Willige Opfer - Sex amp Crime 1
konnte nicht nur ihr mächtig Ärger bringen, sondern ihm auch. Und genau das wollte sie keinesfalls. Aber auch wenn es ihr noch so schwer fiel, sie musste sich eingestehen, Mist gebaut und keinen Schimmer zu haben, wie sie aus der Nummer wieder rauskommen sollten.
„Ich bin so froh, dich zu haben“, sagte sie, hob den Kopf und näherte ihre Lippen den seinen.
Rocks Augen strahlten. „Hey, klingt schon besser.“ Ihre Lippen fanden sich und kurz darauf spielten ihre Zungen miteinander.
In diesem Augenblick sprang die Tür auf und der Albtraum nahm seinen Lauf. Niemand anderes als Angelika Rossmann stand vor den beiden und beobachtete sie in dieser Haltung, die sich weder wegdiskutieren noch leugnen ließ.
Frau Rossmanns Augen funkelten und ihr Gesichtsausdruck nahm einen gehässigen Zug an.
Esther erstarrte. Jetzt half kein Schönreden mehr, kein gar nichts. Warum zum Teufel tauchte die Rossmann hier unangemeldet auf?
Die ersten Worte der Staatsanwältin klärten sie auf und versetzten ihr einen erneuten Schlag: „Während sie hier rumknutschen, haben wir eine neue Mädchenleiche gefunden.“
Augenblicklich sackte Esther innerlich zusammen. Das war das Ende. Der Gau. Ihre Karriere war am Arsch. Die Rossmann würde sie zerknüllen wie ein leeres Päckchen Kippen. Sie hatte keine Chance mehr.
Rock fragte dazwischen: „Und wie sieht sie aus?“
„Meinen Sie die Verstümmelungen?“
„Zum Beispiel.“
„Wie bei den anderen. Außerdem hat der nächtliche Einsatz im
Roxy
keinerlei Erkenntnisse gebracht. Unser Zielobjekt ist nicht aufgetaucht. Klar, er hat sich ja anderweitig verlustiert.“ Frau Rossmann drehte sich herum und wollte schon das Zimmer verlassen, als sie kurz stoppte und über die Schulter blickte. Dann sagte sie mit süffisantem Unterton: „Übrigens, Sie sind den Fall los. Und wenn Sie nicht aufpassen, auch bald ihren Job.“
Es krachte gewaltig, als die Tür hinter ihr ins Schloss fiel.
17
Nachmittags saß er zu Hause, genoss seinen Triumph und gönnte sich eine Havanna und einen exzellenten alten Cognac. Er schwelgte immer noch in Rotblondies Schreien, in ihrem erbarmungswürdigen Wimmern, als die Schmerzen überhand genommen und sie sich selbst den Tod gewünscht hatte.
Im Haus herrschte Ruhe. Nur einige Töne drangen aus dem Fernseher. Auf dem Tisch vor ihm stand die silberne Schatulle, in die er vor einer Minute eine weitere Trophäe gelegt hatte.
Nummer vier, sagte er sich immer wieder, eine gute Wahl war sie gewesen. Sie hatte ihn mehr als entschädigt für die letzte Pleite.
Im ersten Programm ertönte der Trailer der Nachrichten. Er legte die Havanna in den Aschenbecher, die Füße auf den Tisch und den Rücken entspannt an die Lehne des Sofas. Ein weiterer vorzüglicher Schluck Cognac machte ihm klar, dass das Leben schön sein konnte.
Die Nachrichtensprecherin kam gleich zu Beginn auf die Serienmorde zu sprechen. Noch vor der Politik, dachte er, sieh mal einer an. Sein Rang im öffentlichen Ansehen stieg, aber er war noch lange nicht am Top angekommen.
Noch lange nicht.
Er vernahm einige Floskeln: „neuerliche Leiche gefunden“ und „junge Frau.“ Aber sie zeigten keine Bilder von ihr. Trauten sich nicht. Hatten sie Angst vor Nachahmungstätern? Er lachte. Die Vorstellung fand er amüsant. Die Hände im Genick gefaltet konnte er sich ein Grinsen nicht verkneifen, während er weiter gespannt zuschaute.
Schnitt.
Jetzt zeigten sie den Reporter. Er stand direkt vor dem Fundort am Ufer der Nidda. Die Stelle war weiträumig abgesperrt. Ein Einsatztrupp der in weißen Overalls gekleideten Spurensicherung war unterwegs. Einige Polizisten wuselten durchs Bild. Der Reporter erzählte, was sie gefunden hatten und gebrauchte makabre furchteinflößende Begriffe: „grausam entstellt“, „Blutorgie“, „Wahnsinnstat“ und „Serienkiller“.
Schnitt.
Jetzt interviewte der Reporter eine Frau in schwarzer Robe. Bei ihrem Anblick, konnte er sich plötzlich nicht mehr zurückhalten, schnellte vor und kniete unmittelbar vor dem Fernseher.
Sie war eine Göttin.
Wer war sie? Der Reporter sprach ins Mikrofon: „Frau Rossmann, es ist ihr erster Fall als kommissarische Oberstaatsanwältin und gleich ein solch spektakulärer. Können Sie zur aktuellen Entwicklung einen Kommentar abgeben?“
Aha, Frau Oberstaatsanwältin
.
Die Dame legte ein Schmunzeln auf die roten vollen Lippen, dass ihm Hören und Sehen verging, und lächelte in die Kamera.
„Aber gerne. Nun ja, die
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