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Willkommen im Land der Liebe

Willkommen im Land der Liebe

Titel: Willkommen im Land der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter
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ihrer Mutter mit der elfenbeinfarbenen Haut und den tiefblauen Augen. Aber innerlich fühlte Keira sich nicht wirklich englisch, nicht so wie die anderen Mädchen in ihrem Umfeld. Das hatte ihre Mutter nie verstanden.
    Sie war immer einsam gewesen und hatte darunter gelitten, ein Einzelkind zu sein und in zwei verschiedenen Welten zu leben. Genau wie darunter, dass ihre Mutter wieder geheiratet hatte und ihr Vater nicht akzeptierte, dass seine Tochter zu einer Westlerin geworden war.
    Du wirst es überstehen, ermutigte sie sich selbst. Alles wird gut.
    Aber im tiefsten Herzen wusste sie, dass nicht alles gut sein würde, sobald die Wahrheit herauskam.
    „Keira“, rief ihr Vater. „Der Arzt ist hier.“
    Langsam hob sie den Kopf und sah ihren Vater und die kleine Gruppe Menschen hinter ihm an. Ihre Augen füllten sich mit Tränen.
    „Tu mir das nicht an, Dad“, bat sie.
    „Die Frauen werden dich abschirmen“, erwiderte er und zeigte auf die zwei verschleierten Frauen, die den Arzt begleiteten. „Die Untersuchung dauert nicht lange. Und du bist nicht allein. Sidi Abizhaid und ich warten draußen.“
    „Also ist Sidi Abizhaid inzwischen eingetroffen?“
    „Ja. Momentan trinkt er Tee in seinem Zelt, aber er ist sehrbegierig auf das Ergebnis der Untersuchung.“
    „ Dad.“
    Doch ihr Vater ignorierte ihren gequälten Protest. „Es ist am besten, diese unangenehme Angelegenheit schnell hinter uns zu bringen. Herr Doktor?“
    Der Arzt und die beiden Frauen traten ins Zelt. Keira zitterte. Vor ihren Augen flimmerten schwarze Flecken. Es ging nicht, sie konnte das nicht zulassen.
    Eine der Frauen entfaltete eine Decke. „Sie werden bedeckt sein, Lalla al-Issidri“, sagte der Arzt respektvoll.
    „Nein.“ Keira saß wie festgenagelt auf ihrem Hocker und konnte sich nicht bewegen. „Ich kann das nicht.“
    „Es dauert nur ein paar Minuten …“
    „ Nein“ , keuchte sie.
    „Nein“, wiederholte eine männliche Stimme ihren Protest, während die Zeltklappe sich öffnete und gleich darauf wieder zufiel.
    Sie kannte diese Stimme. Sie kannte diese Stimme genauso gut wie ihre eigene – aber das konnte nicht sein. Das war zu unwahrscheinlich und würde an ein Wunder grenzen …
    „Rühren Sie sie nicht an“, fuhr der Sprecher fort, und Keira beobachtete fasziniert, wie Kalen vortrat, in ein weißes Gewand gehüllt, die schwarzen Haare unter einem weißen Kopftuch verborgen, sein Gesichtsausdruck eine Maske kalter Wut. „Ich werde den Mann töten, der berührt, was mir gehört.“

8. KAPITEL
    „Aber sie gehört Ihnen nicht“, brüllte ihr Vater, von der unerwarteten Wendung aus der Fassung gebracht, aber nicht gewillt nachzugeben. „Sie wurde Sidi Abizhaid versprochen, und Sidi Abizhaid hat den Brautpreis bezahlt.“
    „Dann geben Sie ihn zurück.“
    „Das kann ich nicht.“
    Kalen zuckte mit den Schultern. Er war so gelassen, wie Omar wütend war. „Sie haben keine Wahl. Ich habe schon Anspruch auf Ihre Tochter erhoben.“
    „Aber sie hat mir gesagt, dass nichts passiert ist. Dass Sie sie nicht angerührt haben.“
    Kalen ließ sich nicht zu einer Antwort herab, sondern wandte sich Keira zu. Mit in die Hüfte gestützten Händen sah er in seinem weißen Gewand sehr grimmig aus. Hart. Wild. „Bist du verletzt worden?“
    Ihr Herz klopfte jetzt noch immer wie verrückt. Sie verstand nicht, was hier passierte und wohin das führen sollte. „Nein.“
    Doch die Antwort reichte ihm nicht. „Bist du in irgendeiner Weise schlecht behandelt worden?“
    Mein Scheich sucht Streit, dachte sie, während ihre Muskeln durch den Adrenalinstoß ganz schlaff wurden. „Nein.“
    Ihr Vater verlor die Geduld. „Genug davon! Sie haben hier nichts verloren, Scheich Nuri. Und auch keinen Anspruch auf meine Tochter. Sidi Abizhaid wird Keira morgen heiraten.“
    „Sehr unwahrscheinlich, Sidi al-Issidri“, feixte Kalen, „da Ihre Tochter schon mit mir verheiratet ist.“
    Mit Kalen Nuri verheiratet? Einem der reichsten und begehrenswertesten Junggesellen der Welt?
    Niemand in seiner Position würde eine Frau wie sie heiraten, und doch hingen diese Worte verlockend im Raum. Keira dachte an die Nacht in Dallas, als er während der Party plötzlich auf dem Balkon aufgetaucht war. Sie war fassungslos gewesen, ihn zu sehen. Fassungslos, aber auch erregt und begeistert.
    Und jetzt stand er hier, und ihre Erregung war noch größer.
    Wohingegen ihr Vater die Vorstellung offenbar nur lächerlich fand. „Sie können auf keinen

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