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Willi von Bellden - Wer anderen eine Grube gräbt ... (German Edition)

Willi von Bellden - Wer anderen eine Grube gräbt ... (German Edition)

Titel: Willi von Bellden - Wer anderen eine Grube gräbt ... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dori Jones
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erzählen kann, das verdanke ich ganz alleine Willi! Denn als ich mit meinen Kräften am Ende war, spürte ich etwas hartes in meiner Hand. Instinktiv riss ich den Arm hoch, und schlug Deschler an den Kopf. Zwar hatte ich reines Glück, ihn genau an der Schläfe zu erwischen, so dass er bewusstlos zusammenbrach, doch es war Willi, der mir den dicken Ast in die Hand gelegt hat! Stell dir mal vor Schatz, der kleine Scheißer hat den Dobermann fertig gemacht, und mir anschließend mit dem Ast das Leben gerettet!!!“
    Tanners Augen wurden feucht, als er dies sagte, zumindest bildete ich mir das ein.
    Ich sah ihm fest in die Augen. Und da war es wieder. Das Gefühl tiefer Verbundenheit. Von Mann zu Mann. Von Freund zu Freund. Darauf warteten andere ein ganzes Leben.
    Anny küsste ihn vorsichtig auf die Stirn, und bedachte mich mit einem dankbaren Blick.
    „Ich hab dir schon immer gesagt, dass Willi anders ist, als anderen Hunde. Es gibt Momente, da habe ich das Gefühl, dass er alles versteht. Ja, eigentlich denken kann, wie du und ich.“
    Anny beugte sich vorsichtig über ihn, und sie umarmten sich. Das war für mich das Signal unauffällig in meinem Körbchen zu verschwinden.
    Die beiden sollten jetzt allein sein.
    Eng umschlungen lagen sie auf dem Sofa, und bald hörte ich, dass sie eingeschlafen waren. Endlich fand auch ich meine Ruhe und schlief entkräftet, aber glücklich ein.
     
     
     
    In dem Büro war es unerträglich warm, irgendjemand hatte vergessen die Heizung herunter zu drehen. Das tat er nun, und kippte die zwei ersten Fenster.
    Danach machte er sich am Kaffeeautomat eine Tasse Espresso, um sich damit in den schweren, ledernen Drehstuhl fallen zu lassen, der am seinem Schreibtisch stand. Der andere musste jeden Augenblick kommen.
    Mit der rechten Hand wischte er sich über das Gesicht, als sich die Tür öffnete.
    „Hallo!“, sagte der Besucher.
    „Guten Morgen!“, gab er zur Antwort. Dann nahm die Füße vom Mahagonischreibtisch und bot seinem Gegenüber eine Tasse Kaffe an.
    Dieser lehnte jedoch ab.
    Stattdessen zündeten sich die beiden Männer eine Zigarette an.
    Jeder nahm ein paar Züge, ohne das etwas gesprochen wurde.
    Schließlich begann er die Unterredung ohne irgendwelche Umschweife: „Hast du deine Festplatte gesäubert?“ Der andere, der gerade dabei war sich in dem geräumigen Büro umzusehen, nickte beiläufig.
    „Gut. Wir werden in Zukunft auf diese Art der Kommunikation verzichten, ebenso wie auf Gespräche mit dem Handy. Du verstehst, ... die Sache wird immer heikler, und wir dürfen keine Spur hinterlassen, die zu uns führen könnten.“
    Wiederum verzichtete der andere auf eine Antwort, und starrte den Mann im grauen Brioni Anzug einfach nur an.
    „Na dann, ... da wir auch das geklärt haben, möchte ich dir mal eine Frage stellen. Was hältst du von Kieling?“
    „Von Kieling? Du meinst den Kulturbeauftragten in Nonnweiler?“ Jetzt war der andere offensichtlich bereit, sich in das Gespräch einzubringen, denn er beugte sich gespannt nach vorne, und fixierte den Mann hinter dem Schreibtisch mit zusammen gekniffenen Augen.
    „Kieling, ... nun, ich kenne ihn persönlich nicht so gut, aber soweit ich weiß, stand er immer hinter dem Ausgrabungsprojekt am Ringwall von Otzenhausen, Und der geplante Archäopark ist doch Wasser auf seine Mühlen. Der Typ ist doch vor allem an einem interessiert: Tourismus! ... Aber warum fragst du?“
    „Er hat angefangen die Firmen zu überprüfen, die in der Ausschreibung berücksichtigt worden sind. Giesel muss ihn auf die Idee gebracht haben. Ich habe gehört, dass die beiden öfter miteinander gesprochen haben. Das könnte uns gefährlich werden. Wenn er dabei auf Ungereimtheiten stößt, sind wir ihm auf Gedeih und Verderb ausgeliefert!“
    Der Mann im Anzug drückte die Zigarette im metallenen Ascher aus, der auf seinem Schreibtisch stand.
    Sein Gegenüber lehnte sich wieder weit zurück, so als ob er auf Distanz gehen wollte. „Dann machen wir ihm eben ein Angebot, ... das er nicht ablehnen kann! Oder was schlägst du vor?“
    „Ihm ein Angebot machen? Wie viele willst du noch einweihen, und wen soll ich noch alles bezahlen? Du und der andere, ihr hängt mir schon wie ein Klotz am Bein. Und wenn du hörst, was ich Ellert alles versprechen musste, damit er sich nicht querlegt, dann wärst du erst gar nicht auf diesen Vorschlag gekommen. Nebenbei ist Kieling dafür nicht der Typ. Ich glaube nicht, dass es ihm um Geld oder Ansehen

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