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Will Trent 02 - Entsetzen

Will Trent 02 - Entsetzen

Titel: Will Trent 02 - Entsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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oder überhaupt Familie. Manchmal trug sie einen Ehering, aber das offensichtlich eher aus Gründen der Dekoration als der Deklaration. Im Grunde genommen war sie ebenso Waise wie er. Manchmal dachte er, sie sei wie die funktionsgestörte, passiv-aggressive Mutter, die er nie gehabt hatte - eine Tatsache, die Will froh machte, dass er in diesem Kinderheim aufgewachsen war.
    Sie sagte: »Inzwischen gibt es Weißwandtafeln und Dry-Erase-Marker. Man kriegt keine Kreide mehr auf die Finger.«
    »Na gut... melden Sie mich an.«
    Sie lächelte mitleidig. »Woher kennen Sie Paul Campano.«
    »Ich lernte ihn kennen, als ich zehn Jahre alt war. Wir kamen nicht miteinander aus.«
    »Ist das der Grund, warum er nicht mit Ihnen reden will?«
    »Könnte sein«, gab Will zu. »Aber ich glaube, meine Bekanntschaft mit ihm könnte auch eine Tür öffnen.«
    »Hoyt Bentley hat eine Belohnung von fünfzigtausend Dollar ausgeschrieben für Informationen, die zur Rückkehr seiner Enkelin führen. Er wollte schon eine halbe Million ausloben, aber das konnte ich ihm gerade noch ausreden.«
    Will beneidete sie nicht um ihre Aufgabe. Männer wie Bentley waren daran gewöhnt, jedes Problem mit Geld lösen zu können. Eine noch lukrativere Belohnung hätte in vielfacher Hinsicht nach hinten losgehen und nicht zuletzt dazu führen können, dass jeder Spinner in der Stadt sich meldete.
    »Ich wette, sie engagieren ihre eigenen Leute, die ihre Nase in diesen Fall stecken.«
    Will erkannte einen Trottel auf Anhieb. Die Reichen Atlantas hatten ein ganzes Rudel privater Sicherheitsfirmen zu ihrer Verfügung. Hoyt Bentley hatte genug Geld, um sich jede einzelne davon leisten zu können. »Ich bin mir sicher, Paul und sein Schwiegervater glauben, dieses Problem selbst lösen zu können.«
    »Ich hoffe nur, dass diejenigen, die sie engagieren, wissen, dass eine Lösegeldverhandlung nicht das Gleiche ist, wie die Geliebte eines Vorstandsvorsitzenden mit Geld ruhigzustellen.«
    Überrascht fragte Will: »Glauben Sie, dass es eine Lösegeldforderung geben wird.«
    »Ich glaube, es werden mehrere kommen - und keine davon von unserem Kidnapper.« Sie verschränkte die Arme und lehnte sich gegen die Anrichte. »Sagen Sie mir, was Sie beschäftigt.«
    Will musste nicht lange überlegen, um diese Frage zu beantworten. »Zwei junge Mädchen, mindestens ein Junge im Teenageralter, mitten am Tag allein in einem Haus. Die Eltern wissen nicht, wo sie sind. Sie sagen, ihre Tochter hat sich in letzter Zeit verändert, ist aufsässig geworden. Irgendjemand hatte oben in diesem Bett Sex. Wo waren Emma und Adam, als Kayla abgeschlachtet wurde? Wo war Emma, als auf Adam eingestochen wurde? Wir müssen uns fragen, ob Emma Campano ein Opfer oder eine Täterin ist.«
    Amanda schwieg einen Augenblick und dachte über die Möglichkeiten nach. »Ich sage nicht, dass Sie unrecht haben«, erwiderte sie schließlich. »Aber es ist ein Unterschied, ob man ein rebellischer Teenager ist oder ein kaltblütiger Mörder. Nichts an diesem Schauplatz deutet auf irgendetwas Rituelles hin. Ich sage nicht, dass es falsch ist, diese Möglichkeit in Betracht zu ziehen, aber wir sollten diese Sache als eine normale Entführung betrachten, bis wir etwas finden, das auf etwas Schlimmeres hindeutet.«
    Will nickte.
    »Wie sieht Ihr Schlachtplan aus?«
    »Charlie wird die ganze Nacht hier sein, die wichtigen forensischen Ergebnisse sollten deshalb morgen früh auf Ihrem Schreibtisch liegen. Das APD schaut sich alle Strafzettel in der Gegend aus der letzten Woche an. Ein Zwei-Mann-Team untersucht für mich die Abwasserrohre, um zu kontrollieren, ob irgendwas hineingeworfen wurde - eine weitere Waffe, Kleidung, was auch immer. Ich will mit Leuten in der Schule reden, herausfinden, wohin die Mädchen gingen und ob sie irgendwelche Feinde haben - und die Ermittlung auch auf die Alexanders ausweiten. Ich finde es ziemlich merkwürdig, dass sie ihre Tochter drei Wochen allein gelassen haben, während sie eine halbe Welt weit weg sind. Wissen Sie schon, wann die Hunde kommen?«
    »Barry Fielding war bei einem Trainingslauf in Ellijay, als ich anrief«, antwortete sie und meinte den Leiter der Hundestaffel des GBI. »Er sollte mit einem Team in der nächsten halben Stunde hier sein.« Sie griff etwas auf, das Will zuvor gesagt hatte. »Gehen wir bei diesen Strafzetteln aus der Gegend lieber zwei Monate zurück. Schauen Sie sich auch die 9 -1 -1-Anrufe an. Viele können es nicht sein. Und zu dem, was Sie

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