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Willige Opfer - Sex amp Crime 1

Willige Opfer - Sex amp Crime 1

Titel: Willige Opfer - Sex amp Crime 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Hold
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hätte dort nie ein Polizeiwagen gestanden.
    Puhhhhhhhhh! Er schnaufte durch und lehnte sich mit dem Rücken an die Mauer. Das Herz war ihm fast in die Hose gerutscht.
    „Das war knapp“, pfiff er vor sich hin. Doch dann musste er grinsen. Glück gehabt! Oder hatte ihm das Schicksal beigestanden? Egal. Viel wichtiger war die Frage: Wer war der Turnschuhträger und woher um alles in der Welt waren die Bullen so schnell angerauscht gekommen? Hatten sie vorher auch ihn beobachtet, womöglich auf Video aufgezeichnet?
    Scheiße!
    Verdammte Scheiße!
    Ihm musste dringend etwas einfallen. Und vor allem musste er sich schleunigst beruhigen, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Das ausgeschüttete Adrenalin in seinem Körper hatte die Oberhand gewonnen. Haarscharf an der Katastrophe vorbei, dachte er. Seine Gelüste waren vorerst dahin.
30
    Um kurz vor 18 Uhr wollte Esther Feierabend machen. Der Tag war beschissen gelaufen. Kaum neue Erkenntnisse, Ärger mit der Journaille und die Rossmann nicht zu erreichen.
    Sie packte Kippen, Feuerzeug und Handy in die Handtasche und schaltete den Computer aus, als Carlo im Türrahmen erschien.
    „Zugriff vorm Fitnessstudio“, rief er hektisch, „komm mit!“ Esther seufzte. Ausgerechnet jetzt. Andererseits natürlich super.
    „Haben wir den Täter?“
    „Womöglich. Los, beeil dich! Torsten und Klaus warten schon auf uns.“ Carlos Eile war untypisch, spiegelte den Druck wider, der in den letzten Tagen aufgebaut worden war. Nicht zuletzt von der Leitung der Mordkommission und vom Polizeipräsidenten. Sie verlangten klare Ergebnisse, angesichts der Schwere und Brenzligkeit des Falles, andernfalls war die Öffentlichkeit nur schwer zu beruhigen.
    Esther ließ alles stehen und liegen und folgte Carlo ins Verhörzimmer 1. Als sie eintrat, sah sie einen Mann von hinten. Er trug blonde Haare, saß auf einem Stuhl und kam ihr von den Körperformen bekannt vor. In ihrem Gehirn flackerte etwas auf. Einen Schritt weiter und sie erkannte Rock. Sie erschauerte.
    Nein!
    Das konnte nicht wahr sein!
    Das durfte nicht wahr sein!
    War es aber. Die bittere Wahrheit hätte sie fast einen lauten Lacher gekostet, aber sie unterdrückte ihn so gut es ging. Stattdessen stellte sie sich neben Rock, der erleichtert schien, sie zu sehen, und sagte: „Darf ich vorstellen: Jörg Rock, Journalist. Er ist derjenige, der das falsche Kennzeichen durchgegeben hat.“
    Torsten Ölbrich, Klaus Kanther und Carlo, alle drei Kollegen der Mordkommission, sahen sie an, als sei sie ein Gespenst, das gerade einen schaurigen Scherz mit ihnen getrieben hatte. Als Esther nichts weiter sagte, setzte sich langsam die Erkenntnis durch, dass sie keinen Spaß machte.
    Carlo fing sich als Erster. „Du meinst … also, ich kapier das nicht. Was hat er vorm Fitnessstudio verloren?“ Esther seufzte wie ein Walross und pflanzte sich neben Rock. Ihr blieb nichts anderes übrig. Sie musste mit der Wahrheit rausrücken.
    „Kann mir bitte jemand die Handschellen abnehmen?“, kam ihr Rock zuvor.
    „Klar“, sagte Carlo und schritt zur Tat. Esther begann mit einem theatralischen: „Also…“.
    Als sie ihre Erklärung beendet hatte, stand Fassungslosigkeit in den Gesichtern der Kollegen. Torsten Ölbrich, der Teamleiter, schaltete sich ein. „Wie soll ich das denen da oben erklären?“ Aus seinen Worten sprach Respekt, auch ein wenig Angst um seinen eigenen Job.
    „Das übernehme ich“, erklärte Esther. „Ist ganz allein meine Sache und ich stehe gerade dafür, okay?“
    „Halte ich für keine gute Idee“, meinte Carlo. „Du kommst in Teufels Küche. Du stehst doch sowieso schon auf der Abschussliste.“
    „Eben. Und deswegen ziehe ich euch auf keinen Fall mit rein. Ihr könnt absolut nix dafür.“
    Sie ging wortlos hinaus und nahm Rock mit. Hinter ihr herrschte betretene Stille.
    In ihrem Büro brauste Rock auf, der sich bislang zurückgehalten hatte. „Sag mal wusstest du, dass das Fitnessstudio observiert wird?“
    Esther schlug die Tür zu, öffnete ein Fenster und steckte sich eine Zigarette an. „Nein. Es wurde nicht observiert, sondern nur zeitweise angefahren. Immerhin hat der Täter dort zum letzten Mal zugeschlagen. Also ist das völlig legitim und liegt auf der Hand. Und als die Kollegen eine verdächtige Person entdeckten, eben dich, haben sie um Unterstützung gebeten. Und dann geht‘s eben schnell bei uns.“
    „Und jetzt?“
    „Gute Frage. Nächste Frage.“ Sie zog an der Zigarette und ließ den

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