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Willige Opfer - Sex amp Crime 1

Willige Opfer - Sex amp Crime 1

Titel: Willige Opfer - Sex amp Crime 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Hold
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merkwürdiger vor. Sollte sie mit ihr kooperieren? Aber wobei? Sie standen ohnehin auf der gleichen Seite. Die Rossmann allerdings etliche Ebenen über ihr.
    „Ich wollte Ihnen noch mitteilen“, setzte die Staatsanwältin wieder an, „dass Ihre Schonzeit mit dem heutigen Tag abgelaufen ist. Sie hatten eine zweite Chance und haben sie verspielt. Ein neuerliches Versagen werde ich keinesfalls tolerieren. Beim kleinsten Fehler kann ich nichts mehr für Sie tun. Guten Tag.“ Die Rossmann erhob sich, trat zwei Schritte auf sie zu und reichte ihr die Hand. Esther überlegte einen Moment und ergriff sie. Der Händedruck blieb weich.
    Doch dann kam der größere Schock. Sie roch einen Duft an der Rossmann und beim Hinausgehen war sie sicher, dass sie den gleichen Duft vor kurzem schon einmal gerochen hatte.
    Erst, als sie im Auto saß, wusste sie an wem: Jörg Rock!
34
    Gegen Mittag betrat er den Friseursalon
Haarfein
, wo er von Laura, der Inhaberin, freundlich und mit zwei Küsschen rechts und links begrüßt wurde. „Lisa kommt gleich zu dir.“
    Es waren wenige Kunden anwesend, die er nicht beachtete, während er sich auf seinem angestammten Platz niederließ und in der neuen Glamour blätterte. Cluburlaub oder Fernreise? Prada oder Gucci? Clooney oder Banderas? Er legte die Zeitschrift weg, weil ihn die immer gleiche Scheiße nervte und schon trat Lisa hinter ihn. Sie fuhr mit ihren zarten Händen durch seine kurzen schwarzen Haare.
    „Hi“, sagte sie. „Wie immer?“ Er nickte wortlos und blickte in den Spiegel. Die Blondine gefiel ihm, seit er vor etlichen Jahren zum ersten Mal zum Haareschneiden hier gewesen war. Aber sie erinnerte ihn leider an seine Ex und an die mochte er keinesfalls denken. Sie war aus seinem Leben getilgt und dabei würde es bleiben.
    Tina führte ihn zum Waschen. Kurz darauf spürte er ihre Finger auf der Kopfhaut kreisen. Das tat gut. In ihre Hände begab er sich gerne. Mit geschlossenen Augen lag er da, ein Wohlgefühl stellte sich ein und viele Bilder der Nacht kamen ihm in den Sinn.
    Schnitte ins Fleisch. Überall Blut. Das schmerzverzerrte Gesicht. Der offene Mund. Die Schreie. Das Sterben der Schreie. Ihr Sterben.
    Nachdem er sämtliche Spuren beseitigt, die Bettwäsche entsorgt und die Leiche weggeschafft hatte, machte sich bei ihm zum ersten Mal ein schlechtes Gewissen bemerkbar. Es hatte bis zum späten Vormittag angehalten. Nicht wegen der Nummer mit Evelyn, die war klasse, sondern weil er unvorsichtig geworden war. Immerhin hatte er Rotblondie und Evelyn in einer öffentlichen Kneipe abgeschleppt. Es war nicht unwahrscheinlich, dass er gesehen worden war. Das
Charleys
war schließlich nicht das
Roxy
. Im
Roxy
gehst du unter, im
Charleys
wirst du aufs Genaueste beäugt. Weil alle nur das Eine wollen. Vor allem Männer empfinden andere Männer als potenzielle Konkurrenten. Und der Wirt hatte ihn für seinen Geschmack ein paar Mal zu lange angeschaut.
    Selbst Lisa mit ihren Götterhänden konnte diese bösen Gedanken nicht wegspülen. Der innere Druck verstärkte sich und förderte seine negative Grundstimmung.
    Das Dumme war, dass er, als er wieder vor dem Spiegel saß und Lisa bei der Arbeit zuschaute, geil wurde. Je mehr er über seine bisherigen Taten und Mädchen nachdachte, desto schlimmer wurde es. Der Sex war sein Antörner, das Töten seine eigentliche Befriedigung. Er konnte seine Gedanken nicht mehr frei machen davon.
    Und dann kam noch etwas hinzu. Eine Frau in einem schwarzen Businessdress kam in den Salon und er musste zwangsläufig an Angelika Rossmann denken. Er stellte sich vor, ihr aufzulauern und sie zu überwältigen. Er malte sich die Ekstase mit ihr aus. Er träumte davon, tagelang mit ihr zu spielen, weil sie die Krone seines bisherigen Schaffens wäre.
    Lisa bot ihm einen Kaffee an, den er gerne annahm. Er hatte inzwischen seinen fünften intus, das Koffein pushte ihn noch mehr und beflügelte seine Gedanken. Die Slips im Schrank. Seine Trophäen. Aber anstatt dass ein freudiges Hochgefühl aufkam, mischten sich Bedenken in seine Überlegungen. Musste er sich von seinen Trophäen trennen? War es klug, die Slips der Opfer aufzubewahren?
    Es lief alles perfekt, aber er fühlte sich matt und erschlagen. Was war los mit ihm? Auch Lisa vermochte nicht, ihn aufzuheitern. Sie merkte, dass er nicht gut drauf war, und versuchte ihn in ein Gespräch zu verwickeln übers Reisen, übers Arbeiten, selbst übers Wetter. Aber er reagierte nicht. Was sie auch ansprach,

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