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Will Trent 02 - Entsetzen

Will Trent 02 - Entsetzen

Titel: Will Trent 02 - Entsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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Reden zu bringen. Irgendwie fühlte Will sich wie das fünfte Rad am Wagen, weil er der Einzige war, der bisher absolut nichts zu dem Fall beigetragen hatte.
    Will drehte sich wieder seinem Schreibtisch zu, denn er wusste, wenn er zu sehr über dieses Problem nachgrübelte, würde ihn das der Lösung keinen Schritt näher bringen. Sein Handy lag in zwei Teilen auf dem Schreibtisch. Bei seinem Kampf mit Paul war das Gehäuse aufgebrochen und das Display hatte einen Sprung bekommen. Will drückte den oberen Gehäuseteil auf den unteren und klebte die beiden mit mehreren Streifen Isolierband zusammen. Das Handy funktionierte noch. Als er das Haus der Campanos verließ, hatte er die beiden Teile aufeinandergedrückt, damit er seine Voice Mail abhören konnte. Faith Mitchells Nachrichten waren immer wichtiger geworden, und mit aufgeregter Stimme hatte sie ihm von den Drohbriefen erzählt, die Gabe Cohen ihnen vorenthalten hatte.
    Will war sich noch immer nicht sicher, ob ihre Entscheidung, den Jungen nicht den Behörden zu überantworten, richtig gewesen war, aber er musste ihren Instinkten vertrauen.
    Wenigstens hatten sie inzwischen mehr Informationen über das Auto. Eine Computersuche nach Graduierten, die am Georgia Tech Research Institute in Irland arbeiteten, hatte den Namen Farokh Pansing ergeben. Nach einigen Telefonaten hatten sie eine Handynummer erhalten und den Mann aus einem offensichtlich sehr tiefen Schlaf geweckt. Der Physikabsolvent hatte Will eine liebevolle Beschreibung des blauen 1981er Chevy Impala gegeben, den er zurückgelassen hatte. Keine Klimaanlage. Keine Sicherheitsgurte. Die Fahrertür klemmte bei Regen. Der Motor leckte wie ein Sieb. Der Unterboden war so durchgerostet, dass man beim Fahren auf dem Rücksitz die Straße unter den Schuhen vorbeiziehen sehen konnte. Wegen seines Alters betrachtete der Staat Georgia das Fahrzeug als Klassiker, deshalb unterlag er keinen Emissionsvorschriften. Farokh hatte das uralte Ding für vierhundert Dollar an Adam Humphrey verkauft. Der Staat hatte keine Daten darüber, ob Adam je eine Versicherung beantragt oder einen Strafzettel bekommen hatte.
    Man hatte die Fahndung nach dem Impala erneuert, aber sie galt nur für den Staat Georgia. Emma Campano konnte problemlos bereits in Alabama oder Tennessee oder Carolina sein. Bei den fast zwei Tagen, die seit ihrer Verschleppung vergangen waren, konnte sie durchaus auch in Mexico oder Kanada sein.
    Wills Computer tuckerte wie ein Zug, was bedeutete, dass das System lief. Will war seit zwei Tagen nicht mehr im Büro gewesen. Er musste seine E-Mails durchsehen und seine täglichen Berichte abspeichern. Er setzte das Headset auf und schob sich das Mikrofon zurecht, um die Texte diktieren zu können. Nachdem er ein leeres Word-Dokument geöffnet hatte, drückte er die Starttaste, merkte aber, dass er nicht die richtigen Worte fand. Er stoppte den Digitalrekorder und lehnte sich zurück. Als er die Hand hob, um sich die Augen zu reiben, keuchte er auf vor Schmerz.
    Paul hatte ihm nicht die Nase gebrochen, aber er hatte es geschafft, ihn so zu treffen, dass die Knorpel sich verschoben hatten. Da die Aufnahme der Lösegeldforderung zu analysieren und die Drohbriefe schleunigst ins Labor zu schaffen waren, hatte Will keine Zeit gehabt, in den Spiegel zu schauen. Geschafft hatte er es erst etwa zehn Minuten, bevor die Humphreys kamen, um ihren toten Sohn zu identifizieren. In der Vergangenheit hatte Will sich schon mehrmals die Nase gebrochen. Sie war bereits schief genug. Mit den frischen Schwellungen und Verfärbungen sah er aus wie ein Kneipenschläger, und das förderte nicht gerade das Vertrauen der Humphreys in ihn. Der Vater hatte seine gemurmelte Ausrede über ein grobes Football-Spiel am Wochenende akzeptiert, aber die Mutter hatte ihn angesehen, als hätte er einen riesigen »Lügner«-Aufkleber auf seiner Stirn.
    Will drückte die Leertaste seines Computers und benutzte die Maus, um das E-Mail-Icon anzuklicken. Über das Headset hörte er seine E-Mails ab. Die ersten drei waren Spam, die zweite Mail war von Pete Hanson, der ihm noch einmal übermittelte, was Faith ihm bereits über die Autopsien von Adam Humphrey und Kayla Alexander berichtet hatte.
    Die dritte Mail kam von Amanda Wagner. Sie hatte für halb sieben Uhr am nächsten Morgen eine Pressekonferenz einberufen. Will nahm an, dass sie die Nachrichten so intensiv verfolgt hatte wie er. Da die Reporter nichts Wesentliches zu berichten hatten, hatten sie

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