Willige Opfer - Sex amp Crime 1
liegt hinter mir und der nächste kommt bestimmt bald. Darf ich kurz reinkommen?“
„Oh. Klar. Sehr gerne!“ Sie gingen in die Küche und Rock schenkte ihr ungefragt einen Kaffee ein.
„Ich hab auch schon mit Carlo gesprochen“, begann Esther forsch. „Das vierte Mädchen war noch nie im
Roxy
. Jedenfalls erinnert sich dort niemand an sie. Könnte also sein, dass er seine Vorgehensweise ändert.“
„Mist. Vielleicht hat er mitbekommen, dass ich an ihm dran gewesen bin.“
„Gut möglich. Aber anstatt aufzuhören oder auszusetzen, verlagert er seine Taten und lauert ihnen an anderen Orten auf. Irgendetwas muss ihn antreiben. Aber was?“
Rocks Blick war starr. „Die Gier nach Mädchenblut“, sagte er lapidar.
Esther überging diese Bemerkung. „Es gibt übrigens eine andere Spur. Das letzte Opfer war Mitglied im Fitnessstudio
Bodytalk
. Ihr Portmonee war zwar ausgeräumt, aber in einer verborgenen Lasche steckte der Ausweis. Unsere Leute haben mittlerweile ihren Namen: Tina Hetterich. Und ihre Adresse. Ihre Mutter war so geschockt, dass sie bislang keine Aussage machen konnte.“ Esther nannte Rock Tinas Adresse in Bockenheim. „Vielleicht könntest du dich mal umhören, irgendwo muss der Täter auf sie aufmerksam geworden und auf sie getroffen sein.“
Rock nippte am Kaffee und nickte. „Was ist denn eigentlich mit dem Phantombild? Warum erscheint es nicht in der Zeitung?“, wollte er wissen.
„Wir wollen noch warten, um dem mutmaßlichen Täter nicht zu zeigen, dass wir seine Identität kennen und hinter ihm her sind.“
„Verstehe.“
Esther übergab ihm das Phantombild und das des Opfers. „Aber setz sie vorsichtig ein. Du bist kein Polizist, denk dran.“
„Okay. Was sagt denn eigentlich euer Profiler?“
„Noch nichts. Aber der Bericht müsste bald vorliegen. Ich denke, Carlo wird mich dann sofort informieren. Das war’s im Groben. Muss auch wieder los.“ Sie erhob sich. Der folgende Zungenkuss gab Rock Energie. Aber irgendwie spürte er auch, dass sich Esther seit ein paar Tagen verändert hatte. Über ihr schien so etwas wie unsichtbarer Smog zu liegen, der sie gefangen hielt, sie einschnürte und ihr die Luft zum freien Atmen nahm.
Er musste unbedingt etwas rausfinden. Musste sie unterstützen und ihr aus dieser Situation heraushelfen. Die letzten Jahre waren perfekt gelaufen, sie hatten als Duo wunderbar harmoniert. Nun drohte dieses Gebilde zusammenzustürzen.
Leider, musste er sich eingestehen. Leider!
22
Am Empfangstresen des Fitnessstudios
Bodytalk
sprach Rock eine junge Frau an. Katja stand auf ihrem Brustschild. Als er Tina Hetterichs Namen nannte, schaute ihn Katja misstrauisch an. Er hielt ihr seinen Presseausweis vor die Augen, zückte eine Kamera und schoss ein Bild von ihr.
Katja lächelte.
Er auch.
Sie war sehr hübsch, schien durchtrainiert und schön schlank. Aber sie war ihm viel zu jung. Blutjung, dachte er kurz, genau danach suchte der Täter. Könnte das hier die neue Quelle des Täters sein? Genug Opfer würde er hier sicher finden.
Rock zückte die beiden Bilder. Den Mann kannte Katja nicht, da war sie sicher, Tina Hetterich schon.
„Haben Sie vorgestern Abend auch hier gearbeitet?“
Katja überlegte. „Nein. Da hatte ich frei.“
„Schade. Ich schaue mich noch ein wenig um, okay?“
„Warum eigentlich?“
„Ich schreibe einen Artikel darüber.“
Katja machte große Augen. „Komm ich auch drin vor?“
„Mal sehn.“ Rock lächelte, bedankte sich und wandte sich ab. Im Fitnessstudio war nicht viel los. Ein Kurs schien gerade zu Ende gegangen zu sein, denn aus einem Raum kamen knapp zehn Frauen heraus. Im offenen Saal standen Geräte und Bikes, aber es trainierten lediglich zwei Frauen.
Rock ging hinaus und schaute sich um. Plötzlich kam ihm ein Gedanke: Da der Täter nicht Mitglied im Studio sein konnte, hatte er vielleicht anders Zugang bekommen. Da gab es mehrere Möglichkeiten. Als Lieferant einer Firma etwa oder als Handwerker. Aber warum dachte er eigentlich so kompliziert? Um die Mädels zu beobachten, brauchte er ja nicht einmal hineinzugehen. Die langgezogene Glasfront bot von außen perfekten Einblick in den Innenbereich.
Rock umkreiste den Gebäudekomplex, der von einem parkähnlichen Gelände umgeben war. Er stieg über Sträucher und Äste. An einer Mauer kam er nicht weiter, also kehrte er um und ging in die andere Richtung, bis er erneut auf die Mauer stieß. Es gab einen Abschnitt, von dem aus der gesamte
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