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Will Trent 02 - Entsetzen

Will Trent 02 - Entsetzen

Titel: Will Trent 02 - Entsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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geschoben.«
    Der Mann hatte den Jungen inzwischen erreicht. Faith kam das Gesicht irgendwie bekannt vor, und sie merkte, dass er einer der vielen namenlosen Verwaltungsangestellten war, die sie bei Jeremys Erstsemester-Orientierung im vergangenen Monat gesehen hatte.
    Victor Martinez schien sie allerdings nicht wiederzuerkennen, als er zwischen Tommy und Faith hin und her schaute. »Mr. Albertson, wir haben über achttausend Studenten hier in unserer Schule. Es bedeutet nichts Gutes für Sie, wenn wir gerade einmal eine Woche hinter uns haben, und ich Ihren Namen und Ihre Kennnummer bereits auswendig kenne.«
    »Ich habe doch nichts ...«
    Er wandte sich Faith zu. »Ich bin Dekan Martinez«, sagte er und streckte ihr die Hand hin. »Sie sind wegen Adam Humphries hier?«
    Sie schüttelte seine Hand. »Humphrey«, korrigierte sie ihn.
    »Tut mir leid, dass wir uns unter diesen Umständen kennenlernen müssen.« Er ignorierte weiterhin Tommy, der leise fluchte, bevor er sich davonschlich. »Könnten Sie vielleicht ein paar Schritte mit mir gehen? Entschuldigen Sie, dass es so aussieht, als würde ich dieser Sache nicht die Aufmerksamkeit widmen, die ich sollte, aber die erste Schulwoche ist mörderisch, und ich habe gerade zwischen zwei Besprechungen nur kurz Zeit.«
    »Natürlich.« Sie roch sein Rasierwasser, als sie ihm zur Treppe folgte. Obwohl es schon spät am Tag war, war er sauber rasiert und sein Anzug ordentlich gebügelt. Wenn man Will Trent nicht dazuzählte - und warum sollte sie -, war es schon ziemlich lange her, dass Faith einem Mann begegnet war, der Wert auf ein gepflegtes Erscheinungsbild legte.
    »Hier«, sagte Victor und griff in die Brusttasche seines Jacketts. »Das sind der Hauptschlüssel zu seinem Zimmer, sein Stundenplan und seine Kontaktinformationen.« Seine Hand berührte die ihre, als er ihr das Papier gab, und Faith überraschte dieses Gefühl so, dass sie das Papier fallen ließ.
    »Ups«, sagte er und bückte sich, um es aufzuheben. Der Augenblick hätte peinlich sein können - Victor gebückt vor ihr -, aber er schaffte es, das Ganze elegant aussehen zu lassen, indem er in einer flüssigen Bewegung das Blatt aufhob und sich wieder aufrichtete.
    »Vielen Dank«, sagte Faith und versuchte, nicht so blöd zu klingen, wie sie sich vorkam.
    »Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, die Sache mit der Rechtsabteilung abzuklären, aber die Universität muss sich den Hintern bedecken.«
    Sie überflog das Papier, ein vertraut aussehendes Studenten-Aufnahmeformular mit allen wichtigen Informationen. »Ihre Offenheit ist erfrischend.«
    Er lächelte und stützte sich leicht am Geländer ab, als sie die Treppe hinuntergingen. »Können Sie mir ein bisschen was darüber erzählen, was eigentlich los ist? Ich habe natürlich die Nachrichten gehört. Ist schon sehr außergewöhnlich.«
    »Das ist es«, pflichtete sie ihm bei. »Ich weiß nicht, was die Nachrichten so alles bringen, aber ich kann über eine laufende Ermittlung wirklich nicht sprechen.«
    »Verstehe«, erwiderte er. »Das Police Department hat auch einen Hintern.«
    Sie lachte. »Das könnte man auf zwei verschiedene Arten verstehen, Dekan Martinez.«
    Auf dem nächsten Absatz blieb er stehen. »Victor, bitte.«
    Sie blieb ebenfalls stehen. »Faith.«
    »Ich liebe die altmodischen Namen«, sagte er, und an seinen Augen bildeten sich winzige Fältchen, als er lächelte.
    »Ich heiße nach meiner Großmutter.«
    »Sehr schön«, sagte er, und sie hatte das deutliche Gefühl, dass er damit nicht die Tradition der Namensvererbung in der Familie meinte. »Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich Sie frage, warum Sie mir so bekannt vorkommen?«
    Trotz der Umstände hatte sich zwischen ihnen ein leicht flirtendes Geplänkel entwickelt. Faith bedauerte kurz, dass das gleich vorbei sein würde, bevor sie sagte: »Wahrscheinlich haben Sie mich bei der Erstsemester-Orientierung gesehen. Mein Sohn ist Student hier.«
    Er glotzte sie an wie ein Reh, das versucht, einen Neunachser niederzustarren. »Unser jüngster Student ist sechzehn.«
    »Mein Sohn ist achtzehn.«
    Sein Kehlkopf hüpfte, als er schluckte, dann kam ein gekünsteltes Kichern. »Achtzehn.«
    »Ja.« Gegen den peinlichen Augenblick ließ sich nichts machen, außer über ihn hinwegzureden. »Vielen Dank für den Schlüssel. Ich werde dafür sorgen, dass Ihr Büro ihn zurückerhält. Ich bin mir sicher, mein Chef wird heute Abend einige der Studenten befragen wollen. Wir werden so

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