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Will Trent 02 - Entsetzen

Will Trent 02 - Entsetzen

Titel: Will Trent 02 - Entsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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dämmern, dass er sich eben in etwas hineingeritten hatte.
    »Ist okay«, versicherte sie ihm. »Wie gesagt, Gabe, ich bin nicht hier wegen ein bisschen Gras und einer Schwarzkopie von Das Bourne-Ultimatum.«
    Er biss sich auf die Unterlippe und starrte sie an, wahrscheinlich überlegte er, ob er ihr trauen konnte oder nicht.
    Faith dagegen fragte sich, warum Will so lange brauchte. Obwohl sie sich nicht sicher war, ob seine Anwesenheit in dieser Situation förderlich oder hinderlich wäre.
    Sie fragte: »Wie lange kennst du Adam schon?«
    »Ungefähr eine Woche, schätze ich. Ich habe ihn am Einzugstag kennengelernt.«
    »Du scheinst ja ziemlich bereit zu sein, dich für ihn ins Zeug zu legen.«
    So langsam konnte sie sein Achselzucken besser interpretieren. Seine Hauptsorge war die illegale Ware gewesen - wahrscheinlich eher die Downloads als die Drogen, wenn man sich überlegte, dass der Betrug eines Filmstudios viel härter bestraft wurde.
    Faith fragte: »Hat Adam ein Auto?«
    Er schüttelte den Kopf. »Seine Familie ist ziemlich komisch. Die haben nicht mal Strom. Totale Ökos.«
    Das würde die Landstraße erklären. »Was ist damit?« Sie deutete auf den teuren Fernseher, die Spielkonsole.
    »Die gehören mir«, gab Gabe zu. »Ich wollte nicht, dass Tommy, mein Zimmergenosse, damit herumspielt.« Dann fügte er hinzu: »Aber Adam spielt auch. Ich meine, er gibt gern den Außenseiter und so, aber er ist auch ein Spieler.«
    »Hat er einen Computer?«
    »Der wurde ihm geklaut«, antwortete er, und Faith war nicht so überrascht, wie sie hätte sein sollen. Diebstahl war in dieser Generation ein großes Problem. Jeremy waren in der Schule schon so viele wissenschaftliche Taschenrechner gestohlen worden, dass sie gedroht hatte, ihm einen ans Handgelenk zu nieten.
    Sie fragte: »Wie holt sich Adam seine E-Mails ab?«
    »Ich lasse ihn meinen benutzen. Manchmal geht er ins Computerlabor.«
    »Was ist sein Hauptfach?«
    »Dasselbe wie meines. Polymere mit dem Schwerpunkt Haftsprays.«
    Das beeindruckte die Damen sicher. »Hat er eine Freundin oder Leute, mit denen er herumhängt?«
    Gabe zog in einer leicht abwehrenden Geste die Schultern hoch. »Wir sind doch alle erst angekommen, verstehen Sie. Noch nicht viel Zeit zur Kontaktaufhahme.«
    »Kommst du aus einem anderen Staat?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich war auf der Grady.«
    Grady war eine Magnet-Schule, was bedeutete, dass sie die besten Schüler der anderen Schulen Atlantas anzog. »Kennst du Kayla Alexander oder Emma Campano?«
    »Sind die auf der Grady?«
    »Westfield.«
    Er schüttelte den Kopf. »Das ist in Decatur, nicht? Ich glaube, meine Freundin war mal dort. Julie. Sie ist von vielen Schulen geflogen.«
    »Warum das?«
    Er lächelte schüchtern. »Wir haben beide ein gewisses Misstrauen gegen Autoritäten.«
    Faith lächelte zurück. »Ist Julie auf dem Tech?«
    Er schüttelte wieder den Kopf. »Sie war ein paar Semester auf der State, hat das aber auch abgebrochen. Arbeitet jetzt abends in einer Bar in Buckhead.«
    Buckhead war ein wohlhabendes Viertel Atlantas, das bekannt war für sein Nachtleben. Faith nahm an, dass Julie mindestens einundzwanzig Jahre alt sein musste, wenn sie Alkohol ausschenken durfte. Der Altersunterschied von vier Jahren zwischen ihr und Emma Campano würde bedeuten, dass die Mädchen sich wahrscheinlich nicht kannten.
    Faith fragte Gabe: »Was ist mit deinem Handgelenk passiert?«
    Er errötete leicht. »Völliger Blödsinn. Bin ausgerutscht und auf die Hand gefallen.«
    »Muss wehgetan haben.«
    Er hielt den Gips in die Höhe, als könne er noch immer nicht glauben, dass er sich selbst verletzt hatte. »Ziemlich.«
    »In welcher Bar arbeitet Julie?«
    Er ließ den Arm sinken, doch sein Argwohn kam wieder hoch. »Warum?« Faith vermutete, dass er kooperativ genug gewesen war, um eine Erklärung zu verdienen. »Gabe, ich muss dir sagen, was heute mit Adam passiert ist.«
    Auf dem Gang war so etwas wie ein lautes »Wuff« zu hören. Gabe flüsterte: »Scheiße.«
    Zwei Sekunden später lernte Faith den Grund für diese Reaktion kennen.
    Gabe stellte den Geräuschemacher widerwillig vor. »Das ist Tommy Albertson, mein Zimmergenosse.«
    Er war so teigig blass, wie Gabe dunkel war, und Faith sah sofort, dass Gabes Einschätzung genau ins Schwarze getroffen hatte: Der Junge war ein Arschloch. Wie um es zu beweisen, hing Tommy die Zunge fast aus dem Mund, als er sie anstarrte. »Wow. Stehe auf 'ne Frau mit 'ner Knarre.«
    Gabe

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