Willige Opfer - Sex amp Crime 1
bedankte sich und machte ihr Komplimente für ihre Figur. Mit erhobenem Daumen verabschiedete er sich von Evelyn und wünschte ihr alles Gute. Die Adresse von dieser Claudia würde er sicher über Esther von der Mordkommission bekommen.
Jetzt hieß sein nächstes Ziel
Charleys
. Die Tür der Kneipe stand sperrangelweit offen. Sah nach lüften aus. Der Wirt stellte noch die letzten Stühle von den Tischen.
„Wir haben noch geschlossen“, rief er Rock zu, der im Eingangsbereich stehen geblieben war.
„Ich hab nur eine Frage.“ Rock zückte das Phantombild und hielt es dem Wirt vors Gesicht. „Kennen Sie den?“
„Und wer will das wissen?“
„Oh, Entschuldigung. Jörg Rock. Ehemaliger Rundschau Redakteur und jetzt freier Journalist.“
„Und warum interessieren Sie sich für ihn?“
„Das kann ich Ihnen leider nicht sagen. Oder besser: Ich darf es Ihnen nicht sagen.“
Der Wirt schaute skeptisch, ging hinter den Tresen und wischte die Metallfläche unterhalb der Zapfanlage mit einem nassen Tuch ab. „Zeigen Sie mal her!“ Rock überreichte ihm das Bild. „Schon möglich.“
„Vor zwei Tagen, abends, war er da hier?“
„Puhhhh. Kann mir beim besten Willen nicht alle Gesichter merken, die hier sitzen. Und schon gar nicht, an welchem Tag sie hier waren. Aber den Typen habe ich sicher schon gesehen. Saß dort in der Ecke und hat etwas getrunken. Nur wann weiß ich nicht.“
Langsam fügte sich ein Puzzleteil ins andere. Rock fiel das zweite Bild ein. „Und sie?“ Er zeigte dem Wirt das Bild mit Tina Hetterichs Konterfei.
„Ist öfter hier. Mit ihren Freundinnen.“
„Und vor zwei Tagen?
„Sie wollen es ja ganz genau wissen, wie?“
„Richtig.“
„Weiß nicht, kann aber gut sein.“
„Danke sehr. Schönen Tag noch.“ Rock stand draußen auf dem Bürgersteig. Gegenüber lag ein Café. Ihn verlangte nach Koffein. Aber im Präsidium gab es auch Kaffee, noch dazu umsonst.
Ohne weiter zu überlegen, drehte er auf den Hacken um und machte sich auf den Weg.
23
Rock saß im Wagen auf der Fahrt ins Präsidium und konnte seinen Blick nicht vom Kennzeichen des vor ihm fahrenden Wagens lösen.
Verdammt! Plötzlich dachte er an Esther und fühlte sich schuldig für ihre Degradierung. Er disponierte spontan um und bog ab Richtung Konstabler Wache.
Ein Besuch bei der Kratzbürste konnte nicht schaden. Zur Not würde er sogar seinen Charme spielen lassen. Irgendetwas musste er unternehmen, um Esther zu helfen.
Zwanzig Minuten später stand er vor dem Büro der neuen Oberstaatsanwältin. Er hatte sich am Empfang angemeldet und war vertröstet worden. Aber so leicht ließ er sich nicht abschütteln. Und siehe da: Die Rossmann hatte ihm mitteilen lassen, ihn zu empfangen.
Er klopfte und hörte kurz darauf ein deutliches ‚Herein‘. Ihre Augen trafen sich sofort. Frau Rossmann schien sichtlich erfreut, ihn zu sehen. Sie strahlte. Ein freundlicher Zug um den Mund unterstrich ihre Gefühle.
„Was verschafft mir so schnell die Ehre?“, fragte sie mit einem amüsanten Unterton, stand auf und lief auf ihn zu.
„Ich wollte … ja, also … ich wollte fragen … ach, ich mache mir Sorgen um Esther.“ Rock fielen fast die Augen raus, als sie auf ihn zukam. Sie sah noch umwerfender aus als beim letzten Mal. Sie wirkte schlank wie ein Fotomodell und schön wie eine Hollywood-Schauspielerin. Ihr Auftritt hatte etwas Divenhaftes.
„Das sollten Sie auch“, sagte die Rossmann und schmunzelte, was Rock irritierte.
„Ich möchte Sie bitten, Esther wieder normal arbeiten zu lassen. Also in der Mordkommission, wo sie hin gehört.“
„Und wieso sollte ich das tun?“ Sie warf ihm einen scharfen Blick zu. „Bedenken Sie bitte ihre Vergehen.“
„Ach was!“, raunzte Rock. „Ich hab ihr die Sache eingebrockt, weil ich das Kennzeichen falsch durchgegeben habe. Sie kann doch nichts dafür.“
„Da irren Sie sich, mein Lieber. Frau Streit hat Sie engagiert. Sie hatte einen Deal mit Ihnen. Das wissen Sie doch am besten, oder?“
„Schon, aber…“ Er zögerte, weil er nicht weiter wusste. Gingen ihm jetzt schon die Argumente aus? Hatte er überhaupt welche? Die Sachlage war eindeutig. Esther hatte sich auf illegales Terrain begeben. Und jetzt wurde sie dafür bestraft. Andererseits: „Warum fragt eigentlich niemand danach, was die Zusammenarbeit gebracht hat? Ich meine, immerhin konnten dadurch etliche Fälle aufgeklärt werden. Oder sie hat zumindest dazu beigetragen.“
Jetzt lachte Frau
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