Willkommen im Land der Liebe
„Ich muss gleich weg. Mein Gast ist sehr weit gereist, und wir haben viel zu bereden.“
„Wer ist er? Ich kenne ihn nicht.“
„Scheich Tair. Ein Berberhäuptling aus dem benachbarten Ouaha. Ein alter Freund.“
„Er sieht ziemlich … grimmig aus.“
„Die Berber sind berühmte Krieger.“ Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn und stand auf. „Aber sie sind auch bekannt für ihre Wärme und ihre Gastfreundschaft.“ Damit wandte er sich ab und wollte hinausgehen.
„Kalen.“ Sie hielt ihn zurück. „Du planst etwas. Das merke ich doch. Deine Leute erstatten dir regelmäßig Bericht,nicht wahr?“
„Du bist nicht in Gefahr. Das verspreche ich dir.“
Auch sie stand auf und trat zu ihm. „Ich mache mir keine Sorgen um mich.“ Das stimmte, sie fühlte sich in der Wüste sicher und geborgen. Doch um Kalen sorgte sie sich. „Bist du in Gefahr?“
Mit einem Finger strich er ihr durchs Haar. „Ein gewisses Risiko gibt es immer, laeela. Die Männer, die mich begleiten, sind die besten ihres Stammes.“
Er küsste sie auf die Lippen und ging.
In dieser Nacht konnte Keira nicht schlafen.
Schon vor Stunden war Kalen gegangen. Einmal verließ sie das Zelt, um nach ihm Ausschau zu halten, aber er war nirgends zu sehen, und alle anderen Zelte lagen im Dunkel.
Als sie sich wieder ins Bett legte, wurde ihr klar, was sie jahrelang verdrängt hatte.
Sie liebte Baraka.
Und doch hatte sie seit vielen Jahren Distanz zu dem Land gehalten, hatte versucht, die Anteile der Kultur ihres Vaters in sich auszulöschen. Was ihr allerdings nie wirklich gelungen war. Auch wenn sie stets versucht hatte, englisch zu sein und amerikanisch zu denken, wusste sie, dass sie tief im Herzen immer noch zur Hälfte Barakanerin war.
Wenn sie ehrlich war, musste sie zugeben, wie sehr sie sich freute, wieder hier zu sein und mit diesem Teil ihrer Vergangenheit Frieden zu schließen.
Irgendwann überwältigte der Schlaf sie dann doch.
Als sie in der Morgendämmerung erwachte, lag Kalen neben ihr. Nackt, so weit sie sehen konnte, mit zerzausten Haaren und glänzend goldener Haut.
Lange betrachtete Keira sein Gesicht. Ganz zart berührte sie sein nachtschwarzes Haar, seine markanten Wangenknochen. Auf seinem Kiefer zeichnete sich der Bartwuchs eines Tages ab, und seine leicht geöffneten Lippen sahen zwischen den schwarzen Bartstoppeln ungeheuer attraktiv aus. Sie küsste ihn sanft,so leicht, dass er davon nicht aufwachte. Dann schmiegte sie sich vorsichtig an ihn, um ihn nicht aufzuwecken, und genoss seine Wärme und Stärke.
Kurz darauf streckte er die Hand nach ihr aus, strich langsam über ihre Taille, und dann hielt Keira den Atem an, als seine Finger nach oben glitten und die Unterseite ihrer Brüste streiften.
Eine ganze Weile berührte er sie nur, und sie lag ganz still. Es fühlte sich wunderbar an, so berührt zu werden – überhaupt nicht aggressiv und angsterregend. Um ihm noch näher zu kommen und seine Haut an ihrem Körper zu spüren, bog Keira sich ihm entgegen.
Kalen drehte sie zu sich um und fuhr mit seinen Lippen ganz leicht über ihre Wangen. Daraufhin drückte sie sich fester an ihn, spürte eines seiner Knie zwischen ihren Beinen und seine Hand auf ihrem Rücken. Er küsste sie auf den Mund, mit starkem Druck, und ihre Lippen bebten unter seinen und öffneten sich.
Doch der Kuss reichte ihr nicht, und sie krallte ihre Finger in seine Brust, um seine festen Muskeln zu spüren.
Er rollte sich auf den Rücken und zog sie auf sich. Jetzt musste sie sich vorbeugen, um ihn besser küssen zu können. Auf diese Art fühlte sein Mund sich noch aufregender an. Und jetzt konnte sie den Druck, die Intensität und das Tempo kontrollieren, mit dem sie ihre Zunge in seinen Mund gleiten ließ.
Kalen überließ sich ihr völlig und erwiderte ihren fieberhaften Kuss voller Leidenschaft. Sämtliche Muskeln in ihrem Bauch verkrampften sich, als er ihre Zunge mit seiner liebkoste. Die Hitze und Härte seines Körpers durchdrang den dünnen Stoff ihres Nachthemds. Aufgewühlt und erregt, wusste sie nicht, wie es weitergehen sollte.
So sehr sie Kalen auch begehrte, wie sie ihn verführen sollte, wusste Keira nicht. Denn Kalen hatte schon so viele Frauen gehabt, erfahrene Frauen. Sie selbst besaß keine Erfahrungund konnte ihm keine Raffinesse anbieten – nur sich selbst. Hoffentlich war ihm das genug.
Er streichelte ihren Rücken, ihre Hüften und ihren Po. Immer heißer glühte ihr Körper. Sie erschauerte, als er sie
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