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Will & Will

Will & Will

Titel: Will & Will Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Green , David Levithan
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mir brodeln und ich würde ihr am liebsten glühend heiße lava ins gesicht spucken. ich gehe, ohne meine schritte zu verlangsamen, an ihr vorbei, aber das kann sie nicht stoppen. sie läuft hinter mir her und sagt all den quatsch, der auf einer verzeih-mir-postkarte stehen würde, wenn es verzeih-mir-postkarten für leute geben würde, die für ihre freunde falsche freunde im internet erfinden – und dann kommt ihre ganze üble lügerei auf einmal raus.
     
    maura: tut mir leid, will. ich wollte dich nicht verletzen. es war nur so ein blödes kleines spiel von mir. ich hab doch nicht ahnen können, dass du das alles so ernst nehmen würdest. ich weiß, dass man so was nicht macht, und wie ich
mich verhalten habe, war wirklich das allerletzte. aber es war der einzige weg, um überhaupt zu dir vorzudringen. bitte, behandle mich nicht so, will. sprich mit mir!
     
    ich habe beschlossen, so zu tun, als würde sie nicht existieren. denn alles andere hätte zur folge, dass ich von der schule fliegen und/oder im gefängnis landen würde.
     
    maura: bitte, will. es tut mir wirklich wirklich leid.
     
    sie fängt zu heulen an, aber das ist mir scheißegal. die tränen kommen ihr wegen ihr selbst, nicht wegen mir. soll sie doch mal den schmerz so richtig spüren, den sie in ihren gedichten immer beschwört. mit mir hat das nichts zu tun. nicht mehr.
    während des unterrichts versucht sie mehrmals, mir briefchen zu schicken. ich schnippe sie alle vom tisch und lasse sie ungeöffnet auf dem boden liegen. sie schreibt mir eine sms nach der anderen und ich lösche sie alle ungelesen. in der mittagspause steuert sie auf mich zu, aber ich verschanze mich hinter einer mauer des schweigens, die kein noch so düsterer kummer eines gothic-mädchens überwinden kann.
     
    maura: okay. ich versteh ja, dass du sauer bist. aber ich werde weiter für dich da sein. vielleicht bist du ja irgendwann nicht mehr so wütend auf mich.
     
    wenn etwas zerbricht, dann ist es nicht das zerbrechen, was verhindert, dass sich alles wieder fügt. es liegt daran, dass ein stück verloren gegangen ist, und sei es auch noch so winzig –
die beiden verbliebenen stücke passen einfach nicht mehr zueinander, egal was man versucht. die gesamte struktur hat sich verändert.
    ich werde niemals wieder mit maura befreundet sein können. und je früher sie das begreift, desto einfacher ist es für uns beide.
    beim mittagessen mit simon und derek bekomme ich mit, dass sie ihre herausforderer in trigonometrie geschlagen haben. deshalb weiß ich jetzt wenigstens, dass sie nicht mehr sauer auf mich sind, weil ich sie versetzt habe. mein platz an unserem mittagstisch ist gesichert. wir sitzen mindestens fünf minuten lang schweigend da und essen vor uns hin, bis simon sagt
     
    simon: wie war denn dein date in chicago?
    ich: willst du das wirklich wissen?
    simon: ja – wenn es für dich so wichtig war, dass du deswegen unseren wettbewerb hast sausen lassen, will ich wenigstens wissen, wie es gelaufen ist.
    ich: na ja, erst hat es ihn gar nicht gegeben, aber dann hat es ihn doch gegeben und es ist ziemlich gut gelaufen. als ich dir vorher davon erzählte, hab ich ja noch echt aufgepasst, kein personalpronomen zu verwenden, aber jetzt ist mir das scheißegal.
    simon: augenblick mal – du bist schwul?
    ich: jep. vermutlich ist das die richtige schlussfolgerung, die du da gezogen hast.
    simon: wie eklig!
     
    das ist nicht ganz die reaktion, die ich von simon erwartet
hätte. ich hätte damit gerechnet, dass er sich etwas gleichgültiger verhält.
     
    ich: was ist daran eklig?
    simon: na, du weißt schon. dass du dein ding dorthin steckst, wo er, äh, seine fäkalien absondert.
    ich: erstens hab ich mein ding nirgendwohin gesteckt. und außerdem ist dir doch klar, ich meine, wenn ein junge und ein mädchen zusammenkommen, dass du dann dein ding dorthin steckst, wo sie uriniert und ihre periode hat, oder?
    simon: oh, ähm. hatte ich noch gar nicht drüber nachgedacht.
    ich: eben.
    simon: trotzdem. ich find’s verquer.
    ich: auch nicht verquerer, als sich zu figuren aus einem videospiel einen abzuwichsen.
    simon: von wem weißt du das?
     
    er sticht mit seiner plastikgabel auf derek ein.
     
    simon: hast du ihm das erzählt?
    derek: ich hab ihm gar nichts erzählt!
    ich: stell dir vor, da bin ich ganz allein draufgekommen.
    simon: aber ich mach das nur bei weiblichen Figuren.
    derek: und bei ein paar von den warlocks!
    simon: HALT’S MAUL!
     
    ich muss zugeben,

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