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Will Trent 02 - Entsetzen

Will Trent 02 - Entsetzen

Titel: Will Trent 02 - Entsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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dem Rücksitz seines Streifenwagens sitzen zu haben.
    »Agent Trent?« Faith Mitchell wirkte verärgert, was Will auf den Gedanken brachte, er hätte etwas verpasst.
    Er fragte: »Verzeihen Sie?«
    »Das werde ich mir noch überlegen«, murmelte sie, und Will konnte nur die Augen aufreißen und sich fragen, was er verpasst hatte.
    Leo schien an dem Wortwechsel nichts Ungewöhnliches zu finden. Er fragte Faith Mitchell: »Hat die Mutter irgendwas gesagt?«
    »Die Tochter hat eine beste Freundin.« Wie Leo hatte auch Faith Mitchell ein kleines Spiral-Notizbuch in der Tasche. Sie blätterte es durch, bis sie den Namen fand. »Kayla Alexander. Die Mutter sagt, wir finden sie wahrscheinlich in der Schule. Westfield Academy.«
    Will kannte die teure Privatschule in den Außenbezirken von Atlanta. »Warum war Emma nicht in der Schule?«
    Faith antwortete Leo, obwohl Will die Frage gestellt hatte. »Es hatte da in der Vergangenheit schon ein paar Probleme mit Schulschwänzen gegeben.«
    Will war kaum ein Experte, aber er konnte sich nicht vorstellen, dass eine Jugendliche die Schule schwänzte, ohne ihre beste Freundin mitzunehmen. Außer sie traf sich mit ihrem Freund. Er schaute noch einmal zu der Treppe und wünschte sich, er könnte nach oben gehen und den Tatort untersuchen. »Warum war die Mutter heute nicht zu Hause?«
    Faith sagte: »Sie hat eine wöchentliche Verabredung im Club. Normalerweise kommt sie erst gegen drei Uhr nach Hause.«
    »Das heißt, wenn jemand das Haus beobachtet hätte, dann hätte er gewusst, dass Emma allein hier war.«
    Faith sagte zu Leo: »Ich brauche ein bisschen frische Luft.« Sie ging zur Tür hinaus und stand dann, die Hände in die Hüften gestützt, auf der Veranda. Sie war jung, wahrscheinlich Anfang dreißig, durchschnittlich groß und hübsch auf die Art, wie man schlanke, blonde Frauen traditionell als hübsch betrachtete - allerdings hatte sie etwas an sich, das verhinderte, dass sie wirklich attraktiv wirkte. Vielleicht war es die finstere Miene, die sie die ganze Zeit zur Schau gestellt hatte, oder das Aufblitzen von nacktem Hass in ihren Augen.
    Leo murmelte eine Entschuldigung. »Tut mir leid, Mann. Ich wollte dir eben sagen ...«
    Auf der anderen Seite des Foyers gingen die Schiebetüren wieder auf. Abigail Campano stand in der Tür, das eine Bein leicht angewinkelt, damit sie ihren verletzten Knöchel nicht belasten musste. Anders als bei Faith hatten ihre blonden Haare und ihre perfekte, milchig weiße Haut etwas Strahlendes. Obwohl ihre Augen vom Weinen verquollen waren und ihre aufgeschlagene Lippe noch immer blutete, war diese Frau wirklich wunderschön.
    »Ms. Campano«, setzte Will an.
    »Abigail«, unterbrach sie ihn leise. »Sind Sie der Agent vom GBI?«
    »Ja, Ma'am. Ich möchte Ihnen mein Beileid aussprechen.«
    Sie starrte ihn verwirrt an, wahrscheinlich, weil sie mit dem Tod ihrer Tochter noch immer nicht zurechtkam.
    »Können Sie mir ein bisschen was über Ihre Tochter erzählen?«
    Der verständnislose Blick verschwand nicht.
    Will versuchte, ihr auf die Sprünge zu helfen. »Sie haben Detective Donnelly erzählt, dass sie in letzter Zeit öfter die Schule geschwänzt hat?«
    Sie nickte langsam. »Offensichtlich hat sie es geschafft...« Sie brach ab, als sie zu dem Toten auf dem Boden hinüberschaute. »Kayla hat sie im letzten Jahr zum Schwänzen verführt. Früher hat sie so etwas nie getan. Sie war immer ein braves Mädchen. Hat immer versucht, das Richtige zu tun.«
    »Gab es noch andere Probleme?«
    »Das scheint mir jetzt alles so unwichtig.« Ihre Lippen zitterten, sie kämpfte mit ihren Gefühlen. »Sie hat angefangen, uns freche Antworten zu geben, ihren eigenen Kopf durchzusetzen. Sie wollte ihr eigener Mensch sein, und wir wollten sie noch immer als unser kleines Mädchen sehen.«
    »Abgesehen von Kayla, hatte Emma noch andere Freundinnen? Einen Freund?«
    Abigail schüttelte den Kopf und schlang sich die Arme um die Brust. »Sie war sehr schüchtern. Sie fand nicht so leicht neue Freunde. Ich weiß nicht, wie das passieren konnte.«
    »Hat Kayla einen Bruder?«
    »Nein, sie ist ein Einzelkind.« Ihre Stimme brach. »Wie Emma.«
    »Glauben Sie, Sie könnten uns eine Liste mit den Namen der anderen Jugendlichen schreiben, mit denen sie zusammen war?«
    »Es gab Bekanntschaften, aber Emma suchte sich immer nur einen Menschen aus, mit dem ...« Wieder brach sie ab. »Eigentlich hatte sie niemanden außer Kayla.« Etwas in ihrer Stimme klang so

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