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Willkommen im Totenhaus

Willkommen im Totenhaus

Titel: Willkommen im Totenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mehr die Hilfe, die wir uns gewünscht hätten, denn es weichte ebenfalls auf, während das Röhren blieb.
    Mein Kreuz gab gewisse Warnsignale ab wie eine Blinkleuchte. Immer wieder strahlte es kurz auf, und in diesen Intervallen konnten wir erkennen, daß die Stufen nicht mehr normal waren. Sie sahen aus wie dünner Schlamm, der ineinanderfloß und eine zähe Masse bildete, die wie eine schiefe Ebene nach unten reichte.
    Es war unser Fehler gewesen. Wir waren zu spät losgegangen, hatten zwar die Hälfte der Treppe hinter uns gebracht, aber es lagen noch genügend Stufen vor uns.
    Immer schwerer fiel es uns, ein Bein hervorzuziehen. Mit dem anderen Fuß suchten wir dabei zwangsläufig nach einer Standfestigkeit. Auch die war kaum vorhanden, denn wir sackten jedesmal ein.
    »Ich nehme die Peitsche, John!«
    »Okay!«
    Ich hatte schon mit dem Gedanken gespielt, mein Kreuz zu aktivieren. Das Sprechen der Formel konnte eine zerstörerische Wucht haben und alles vernichten.
    Sicher war ich mir nicht. Außerdem wollten wir noch immer wissen, was unter uns ablief. Es war da etwas Unheimliches entstanden. Bestimmt aus dem Haus hervor, nur war es nicht mehr als ein Klumpen gewesen.
    Suko hatte die Dämonenpeitsche gezogen und den Kreis geschlagen.
    Drei Riemen rutschten hervor.
    Er selbst sah kleiner aus, als wäre die Stufe dabei, ihn aufzusaugen. Auch ich merkte, wie an meinen Füßen gezogen wurde. Da war die Kraft, die sich festsaugte, die einfach nicht wollte, daß ich weiterging.
    Das Haus wollte mich haben!
    Das Haus war grauenhaft!
    Das Haus war ein Tier!
    Das Haus war ein Dämon!
    Und dann schlug Suko mit der Peitsche zu!
    Ich hörte noch, wie er bei dieser Aktion die Luft ausstieß, und einen Moment später klatschten die drei Riemen gegen die verdammte, sich verwandelnde Treppe.
    Zunächst geschah nichts. Wir warteten gespannt ab. Ein, zwei Sekunden vergingen. Das gesamte Haus hielt den Atem an, falls es so etwas überhaupt gab. Es war eine bedrückende Stille, die Zeit war nicht mehr vorhanden, und mir kam es vor, als hätte Suko seinen Stab und nicht die Peitsche angesetzt.
    Urplötzlich war es vorbei!
    Ein irrer Schrei wehte uns entgegen. Unter uns knirschte es, und plötzlich verloren wir beide den Boden unter den Füßen. Die Treppe gab es nicht mehr. Die Gegenkraft der Peitsche hatte sie brutal zerstört und uns in die Tiefe gerissen.
    Wir fielen. Wir hörten es zischen. Etwas Hartes erwischte meinen Kopf. Der Schlag riß mir ein Stück meiner Haut auf. Es gab nichts mehr, das mich festhielt, und einen Moment später prallte ich gegen den Boden.
    Ein harter Aufschlag, auf den ich mich hatte einstellen können. Ich knickte in den Knien ein und warf mich nicht nach vorn, sondern nach hinten.
    Schwer prallte ich auf den Rücken, warf mich herum und dachte für einen Moment daran, daß dieser Boden ebenfalls zu einem magischen Schlammloch geworden war, der mich unter Umständen in die Tiefe zerren konnte.
    Ich rollte mich herum und war froh darüber, es zu schaffen. Um mich herum lagen die Trümmer der Treppe. Sie waren nicht mehr weich, sondern hatten sich in harte, kohleähnliche Brocken verwandelt.
    Von Suko hörte ich noch nichts. Aber das Kreuz hatte ich in der Hand behalten, und sein hektisches Leuchten sorgte für eine gewisse Sicht.
    Ich nahm trotzdem die Lampe. Im Vergleich zu Sukos brachte sie nicht viel. Momentan reichte mir der dünne Strahl aus, der in die Höhe stach.
    Über mir hatte die Treppe ein Loch bekommen. Die Stufen waren regelrecht zerrissen worden. Einige von ihnen hingen noch als Fetzen über mir, allerdings nicht mehr weich, sondern an den Kanten gehärtet und tatsächlich wie blanke Kohle schimmernd.
    Ich erinnerte mich an den Schrei.
    Suko hatte ihn nicht ausgestoßen. Er mußte von diesem Ding stammen, das jetzt mit uns auf einer Ebene lag. Unter mir war der Boden normal hart, aber weiter vorn war etwas geschehen.
    Kein Schrei mehr. Dafür ein böses Knurren, das einfach nicht aufhören wollte. Zwischendurch hörte ich das leichte Jammern, abgegeben von verschiedenen Stimmen.
    Noch hatte ich nicht dorthin geleuchtet. Ich kam nicht dazu, den Arm zu schwenken, denn Suko tauchte wie ein Geist aus der Finsternis auf und hielt meinen linken Arm fest.
    »Alles klar?«
    Ich nickte. »Und bei dir?«
    »Auch. Der Fall war nicht tief. Tu mir einen Gefallen und überlasse mir das Licht.«
    »Wie du willst!«
    Noch immer hatten wir nicht gesehen, was sich da in der Finsternis tat. Das

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