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Willi von Bellden - Wer anderen eine Grube gräbt ... (German Edition)

Willi von Bellden - Wer anderen eine Grube gräbt ... (German Edition)

Titel: Willi von Bellden - Wer anderen eine Grube gräbt ... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dori Jones
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Versteck entfernt, und am ganzen Körper bebend. Es war ein Dobermann, aber was für einer! Ein solches Monstrum dieser Rasse war mir noch nie begegnet. Das musste ein Mutant sein, eine Laune der Natur!
    Besorgt schickte ich ein Stoßgebet zum Himmel und hoffte, dass er meine Witterung noch nicht aufgenommen hatte. Der kalte Wind stand günstig für mich. Er blies von Norden, also in meine Richtung, so dass ich selbst seinen stinkenden Atem bis hierher riechen konnte.
    Er war es. Er war der Rüde dem Basko und ich gestern auf der Spur waren!
    Das Riesenvieh bellte unentwegt und zerrte an seiner Leine.
    Ein Zittern ging durch meinen Körper, wie immer wenn ich wirkliche Angst hatte.
    Geführt wurde der Bulle von einem ebenso riesenhaften Mann mit braunen, ungepflegten Haaren und derben Gesichtszügen. Er trug eine grüne Wachsjacke, hohe, schwarze Stiefel, und über seiner Schulter baumelte ein Gewehr.
    Auch das noch! Ein Jäger. Der verbrät mir eins mit der Flinte ohne mit der Wimper zu zucken. Und niemand wird ihm eine Vorwurf machen können, wenn er auf einen streunenden Hund schießt!
    Der Dobermann zerrte und zog immer heftiger in meine Richtung, begleitet von dem wütendsten Gekläffe auf Erden.
    Er musste mich bemerkt haben! Ich war sicher, dass mein letztes Stündlein geschlagen hatte, denn entweder erwischte mich der Dobermann oder sein Herr machte kurzen Prozess mit mir.
    Ich war am Ende!
    Mein Leben flimmerte in Bildern an mir vorbei. Tanner, meine geliebte Anny, die Kinder, ... ach, die süße kleine Mimi, die mir, wann immer sie konnte, in die Nase zwickte. Wie würde ich es vermissen. Basko, mein bester Freund, ... ich als Welpe, behütet, an der Zitze meiner Mama, und ... Anka! Meine Angebetete, mit der ich niemals Kinder haben würde ... ahhhhhhh!!!
    Die Bilder verblassten. Jetzt war sein Maul keine fünf Meter mehr entfernt. Die gelben, speicheltriefenden Zähne, der faulige Atem und der Irrsinn in seinen Augen, all das war jetzt zum Greifen nah.
    Die Stimme des Mannes überschlug sich fast, als er die Leine löste: „Ludos, hol’s dir, mein Großer, such und hol’s dir!“
    Ich schloss meine Augen. Jetzt war es vorbei, und ich schäme mich nicht zuzugeben, dass ich in diesem Moment einfach laufen ließ.
    Ich wartete auf den tödlichen Aufprall. Sekundenlang. Aber er kam nicht, denn im selben Augenblick als Ludos zum Sprung ansetzte, schoss ein Reh an meinem Versteck vorbei.
    Der Dobermann machte einen Satz und landete auf dem schreienden Tier.
    Ich konnte meinen Augen nicht mehr von dem grausigen Schauspiel lösen, dass sich mir nun bot.
    Das Reh versuchte zu entkommen, schlug mit den zarten Beinen und den Hufen nach der Bestie, doch dieser Bulle von einem Hund hatte sich in seinen Hals verbissen. Seine Kiefer hielten ihn fest wie ein Schraubstock.
    Wie von Sinnen schleuderte er das arme Tier durch die Luft, bis ich ein lautes Knacken hörte. Das Reh zuckte noch ein paar Mal, dann hing sein Hals schlaff im dem riesigen Hundemaul.
    Knurrend schüttelte Ludos das Reh noch ein paar Mal hin und her, obwohl es längst tot sein musste, bevor er begann Fleischfetzen aus dem Kadaver zu reißen. Sein Kopf und der massige Körper waren bald ganz mit Blut verschmiert.
    Der Mann stand grinsend daneben.
    „Aus! Ludos, aus!“, befahl er in strengem Ton.
    Sofort ließ der Dobermann von seinem Opfer ab, und setzte sich gehorsam nieder.
    Langsam legte der Mann die Leine auf den Boden, während der Dobermann sich keinen Zentimeter bewegte.
    Keuchend zog er ein Jagdmesser, kniete sich neben das tote Reh, und brach es mit der Klinge auf.
    Was ich dann sah, werde ich nie vergessen.
    Ein tiefes Lachen entfuhr seiner Kehle, dem ein wollüstiges Glucksen folgte, als er beide Hände in den Körper des Tieres steckte.
    Hemmungslos riss dieser Unhold die Gedärme heraus, und schleuderte sie achtlos von sich. Er schien etwas zu suchen.
    Urplötzlich hielt er inne, straffte seine Arme, und stand ruckartig auf.
    Erschrocken registrierte ich, dass in seiner linken Hand die dunkelrote Leber des Tieres dampfte. Er stammelte einige unverständliche Worte und bis unvermittelt hinein.
    Dieser Anblick ließ mir das Blut in den Adern gefrieren!
    Als er sein blutiges Mahl beendet hatte, war das Gesicht des Mannes ebenso blutverschmiert wie das seines Hundes. Was für ein perverses Schauspiel!
    Danach stand er einfach nur da, schaute mit herabhängenden Armen zum Himmel hinauf, und murmelte völlig unverständliches Zeug.
    So etwas

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