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Will Gallows – Der Schrei des Donnerdrachen (German Edition)

Will Gallows – Der Schrei des Donnerdrachen (German Edition)

Titel: Will Gallows – Der Schrei des Donnerdrachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Keilty
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besprechen.«
    »Besprechungen sind ja schön und gut, aber weißt du, das funktioniert nur, wenn die eine Seite auch wirklich zuhören will. Und ich hab das Gefühl, dass ihr gar nich’ zuhören wollt.«
    »Nicht nur das«, fügte Buck mit einem hämischen Grinsen hinzu. »Ich befürchte sogar, dass ihr Elfen einfach nicht das tut, was man euch sagt. Aber in so einem Fall müssen wir womöglich ein bisschen Überzeugungsarbeit leisten.« Er tätschelte den Lauf seiner Waffe.
    »Soll das eine Drohung sein?«, fragte Wilder Wolf.
    »O nein, keine Drohung. Sondern ein Versprechen.«
    Ich starrte auf Bucks zuckende Lippen, während er auf seinem Baccakraut herumkaute. Wenn sich genügend Speichel angesammelt hatte, spuckte er in unregelmäßigen Abständen einen dicken Klumpen auf den Boden. Jetzt spuckte er wieder, aber nicht auf den Boden, sondern direkt in das Gesicht meines Großonkels.
    Die Elfenkrieger wollten schon mit erhobenen Waffen losstürmen, doch Wilder Wolf streckte beide Arme und seinen Stab aus. »Halt!«, brüllte er. »Den Gefallen tun wir ihnen nicht!«
    Er zog ein Taschentuch aus der Hosentasche und wischte sich das Gesicht ab. Dann starrte er Buck ins Gesicht.
    »Vor Hunderten von Jahren haben Männer wie ihr meine Vorfahren vom westlichen Arm vertrieben und zahlreiche Unschuldige abgeschlachtet. Ich werde nicht zulassen, dass so etwas noch einmal geschieht. Der östliche Arm wird für alle Zeit Elfenland bleiben.«
    Buck wirkte ungerührt. »Falls ihr es immer noch nicht bemerkt habt, meine Herren, aber der Kaktusfelsen steht kurz vor dem Zusammenbruch. Land wird bald schon wertvoller sein als Gold. Und wenn gleichzeitig auch die Einwohnerzahl steigt, dann kommt die Zeit, wo ein Mann um das Land, das er haben will, kämpfen muss. Wir Rancher haben ein kleines Komitee gebildet, und wir haben beschlossen, dass etwas geschehen muss.«
    Während dieses ganzen Streits fiel mir auf, dass das Leittier der Rinder, das eine Glocke um den Hals trug, sich langsam wieder den Maisfeldern näherte, gefolgt von der übrigen Herde. Sie hofften wohl, dass wir nicht merkten, wenn sie ihr Festmahl heimlich fortsetzten.
    »Dieses Gezanke bringt uns jetzt auch nicht weiter, aber eure Herde muss zurück zur Ranch. Wir sind bereit, euch zu helfen. Wir reiten hinter eurer Kutsche her«, bot Onkel Wilder Wolf an.
    »Wir fahren aber gar nich’ zur Ranch«, sagte Whip. »Wir ha’m was Geschäftliches zu erledigen, in Blackwater. Lasst die Tiere hier. Wir holen sie dann später ab.«
    »Nachdem sie unsere Felder leer gefressen haben? Das ist ungeheuerlich! Ihr müsst sie sofort wegtreiben.«
    »Na, na, na, kein Grund, gleich so sauer zu werden, du Hexenmeister«, erwiderte Buck spöttisch. »Überhaupt, was hat es mit diesem Hokuspokus eigentlich auf sich? Ich hab das ja noch nie geglaubt. Wahrscheinlich nichts weiter als ein Haufen Pferdescheiße, den sich ein paar Feiglinge ausgedacht haben, damit die anderen ihnen nichts tun.«
    »Ich habe genug gehört.« Mein Onkel gab den anderen Kriegern ein Zeichen. »Kommt. Wir treiben die Herde selbst zurück. Aber wenn sie den Wölfen zum Opfer fällt, dann klebt ihr Blut nicht an
unseren
Händen, sondern an
euren


    Buck hob sein Gewehr und schoss zweimal in die Luft. Die ein Stück entfernt stehenden Rinder erschraken und wurden unruhig. »Lasst sie in Ruhe, oder ich puste euch den Schädel weg!«
    Wilder Wolf steckte den Speer in die Sattelschlaufe. Dann griff er in eine Tasche, holte ein paar getrocknete braune Blätter hervor und zerrieb sie zwischen den Händen. Dabei murmelte er ein paar Worte in der Elfensprache vor sich hin. Langsam, ganz langsam bildete sich nun über seinen Händen eine dunkle Wolke. Sie drehte sich immer schneller um die eigene Achse und fing an zu heulen wie ein Sturm. Die Gatlan-Brüder sahen mit offenen Mündern zu. Ihre Pferde scharrten unruhig mit den Hufen und wieherten laut.
    Whip sagte mit zitternder Stimme: »Was ist das? Ein Zaubertrick? Also, uns kannst du damit nich’ beeindrucken.«
    »Halt die Klappe, Whip«, zischte sein Bruder ihn an. »Was zum Teufel machst du da, Elfenmann?«
    Als die Windkugel die Größe eines Kopfes erreicht hatte, stieß Wilder Wolf einen lauten Schrei aus, und die Kugel raste auf die Gatlans zu. Sie duckten sich nach vorne und wären beinahe auf ihre Pferde gefallen. Im letzten Augenblick brach die Kugel jedoch zur Seite aus und schlug ein großes Loch in die Seitenwand der Kutsche. Begleitet vom Geräusch

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