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Will Trent 02 - Entsetzen

Will Trent 02 - Entsetzen

Titel: Will Trent 02 - Entsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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zuvor gesagt haben, dass die Kinder hier heute allein waren, falls das schon länger läuft...« Will wusste, was sie meinte: Hören Sie nicht auf, sich zu fragen, was Emma Campanos Rolle in dieser Sache ist. »Was haben Sie selbst vor?«
    »Ich fahre in die Schule, um eine bessere Vorstellung davon zu bekommen, wer diese Mädchen sind. Ich will auch mit der Mutter reden. Heute war sie dazu nicht in der Lage. Vielleicht hilft sie mir morgen eher weiter.«
    »Sie ist viel stärker, als sie aussieht.«
    »Sie hat einen Mann mit bloßen Händen stranguliert. Ich glaube nicht, dass Sie mir sagen müssen, ich soll bei ihr vorsichtig sein.«
    Amanda schaute sich in der Küche um, bewunderte den Edelstahl, der in jeder Ecke glänzte, die Arbeitsflächen aus Granit. »Diese Geschichte wird wohl nicht gut ausgehen, Will.«
    »Glauben Sie, das Mädchen ist schon tot?«
    »Ich glaube, sie hat Glück, wenn sie es ist.« Sie verstummten beide. Will konnte nicht erahnen, was Amanda durch den Kopf ging. Er selbst dachte sich, wie ironisch es war, dass Paul alles hatte, was sie sich erträumt hatten, als sie beide Kinder gewesen waren - Familie, Wohlstand, Sicherheit -, und eine gewaltsame Intervention des Schicksals ihm das alles genommen hatte. Man erwartete, dass so etwas passierte, wenn man in einem Waisenhaus lebte, zwölf Kinder in einem Zimmer in einem Haus, das nicht größer war als ein Schuhkarton. Man erwartete nicht, dass so etwas mitten in Mayberry passierte.
    Eine Bewegung vor dem Küchenfenster erregte Wills Aufmerksamkeit. Faith Mitchells Gesicht wirkte grimmig, als sie über die hintere Terrasse neben dem Pool ging. Sie öffnete eine der Gartentüren und fragte: »Störe ich?«
    Amanda fragte barsch zurück: »Was haben Sie?«
    Die junge Frau schloss die Tür und kam mit beinahe zerknirschter Miene in die Küche. »Adam Humphrey war Student am Georgia Tech. Er wohnt auf dem Campus in Towers Hall.«
    Amanda riss die Faust hoch. »Das ist Ihr Durchbruch.«
    Will sagte zu Faith: »Rufen Sie den Campus-Sicherheitsdienst an. Sie sollen das Zimmer kontrollieren.«
    »Habe ich schon«, antwortete sie. »Die Tür war verschlossen, aber das Zimmer war leer. Ich habe eine Nummer, die wir anrufen können, wenn wir auf den Campus kommen. Der Dekan will sich rechtlich absichern, bevor er uns Zugang zu dem Zimmer gewährt, aber er sagt, das ist nur eine Formalität.«
    »Sagen Sie mir Bescheid, wenn ich mir einen Richter suchen soll.« Amanda schaute auf die Uhr. »Es ist jetzt schon fast vier. Ich komme zu spät zu einem vertraulichen Gespräch mit der Bürgermeisterin. Rufen Sie mich sofort an, wenn Sie irgendwas haben.«
    Will wandte sich zum Gehen. Dann merkte er, dass er noch immer kein Auto hatte. Er merkte auch, dass Amanda noch immer da war, an der Anrichte lehnte und wartete, dass er genau das tat, was sie wollte.
    Faith fragte: »Wollen Sie, dass ich vor dem Haus der Alexanders warte, um in Erfahrung zu bringen, ob die Eltern irgendjemanden beauftragt haben, nach Kayla zu sehen?«
    Will dachte an Adams Wohnheimzimmer, all die Papiere und Notizen, die katalogisiert, alle die Schubladen und Regale, die durchsucht werden mussten.
    Er sagte: »Sie fahren mit mir zum Tech.«
    Ihr Ausdruck wandelte sich von überrascht zu vorsichtig. »Ich dachte, ich mach nur die niederen Arbeiten.«
    »Tun Sie auch.« Will öffnete die Tür, die sie eben geschlossen hatte. »Fahren wir.«

    3

    D as Handbuch zu Faiths Mini Cooper behauptete, dass auf den Vordersitzen Fahrer oder Beifahrer, die über einen Meter achtzig groß waren, problemlos Platz fänden. Wie bei so vielem machten ein paar zusätzliche Zentimeter einen großen Unterschied, und Faith musste zugeben, dass es ihr eine kleine Freude bereitete, zuzusehen, wie der Mann, der ihre Mutter aus ihrem Job vertrieben hatte, versuchte, seinen langen Körper in dem Auto unterzubringen. Schließlich schob Will den Vordersitz so weit nach hinten, dass er fast die Heckscheibe berührte, und zwängte sich hinein.
    »Alles okay?«, fragte sie.
    Er sah sich um, und seine ordentlich gescheitelten, sandfarbenen Haare berührten das Glasdach. Sie dachte an einen Präriehund, der den Kopf aus seinem Loch streckte.
    Er nickte knapp. »Fahren wir.«
    Sie ließ die Kupplung kommen, als er sich umdrehte und nach dem Sicherheitsgurt griff. Seit Monaten entfachte auch nur der Gedanke an den Namen dieses Mannes in ihr einen so tief empfundenen Hass, dass sie am liebsten gekotzt hätte, nur um den

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