadrock mit einer ganzen Horde von Schlangenbauchtrollen aufgenommen haben, dann wären sie nicht so überheblich gewesen.«
    Wir ritten schweigend weiter.
    »Was hat der Häuptling denn gesagt?«, wollte Moonshine nach einer ganzen Weile wissen.
    »Er hat mir erzählt, dass es bald ein großes Pow-Wow geben wird – das ist eine Versammlung der Ältesten. Da wollen sie über den Streit mit den neuen Siedlern sprechen.«
    »Und, was meinst du? Was wird geschehen?«
    Ich wollte Moonshine auf keinen Fall unnötig Angst machen, aber ich hatte auch keine Geheimnisse vor ihr. Sie konnte eine Menge aushalten, und wir hatten schon vieles gemeinsam durchgestanden.
    »Der Häuptling ist der Meinung, dass die Elfen dagegenhalten müssen, dass sie den Siedlern zeigen müssen, dass sie sich nicht einfach niedertrampeln lassen. Die Siedler tun so, als hätten die Elfen gar keine Rechte, dabei leben sie schon seit Hunderten von Jahren hier.«
    »Ja, genau. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass diese Sturmpferde, die die Kutsche der Gatlans gezogen haben, sich für was Besseres halten als Windpferde, bloß weil sie ein bisschen größer sind. Aus mir wird wahrscheinlich nie mehr ein besonders gutes Zugpferd, aber dafür würden die beiden ganz schön blöd aus der Wäsche gucken, wenn sie versuchen müssten, sich wie ich in die Lüfte zu schwingen, stimmt’s? Wo reiten wir denn eigentlich hin?«
    »Ich muss nach Dugtown. Wir brauchen noch ein paar Sachen für die Ranch.«
    In Dugtown ging es sehr hektisch zu. Seit die Siedler beschlossen hatten, hier eine Stadt zu errichten, wurde ständig gebaut und gebaut. Irgendjemand hatte den Vorschlag gemacht, dass es am billigsten und am einfachsten wäre, wenn man die Stadt einfach in den Boden grub. Daher waren fast alle Häuser in Dugtown sogenannte »Grubenhäuser«. Ein Grubenhaus besteht, wie der Name schon sagt, aus einer Grube im Erdboden, die dann mit einem Dach aus Zweigen und Rasenstücken abgedeckt wird. Etliche Häuser

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