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Willige Opfer - Sex amp Crime 1

Willige Opfer - Sex amp Crime 1

Titel: Willige Opfer - Sex amp Crime 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Hold
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und schon liefen die ersten Tränen. Rock stürzte auf sie zu und wollte ihr hoch helfen.
    „Fass mich nicht an!“, schrie sie.
    „Aber ich dachte...“
    „Scheißegal, was du gedacht hast. Es war idiotisch. Kapiert?“
    „Du hast deinen Job wieder bekommen.“
    „Und du verstehst überhaupt nix, verdammt!“ Inzwischen war aus ein paar Tränen ein ganzer Fluss geworden und Esther winselte und wimmerte.
    „Ich wollte dir nur helfen“, meinte Rock entschuldigend.
    „Tolle Hilfe. Statt dich wirklich um mich und meine Gefühle zu kümmern, fickst du diese Tusse. Ich glaub es einfach nicht.“
    Völlig aufgelöst fegte sie aus der Wohnung und schlug hinter sich die Tür zu.
    Rock blieb mit Ohrensausen zurück.
36
    Angelika Rossmann fuhr mit ihrem Wagen über den Main und war gerade dabei, den Sachsenhäuser Berg in Angriff zu nehmen, als sie sich anders entschied. Sie blinkte, bog ab auf die Kennedy-Allee, dann Richtung Friedensbrücke und kurz darauf nach Bockenheim. Als sie den westlichen Stadtteil erreichte, wurde sie unsicher, überlegte einen Moment umzukehren und nach Hause zu fahren. Sie musste über sich selbst den Kopf schütteln, ärgerte sich über ihre Ziel- und Planlosigkeit und wog ab, was sie tun sollte.
    Was war nur mit ihr los?
    Zunächst fuhr sie weiter und sah nach fünf Minuten den Parkplatz vor dem Sportgelände. Über dem Fußballplatz leuchtete das Flutlicht, unter dem die Spieler trainierten.
    Unentschlossenheit hasste sie. In ihr tobte ein Kampf, der sie fast zerriss. Schon seit einiger Zeit spürte sie, wie Berufs- und Privatleben immer mehr auseinander drifteten. Im Job hatte sie alles im Griff, wenn man mal von den aktuellen Fällen absah. Aber auch die würden bald gelöst werden. Davon war sie überzeugt. Das Privatleben hingegen zerrann ihr unter den Händen. Sie wusste aber auch nicht, was sie wollte. Wohin sie strebte. Und warum sie so unglücklich war.
    Bis vor kurzem hatte ihr der Job Erfüllung bereitet und sie hatte Energie daraus ziehen können, sodass alles andere überlagert wurde. Heute war sie weder erfüllt, noch zufrieden und schon gar nicht glücklich. Und das lag hauptsächlich daran, dass es im Privaten nicht lief. Ihre Ehe mit ihrem Jugendfreund, die sie mit 20 geschlossen und mit 24 wieder gelöst hatte, lag ewige Zeiten zurück. Danach war weit und breit nichts Festes in Sicht gewesen. Auch weil sie die ganzen Jahre keine Zeit dafür gehabt hatte. Die Karriere war vorgegangen. Das war ihr Prinzip. Aber jetzt fehlte genau das, wofür sie alle die Jahre keinen Sinn gehabt hatte: eine Beziehung. Einen Mann an ihrer Seite. Auch wenn sie es nur ungern zugab, aber sie sehnte sich nach einer starken Hand, in der sie auch mal schwach sein konnte.
    Jörg Rock vielleicht.
    Sie lenkte ihren Wagen kurz auf den Parkplatz, hielt aber nicht an, sondern machte einen U-Turn und preschte gleich wieder davon.
    Neben dem Ärger über sich selbst, erfasste sie ein weiteres Gefühl: Unsicherheit. Denn im Rückspiegel sah sie ein Auto, das ihr dicht auf den Fersen war. Genau dasselbe hatte sie die vergangenen Tage auch schon gesehen. Bildete sie sich jedenfalls ein. Oder hatte sie bereits Halluzinationen und Verfolgungswahn?
    Sie erinnerte sich an jenen Abend, als sie zu Hause verängstigt aus dem Fenster geschaut hatte, weil sie dachte verfolgt zu werden. Und heute passierte ihr das Gleiche wieder. Sie war wütend und unkonzentriert und verlor den Wagen hinter ihr zeitweise aus den Augen. Die zweispurige Fahrbahn war dicht befahren, was das Beobachten eines anderen Fahrzeugs nicht gerade erleichterte.
    Okay, sagte sie sich, jetzt ist es auch schon egal. Sie gab Gas und versuchte sich zwischen einigen Wagen hindurch zu schlängeln. Es gelang, aber sie erntete wildes Hupen und außerdem hörte sie zweimal ein lautstarkes Quietschen, als je ein Wagen neben und hinter ihr scharf abbremsen musste.
    Nach drei oder vier Minuten hatte sie das Gefühl, den Verfolger abgehängt zu haben. Sie besann sich, entschied instinktiv, jemandem einen Kurzbesuch abzustatten und lenkte den Wagen in den Dornbusch, eine etwas in die Jahre gekommene Wohngegend im Stadtteil Eschersheim. Ohne Umweg steuerte sie die Straße an, in der Jörg Rock wohnte.
    Zum Glück gab es unmittelbar vor dem Haus eine Parklücke, in die ihr Mercedes hineinpasste. Sie stieg aus. Die Haustür des siebziger Jahre Baus stand offen. Frau Rossmann ging hinein und schaute sich um. Im Treppenhaus blätterte der Putz ab. Den Wänden

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