Willkommen im Land der Liebe
Fall geheiratet haben. Keira hätte es mir erzählt.“
„Nicht, wenn ich sie gebeten habe, es geheim zu halten.“ Kalen hob nun eine Hand und winkte Keira damit zu sich. „Komm“, sagte er leise, „begrüß mich, meine Frau.“
„Sie ist nicht Ihre Frau!“ Als ihr Vater sie packen wollte, trat Kalen dazwischen.
„Treten Sie zurück.“ In Kalens Stimme lag eine deutliche Warnung. Er würde es nicht zulassen, dass Keira in irgendeiner Weise bedroht wurde.
„Sie können sie nicht haben. Auf keinen Fall.“
„Zu spät.“
„Nein. Dann wäre es mir lieber, sie wäre to…“
„Vorsicht“, unterbrach Kalen ihn mit samtweicher Stimme, obwohl auch in seinen Augen Mordgedanken funkelten. „Wenn Sie ihr auch nur ein Haar krümmen, werden Sie dafür büßen. Endlos. Sie werden sich wünschen, nie geboren zu sein.“
Schweigen erfüllte das Zelt, Schweigen und eine ungeheure Anspannung.
Mit rotem Gesicht und erstickter Stimme ergriff Omar schließlich wieder das Wort: „Ich bin der Berater und Vertraute des Sultans …“
„Der Sultan hat unserer Heirat seinen Segen gegeben. Er befürwortet die Verbindung.“
Bei diesen Worten wurde Omar aschfahl, und alle Röte verschwand aus seinem Gesicht. „Sidi Abizhaid wird Ihnen die Kehle durchschneiden.“
„Ich bin gespannt, wie er das anstellen wird.“
Ihrem Vater gingen allmählich die Argumente aus. „Und was ist mit dem Brautpreis?“
„Ich werde ihn bezahlen.“
„Für Sie ist er doppelt so hoch.“
„Warum verdreifachen Sie ihn nicht, al-Issidri?“ Kalens Stimme war so tief, dass sie wie ein Knurren klang. „Warum nicht so viel wie möglich aus der Heirat Ihres einzigen Kindes herausholen?“
Vor Scham hielt Keira den Atem an. Sie fühlte sich wie ein Gegenstand auf dem Markt, über dessen Preis verhandelt wurde.
Dann wurde ihr klar, dass ihre eigenen Gefühle im Moment zweitrangig waren. Sie musste diesen Kampf zwischen Kalen und ihrem Vater unterbrechen. Ihr Vater fuhr leicht aus der Haut, und das war gefährlich, denn Kalen war weitaus stärker und mächtiger als er. Gegen Kalen hatte ihr Vater keine Chance.
„Hört auf“, sagte sie laut. „Hört bitte damit auf.“
Ihr Vater sah sie an. In seinem Blick lagen Entsetzen und Wut. „Tochter, sag mir, dass du ihn nicht geheiratet hast.“
„Frau, komm hierher“, befahl Kalen.
„Keira, meine Tochter.“
„ Laeela.“
Mit klopfendem Herzen sah sie von einem zum anderen. Sie musste wählen, bei wem ihre Zukunft lag.
„Keira“, wiederholte ihr Vater, und für einen langen Moment trafen sich ihre Blicke. All das, was nie gewesen war, erfüllte sie mit Kummer. Wie um Verzeihung bittend, schütteltesie leicht den Kopf und ging dann zu Kalen.
Sie hatte sich entschieden.
Kalens Raubtierblick entging nichts von der Unsicherheit in Keiras Gesicht.
Halbtot vor Angst stand sie mit gesenktem Kopf vor ihm.
„Sieh mich an“, befahl Kalen.
Sie wollte nicht aufblicken, konnte die Autorität in seiner Stimme aber nicht ignorieren. Langsam hob sie den Kopf, und die Intensität seines Blickes versengte sie, nahm sie in Besitz.
„Nach sieben Tagen der Trennung hätte ich mir von meiner Frau eine herzlichere Begrüßung gewünscht.“
Sein bitterer schwarzer Humor entging ihr nicht. Und auch nicht die Kampfeslust in seinen Augen. Die Auseinandersetzung hatte ihm Spaß gemacht. Aber seinen Zorn zu erregen war gefährlich. „Verzeih mir, mein Gatte.“
Schnell hängte sie noch das letzte Wort an, aber es klang nicht sonderlich respektvoll.
„Keinen Kuss für deinen Mann?“, stichelte Kalen.
Keira wurde rot. „Nein.“
Kalen lächelte. „Ich hatte ganz vergessen, wie schüchtern du bist.“
„Wenn sie denn Ihre Frau ist“, warf Omar ein.
Ohne den Blick von Keira zu wenden, erwiderte Kalen. „Sie ist meine Frau. Und mein Kleinod.“
Ihr Vater lachte bitter. „Dann haben Sie aber ein höchst unwilliges Kleinod, Scheich Nuri. Sehen Sie sie doch nur an – sie widersetzt sich Ihnen. Sie weigert sich, Sie zu küssen, und erweist Ihnen nicht den angemessenen Respekt.“
„Sie ist eben eine ganz junge, frisch vermählte Braut.“
„Ich will Sie ja nicht gern einen Lügner nennen …“, erwiderte ihr Vater.
„Dann lassen Sie es.“ Kalen lächelte zwar, aber es war kein freundliches Lächeln.
„Wenn ich einen Beweis hätte, wäre ich weniger skeptisch.Meine Tochter wäre vermutlich fügsamer, wenn die Beziehung zu Ihnen verbindlicher wäre.“
„Sie ist verbindlich
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