Willige Opfer - Sex amp Crime 1
er zwischendurch, dass es eine echte Gaudi wäre, wenn in diesem Moment jemand zur Tür herein gekommen wäre. Womöglich der Polizeipräsident. Oder einer der Direktoren der Staatsanwaltschaft.
Und kaum hatte er diesen Gedanken zu Ende gedacht, klopfte es tatsächlich an der Tür.
„Frau Rossmann“, ertönte eine piepsige Frauenstimme, „haben Sie den Termin bei Herrn Qualtinger vergessen?“
„Nein“, rief die etwas ungehaltene Angesprochene und versuchte gleichmäßig zu sprechen, „richten Sie ihm … äh … aus, dass es sich bei mir … verzögert.“ Die Rossmann schloss sofort wieder die Augen und ihre Mimik drückte große Lust aus.
Zwischendurch stieß Rock heftiger zu, doch vom Geruckel lösten sich einige Blätter auf dem Schreibtisch und segelten zu Boden. Aber das Massivholz konnte einiges ab und hielt stand.
Was man von Rock nicht behaupten konnte. Die Frau hatte ihn dermaßen angespitzt, dass er schon bald vorm Kommen war. Und außerdem sah er nicht ein, warum er sich zurückhalten sollte. Beider Atem ging schneller, der Puls galoppierte und das Blut rauschte. Sie krallten sich ineinander, als er kam. Er zuckte, weil Frau Staatsanwältin mit einigen Scheidenkontraktionen die Empfindungen noch verstärkte. Sie stöhnte laut. Rock spürte sie sehr intensiv und der Akt hinterließ ein verdammt gutes Gefühl. Zum Schluss küsste sie ihn hauchzart und er hörte das Wort „Danke“ aus ihrem Mund.
Er konnte sich ein „Bitte“ nicht verkneifen, obwohl er nicht wusste, weshalb.
24
Rock hatte Esther angerufen und passte sie zwischen zwei Einsätzen im KDD ab. Sie wartete in einem Großraumbüro auf ihn, in dem mindestens zehn weitere Beamte Dienst schoben.
Als er vor ihr stand, gab sie ihm einen flüchtigen Kuss auf den Mund, aber so, dass es keiner mitbekam. Schließlich waren sie kein offizielles Paar und das würde auch so bleiben.
„Und, wie war’s bei dir?“, fragte sie. Rock schaute in ihre Augen, als suche er etwas. Er behielt seine Hände in den Taschen und bewegte sich irgendwie verkrampft.
„Was meinst du?“
„Na, hast du was rausgefunden?“
„Ach so, ja klar.“ Rock schien ziemlich neben sich zu stehen, was Esther verwirrte. Sie überlegte, welchen Grund es dafür geben könnte, ihr fiel aber keiner ein.
Nachdem er eine Weile still blieb, sagte sie: „Ist alles in Ordnung?“
„Logisch. Wieso?“
„Ich meine nur, weil du so merkwürdig bist.“
„Ich bin nicht merkwürdig.“
„Ist ja auch egal, also?“
„Der Täter hat ein Versteck vor dem Fitnessstudio“, meinte Rock. „Von dort aus beobachtet er die Mädels.“
„Wie kommst du darauf?“
„Kippen auf dem Boden und die Lage. Eindeutig, glaub mir.“
„Du meinst, er steht da und checkt alles?“
„Zumindest einmal hat er da gestanden. Wahrscheinlich an dem Abend, als es das vierte Mädchen erwischt hat. Denn von dort aus hat er sie verfolgt, wahrscheinlich ins
Charleys
. Danach verlieren sich allerdings die Spuren. Eine Claudia Eberts könnte die Letzte sein, mit der Tina im
Charleys
war.“
Esther ging an ihren Schreibtisch und notierte sich den Namen. „Okay, ich checke, ob wir ihre Daten haben und schicke die Kollegen der Spurensicherung ans Fitnessstudio. Und sonst?“
„Nicht viel. Der Wirt erinnert sich schemenhaft an ihn.“
„Na, immerhin erste Spuren. Wie machen wir weiter?“ Da Rock nicht reagierte, wischte sie mit einer Hand vor seinem Gesicht hin und her. „Hallo? Wo bist du?“ Rock wirkte immer noch abwesend. „Wie wir weitermachen.“
„Ach so … ja … ich weiß nicht.“ Rock schien zurückgekehrt aus seinem Tagtraum. „Vielleicht mit dieser Eberts?“
„Okay, ich schaue, was ich machen kann.“ Rock verhielt sich komisch, empfand Esther. Sie hatte das Gefühl, dass er nicht anwesend war. Irgendetwas an ihm war anders und ungewohnt.
Und doch spürte sie etwas, das sie umgab. Aber sie konnte nicht einordnen, was es war.
„Bin sowas von erledigt“, sagte Rock in einem fast entschuldigenden Ton. „Ich glaub, ich brauch ne Auszeit.“
„Ist mir recht. Mir hängt der erste Tag KDD auch in den Knochen.“
„Alles klar. Meldest du dich?“
„Sobald ich was habe.“ Als er das Büro verließ, schaute Esther ihm lange hinterher.
Erst viel später, als sie schon gar nicht mehr darüber nachdachte, fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Plötzlich wusste sie, was sie irritiert hatte. Es war sein Parfum. Das hatte sie noch nie an ihm gerochen.
Doch dann fuhr ein
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