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Will Gallows – Der Schrei des Donnerdrachen (German Edition)

Will Gallows – Der Schrei des Donnerdrachen (German Edition)

Titel: Will Gallows – Der Schrei des Donnerdrachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Keilty
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besaßen auch mannshohe Eingangstüren und dahinter nichts weiter als eine Treppe, auf der man dann unter die Erde ging.
    Es war ein sehr seltsamer Ort, völlig anders als Oretown mit seinen hohen Holzhäusern und den engen Gassen. In Dugtown befanden sich die Schilder der verschiedenen Geschäfte alle auf Fußhöhe: Der Saloon
Zum Lustigen Rinderbaron
, das Hotel, das Sheriffbüro, die Bank, das Gefängnis. Einmal habe ich mir richtig den Hals verrenkt, weil ich immer nur nach unten gestarrt habe, um die ganzen Namen zu lesen. Das Höchste in Dugtown waren, mit Ausnahme des Hotels und ein paar anderer einstöckiger Häuser, die langen, schmalen Schornsteine, die aus den Dächern der Grubenhäuser ragten.
    Der Sheriff, eine Bohnenstange mit blauen Augen, sandbraunen Haaren und einem großen, silbernen Stern auf der Brust, stand im Eingang zum Sheriffbüro und schmauchte eine Baccakrautpfeife. Seit unserer Ankunft in der Stadt hatte er mich keine einzige Sekunde aus den Augen gelassen, und jetzt rief er mich zu sich.
    »He, du da, Junge! Komm mal her!«

    »Ich?«
    »Ist ja weit und breit kein anderer Junge zu sehen.«
    Ich lenkte Moonshine zu ihm hinüber und stieg ab.
    »Warst du gestern zufälligerweise mit einem Elfen unterwegs, einem gewissen Wilder Wolf?«, sagte der Sheriff.
    Ich nickte. »Ja, Sir.«
    »Hab ich mir schon gedacht, nach der Beschreibung, die ich bekommen habe. Hier in der Gegend gibt es ja nicht allzu viele junge Elfen mit angemaltem Gesicht und einem Cowboyhut.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Man hat sich über dich beschwert, mein Junge. Über dich und diese Elfenbanditen, mit denen du beim Grundstück der Gatlans warst.« Er zeigte mit der Pfeife auf mich. »Also, was hast du mit diesem Wilder Wolf zu tun?«
    »Er ist mein Onkel.«
    »Buck Gatlan sagt, dass ihr versucht habt, sein Vieh zu stehlen. Er hat mir gezeigt, was dein Onkel mit seinem Kutschwagen veranstaltet hat. Die Reparatur wird ihn wahrscheinlich eine ganze Stange Geld kosten.«
    »Wir wollten überhaupt nichts stehlen. Und der Kutschwagen lässt sich leicht mit ein paar Holzbrettern wieder zusammenflicken.«
    »Buck hat erzählt, dass dein Onkel das mit bloßen Händen gemacht hat, mit so einer Hokuspokus-Feuerkugel.«
    »Donnerball.«
    »Wie bitte?«
    »Es war ein Donnerball. Der besteht eher aus Wind als aus Feuer. Aber Feuerbälle kann er natürlich auch machen.«
    »Du hältst dich wohl für ganz schön schlau, was, Kleiner? Also, ich an deiner Stelle wäre ein bisschen vorsichtiger. Rancher wie die Gatlans haben nicht viel Geduld mit kleinen, frechen Elfen.«
    »Halbelfen«, verbesserte ich ihn.
    Der Sheriff starrte meinen Hut an. Seine Mundwinkel zuckten, und er blies mir Baccakrautrauch ins Gesicht.
    »Was soll das eigentlich mit dem Hut? Bist du so eine Art Elfenrancher?«
    »Ich arbeite drüben in Phoenix Rise.«
    »Auf Tyrones Ranch? Kenne ich gut. Da arbeiten ein paar gute Jungs. Will bloß hoffen, dass du dem alten Tyrone keine Scherereien machen wirst.«
    »Das ist nicht Tyrones Ranch. Ich bin Will Gallows, und die Ranch gehört meiner Großmutter. Früher hat sie meinem Vater gehört, Dan Gallows. Er war Hilfssheriff von Oretown.«
    »Als Sohn eines Hilfssheriffs solltest du doch so vernünftig sein und nicht durch die Gegend ziehen und Ärger anfangen.«
    »Aber die Gatlans waren diejenigen, die den Ärger gemacht haben«, sagte ich aufgebracht. »Fragen Sie mich doch endlich mal,
warum
mein Onkel ein Loch in diesen Kutschwagen gemacht hat. Und sehen Sie sich drüben in Gung Village die Maisfelder an, die die Rinder der Gatlans gestern in Grund und Boden getrampelt haben.«
    Der Sheriff stieß einen abfälligen Laut aus. »Du kannst jedenfalls froh sein, dass die Gatlans auf eine Anzeige verzichtet haben.«
    In diesem Augenblick kam ein betrunkener Cowboy aus dem Saloon
Zum Lustigen Rinderbaron
getorkelt. Er rief: »He, Sheriff, Sie brauch’n nich’ zufällig noch ’n Hilfssheriff, oder?«
    »Nein. Und wenn, dann würde ich so jemanden wie dich zuallerletzt einstellen.«
    Der Mann kam auf uns zugestolpert. »Aaaach, wie sssoll’n Cowboy sich denn wasssu beißen kaufen, wenn’s hier auf dies’m beschissssn’n Fels’n keine Arbeit giiip?«
    »Na ja, offensichtlich hast du dich in letzter Zeit scheinbar ausschließlich von Boggart’s-Breath-Whiskey ernährt. Wenn du halbwegs geradeaus schauen könntest, dann würdest du vielleicht auch einen Job bekommen.«
    »Ach was, ich hab lang genug gesuch’. Die Ranches

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