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Will Trent 01 - Verstummt

Will Trent 01 - Verstummt

Titel: Will Trent 01 - Verstummt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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sie, obwohl sie wusste, dass es wahrscheinlich doch funktioniert hätte.
    »Heldenhafter Polizist ertappt Serienmörder auf frischer Tat.« Meine DNS überall im Zimmer, weil ich das arme kleine tote Ding in meinen Armen gehalten hatte. Die Polizisten stürmen herein, sehen John tot und mich aufgelöst vor Kummer. Ich hätte eine verdammte Beförderung gekriegt, weil ich diesen Bastard umgebracht habe. Weißt du, wie viel es kostet, einen Mann in die Todeszelle zu stecken? Ich hätte dem Stadt mindestens zwanzig Millionen Dollar gespart.«
    »Man hätte alles herausgefunden.«
    »Von wem den? Von seinen vielen Freunden? Seiner ihn liebenden Familie? Seiner hingebungsvollen toten Mutter?«
    »Die Leute würden sich an dich erinnern.«
    »Kein Mensch erinnert sich an mich«, blaffte Michael. Ihr wurde klar, dass sie einen wunden Punkt getroffen hatte. »John ist derjenige, der immer in der ersten Reihe stand. Ich war nur im Hintergrund - immer im Hintergrund. Keiner hat mich je bemerkt, und weißt du, was? Jetzt wird man sich an ihren heiß geliebten John erinnern, weil er ein Mörder ist.«
    »Aber John ist kein Mörder, oder?« Als er nicht antwortete, schaute sie hoch.
    Michael stand vor einer geschlossenen Tür, die in einen Wandschrank führte, wie sie vermutete. Er tastete oben am Türrahmen entlang und holte einen Schlüssel herunter.
    Sie sah den Schlüssel und wusste sofort, dass er zu einem sehr teuren Sicherheitsschloss gehörte. Das Herz blieb ihr stehen. »Was machst du da?«
    »Genug geredet«, sagte er und steckte den Schlüssel ins Schloss.
    Angie zitterte, als sie sich zum Aufstehen zwang. Dann wich sie vor ihm zurück, in Richtung Couch.
    Michael ahnte, was sie vorhatte. Er nahm die Waffe. »Beweg dich.« Mit der Mündung stupste er sie zu der Tür. »Los!«
    Angie machte kleine Schritte, der Wandschrank kam in Sicht. Aber es war gar kein Wandschrank. Stufen führten nach unten, offensichtlich in einen Keller.
    »Du hast alles vermasselt«, sagte Michael. »Dieses kleine Mädchen und ich, wir haben uns wirklich prächtig amüsiert.«
    Die Stufen kamen immer näher. Angie wusste, wenn er sie in diesen Keller sperrte, dann wäre das ihr Tod.
    »Beweg dich.« Sie blieb stehen, und er stieß von hinten gegen sie. »Mach so was nicht.«
    Sein Atem brannte heiß in ihrem Ohr. »Ich werde dich ficken, Angie. Ich werde dich in jedes Loch ficken, das du hast.« Er schob sie weiter auf den Keller zu. »Du setzt dich da unten hin und wartest auf mich. Kannst ja drüber nachdenken, was ich alles mit dir anstellen werde.«
    »Nein!« Sie stemmte die nackten Füße in den Boden und drückte sich gegen ihn. Ihre Sohlen schlitterten über das Holz. Sie versuchte, sich wegzudrehen, aber er packte sie an der Taille, hob sie hoch und war mit zwei Schritten an der Tür. »Nein!«, kreischte sie, drückte die Sohlen gegen den Türrahmen und wehrte sich, so gut sie konnte.
    »Lass das!«, schrie er und hob sie wieder hoch. Ihre Beine strampelten, als er sie die Treppe hinunterwarf. Von den Wänden abprallend, stürzte sie hinab, landete hart auf der untersten Stufe und schrie auf vor Schmerz.
    Eine Deckenlampe ging an, eine einzelne Glühbirne erhellte, was früher ein Kartoffelkeller gewesen sein musste. Jasmine lag wie ein lebloses Bündel in einer Ecke. Angie versuchte, zu dem Mädchen zu kommen, aber etwas hielt sie fest. Sie schaute nach unten und sah, dass ein Glassplitter sich in ihren Oberarm gebohrt hatte. Die unterste Stufe war übersät mit einbetonierten Splittern.
    Das Glas machte ein saugendes Geräusch, als sie sich zu bewegen versuchte.
    »Denk drüber nach«, rief Michael von der offenen Tür über ihr. »Denk drüber nach, was mit dir passieren wird.«
    Das Licht ging aus. Die Tür fiel zu. Der Sperrriegel schnappte ein.
    Sie würde sterben.

Kapitel 37
    Will hielt sich im Fahren das Handy ans Ohr und hoffte inständig, dass Amanda in ihrem Büro war. Er hatte John mitgenommen, weil er seine Geschichte hören musste, weil er wissen wollte, mit welchem Monster er es zu tun haben würde, wenn er in Tennessee ankam. John seinerseits war mehr als bereit zu reden. Die ganze Widerspenstigkeit des Mannes war verschwunden, und Will war schon ganz wirr im Kopf von seinen Theorien.
    Nach einer Ewigkeit meldete sich Caroline. »Amanda Wagners Büro.«
    »Ich muss sofort Amanda sprechen. Es ist dringend.«
    Sie legte ihn in die Warteschleife. Will hielt den Blick auf die Straße gerichtet, raste mit dreißig Meilen

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