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Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Titel: Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Keilty
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enger wurde er. Es kam mir fast so vor, als wollte der Schacht mich zerquetschen, noch bevor ich die Tieferminen überhaupt erreicht hatte. Irgendwann verlor ich jedes Zeitgefühl und spürte nur noch, wie meine Knie über den felsigen Untergrund schrammten. Ich dachte auch schon lange nicht mehr darüber nach, wie Jez es wohl schaffte, Tag für Tag in diesen Schächten herumzukriechen, ohne verrückt zu werden. Aber so langsam machten sich meine Ängste bemerkbar. Was, wenn es jetzt ein Beben gab und ich eingeklemmt wurde, so wie Jez? War ich überhaupt auf dem richtigen Weg? Und hatte Moonshine es geschafft, aus dem Bergwerk zu flüchten? Ratsch, ratsch! Ich war so sehr auf den Felsboden vor mir konzentriert, dass mir erst nach einer ganzen Weile auffiel, wie der Schacht langsam breiter wurde. Und irgendwann gelangte ich zu meiner großen Erleichterung an eine Stelle, wo ich mich aufsetzen, eine Weile ausruhen und meine schmerzenden Beine ausstrecken konnte. Der Boden war übersät mit Steinen und Geröll. Vermutlich war diese kleine Höhle während eines der Felsenbeben entstanden.
    Irgendwann zwang ich mich dazu, weiterzukriechen, obwohl ich sah, dass der Schacht weiter hinten wieder enger wurde. Ratsch! Ratsch! Ich war noch nicht weit gekommen, als meine Hand etwas Weiches berührte. Seltsam. Es fühlte sich an wie das Heu, das Moonshine zu Hause auf der Farm zu fressen bekam, aber die Halme waren grober und bedeckten den ganzen Schacht. Ich hob die Fackel. Weiter vorne steckte ein ganzer Pfropfen von dem Zeug im Schacht. Ich zerrte und riss daran und versuchte, mich hindurchzuwühlen, als ich dahinter plötzlich raschelnde Geräusche hörte. Irgendetwas war da.
    Als Nächstes kamen im Schein der Fackel blitzend weiße Zähne auf mich zugeflogen. Eine riesige Geröllratte! Instinktiv hob ich den Arm, und die Ratte rammte ihre Zähne durch das dünne Hemd in meinen Arm. Ich stieß einen Schrei aus, der durch den ganzen Schacht, wahrscheinlich sogar über den gesamten westlichen Arm hallte. Doch das schmutzig-braune Tier ließ nicht locker. Seine tiefliegenden Knopfaugen waren genau auf meine Kehle gerichtet. Wahrscheinlich ärgerte sich das Vieh gerade darüber, dass es meinen Hals nicht schon beim ersten Versuch erwischt hatte.
    Ich hockte mich auf die Fersen und griff mit der freien Hand nach hinten. Gerade eben hatte ich mir doch das Knie an ein paar herumliegenden Steinbrocken aufgeritzt. Wie eine wild gewordene Spinne huschten meine Finger über den Boden, bis … Ja! Ich ließ den handtellergroßen Stein mit voller Wucht auf den Schädel der Ratte krachen. Als ich hörte, wie die Knochen splitterten, wurde mir fast schlecht. Aber das Vieh fiel zu Boden. Dabei bespritzte es mich von oben bis unten mit Blut.
    Mit wild pochendem Herzen wühlte ich mich durch den Rest des Heus, den Stein jederzeit zum Schlag bereit. Aber es waren weit und breit keine Geröllratten mehr in Sicht. Die anderen waren offensichtlich in die weit verzweigten Gänge geflüchtet. Wenigstens wusste ich jetzt, womit Jez sich ihren Lebensunterhalt verdiente. Das kleine Messer mit dem Knochengriff, das sie immer bei sich trug, hätte ich jetzt auch ganz gut gebrauchen können.
    Irgendwann drangen wieder andere Geräusche als das Ratschen meiner Knie auf dem Felsboden zu mir durch. Schabende Grabgeräusche, begleitet von einem gleichmäßigen, tieferen Stampfen. Trotz der Bandagen an den Händen spürte ich, wie der Fels unter mir zitterte. Aber was war die Ursache dafür?
    Schließlich war ich am Ende des Schachts angelangt.
    »Die Tieferminen«, flüsterte ich kaum hörbar.

    Ich konnte kaum glauben, was ich da sah. In einer gewaltigen, kaum beleuchteten Höhle waren jede Menge Bergwerkstrolle bei der Arbeit zu sehen. Sie schlugen Spitzhacken in die Felswand, schaufelten Steinbrocken in Minenloren und schoben die vollen Wagen zu einer kreisförmigen Grube in der Mitte der Höhle. Dort kippten sie die Gesteinsbrocken hinein. Schließlich wälzte ein muskulöser Oger eine an einem Hebelarm befestigte, große Steinkugel immer im Kreis durch die Grube, um die Steine zu zermahlen. Zwei Wachen standen mit grimmiger Miene vor einem Tunnel, vermutlich der Ausgang. Und da, mitten im Geschehen, eine Baccakraut-Pfeife im Mundwinkel und Anweisungen brüllend, stand Noose.

    Er trug ein schmutziges, schweißtriefendes Rindentuch-Hemd. Der oberste Knopf war offen und gab den Blick auf mehrere Schuppenreihen frei. Wie bei dem Barkeeper im Saloon sah ich

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