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Willi von Bellden (German Edition)

Willi von Bellden (German Edition)

Titel: Willi von Bellden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dori Jones
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an der Tür noch am Fenster, obwohl ein schwacher Lichtschimmer von der Balkontür nach draußen drang.
    »Es muss jemand da sein! Immerhin brennt Licht«, merkte Manny aufschlussreich an.
    »Es kann auch sein, dass Chloe oder Julie es versehentlich haben brennen lassen. Nur wann, ist die entscheidende Frage«, meinte Tanner zu Manny gewandt, der stumm nickte und sich eine weitere Zigarette ansteckte.
    Die Männer traten von einem Fuß auf den anderen. Krampfhaft überlegte Tanner, was sie jetzt tun konnten.
    »Am besten ich fahre dich nach Hause, suche mir eine Schlafgelegenheit, und morgen sehen wir weiter!«
    Für einen kurzen Augenblick wollte Manny ihm widersprechen, atmete dann aber tief ein, klopfte Tanner auf die Schulter, und gemeinsam gingen sie zum Wagen.
    Sie waren noch nicht lange unterwegs, als Manny plötzlich aufschrie.
    »Dort ist mein Wagen!« Er wirkte völlig aufgeregt und zeigte mit dem Finger auf einen Kombi, der am Waldrand stand. Sie befanden sich unweit von Saint-Parres-Lès-Vaudes.
    Abrupt bremste Tanner und scherte nach rechts. Kaum war der Wagen zum Stillstand gekommen, sprangen beide heraus. Im Licht der Scheinwerfer sahen sie, dass die Fahrertür des Kombis nur angelehnt war, jedoch befand sich niemand mehr darin.
    »Tanner, wo kann sie nur sein?«, Manny verlor nun zusehends die Fassung. »Wenn sie in den Wald gelaufen ist oder mit einem Fremden mitgefahren ist? Sie könnte längst tot sein ...«
    Voller Panik begann er, den Rand des Waldstücks abzusuchen.
    »Wir rufen besser die Polizei«, meinte Tanner. Ihm war nicht mehr wohl in seiner Haut, und es war illusorisch zu glauben, sie könnten Julie oder Chloe hier in dieser Gegend auf eigene Faust finden. Manny sowie Tanner kannten weder die Freunde von Julie und Chloe noch enge Vertraute oder dergleichen. Zuerst lehnte Manny es strikt ab, doch nach einigen Minuten vergebener Suche in der tiefschwarzen Nacht, willigte er schließlich ein.
    Während Tanner mit der Polizei telefonierte, setzte Manny sich in sein Auto und hantierte mit etwas, was Tanner nicht erkennen konnte; zu sehr musste er sich auf die fremde Sprache am Telefon konzentrieren. Als das Gespräch beendet war, stand Manny wieder neben ihm und stieß den Rauch seiner Zigarette in den Himmel. Nicht lange danach hörten sie die Sirene des Polizeiwagens.
    Nachdem sie den vier Beamten kurz die vagen Personalien von Chloe gegeben hatten, baten diese sie, in Tanners Auto zu warten. Bewaffnet mit einem großen Suchscheinwerfer und mehreren Maglites, durchkämmten sie den nahen Wald. Man konnte ihre gelben Warnwesten gut im gedämpften Licht der Taschenlampen erkennen, und Tanner beobachtete gebannt, wie die Polizisten gut organisiert in verschiedene Richtungen auseinanderstoben.
    Sie waren noch nicht länger als zehn Minuten unterwegs, als der gellende Pfiff einer Pfeife die Stille der Nacht zerriss.
    »Nous avons trouvé la femme! Elle est morte.«
    An dem Tag, als Anny mit Moni, Bernhard und Jörg zum Klettern fuhr, entschloss sie sich kurzerhand, uns Hunde mitzunehmen, da sie Oma zusätzlich zu den Kindern keine weitere Arbeit aufbürden wollte. Schon als wir vor dem silbernen Bus von Moni und Bernhard standen und darauf warteten einzusteigen, betete ich innerlich zu Bello, dass es in Richtung Casteljau gehen würde. Dies würde sehr gut in meine Pläne passen. Drei Minuten später schickte ich wiederum ein Stoßgebet gen Himmel, denn er hatte mich erhört. Unser Ziel war Berrias-et-Casteljau, ein schönes Klettergebiet am Fluss Chassezac gelegen. Eigentlich war es mein Lieblingsklettergebiet, denn es war weit und breit das einzige mit ausladend viel Bewegungsraum, wo Kinder und Hunde sich frei entfalten konnten. Manche Klettergebiete lagen auf Anhöhen, gerade einmal Platz genug für Kletterer und Sicherer, aber kein schöner Ort für einen Hund, um seinen Tag dort zu verbringen. Anders hier nahe Casteljau.
    Sobald wir Rosières hinter uns gelassen hatten, fing mein Herz an zu klopfen, und ich merkte, wie viel Mühe es mir bereitete, ein Hecheln zu unterdrücken. Kurz vor Lablachère war es so weit. Ich schoss von dem hinteren Teil des Fahrzeugs, wo ich gesessen hatte, wie ein Blitz nach vorn, jaulte, hechelte, warf mich zu Boden, kurzum: Ich benahm mich völlig irre und ausnehmend hemmungslos. Im Nachhinein muss ich sagen, dieses Erlebnis war einzigartig und hat den Wunsch nach Wiederholung in mir hinterlassen. Seltsam, wie es ist, wenn man Hemmungen ausschaltet; ich könnte

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