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Willkommen im Totenhaus

Willkommen im Totenhaus

Titel: Willkommen im Totenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schlaf zu erheben, wobei er seine Knochen streckte und sich in der Finsternis erst zurechtfinden mußte.
    Es lag direkt in ihrer Nähe, aber sie sahen es nicht. Sie merkten nur, daß etwas passierte. Es war nicht normal, nicht zu begreifen, denn unter ihren Füßen bewegte sich der Boden.
    Ein leichtes Zittern nur, sonst nichts, aber von diesem schrecklichen Stöhnen begleitet.
    Noch standen sie nebeneinander. Niemand sprach mit dem anderen, und niemand bewegte sich.
    Sie waren wie Statuen, aber es schlich etwas auf sie zu. In der Finsternis waren Kräfte freigeworden, denen sie nichts entgegenzusetzen hatten.
    Etwas berührte sie.
    Keine menschliche Hand, keine Finger, doch es war stark genug, um sie in verschiedene Richtungen auseinanderzutreiben.
    Das Stöhnen vertiefte sich.
    Es hörte sich jetzt satt und zufrieden an, denn Graystone Hall hatte neue Nahrung und Opfer gefunden…
    ***
    Kelly Kidman saß im Wagen und hatte ihre rechte Hand so vor den Mund gepreßt, daß die Zähne in den Ballen bissen und dort Spuren hinterließen.
    Sie wußte nicht, wie sie sich verhalten sollte. Für sie waren die drei einfach Idioten gewesen. Nein, das stimmte nicht einmal. Sie waren verrückt, wahnsinnig. Sie kamen sich vor wie die Sieger. Aber das hier war keine Disco, in der sie ihren großen Auftritt zelebrierten, wie sie es immer taten, wenn sie in der Gruppe erschienen. Hier ging es um etwas anderes. Dieses Gebiet um Graystone Hall war so verflucht wie das alte Haus selbst.
    Das hätten sie wissen müssen. Ebenso wie Kelly es wußte. Aber sie hielten sich für die Größten. Ihnen konnte keiner etwas. Sie waren so cool und super.
    Über Simons Verhalten ärgerte sich Kelly besonders. Sie ging mit ihm jetzt schon seit über einem halben Jahr. Sie hatten sich gut verstanden, und eigentlich paßte Simon nicht zu seinen anderen Freunden. Diese wiederum kannten sich aus der Schulzeit her, hatten sich zufällig getroffen und waren aneinander klebengeblieben.
    Kelly hatte es bereits geschafft, daß sich Simon schon etwas von seinen Freunden gelöst hatte. Zumindest sahen sie sich nur noch am Wochenende. Die Abende in der Woche gehörten ihnen beiden.
    Diese Trips in die Discos mochte sie ebenfalls nicht. Simon hatte ihr auch versprochen, dies zu ändern, doch an diesem Samstag hatte er sich wieder überreden lassen. Zudem wurde Kelly das Gefühl nicht los, daß sie nicht zufällig in die Nähe von Graystone Hall gefahren waren. Es kam ihr vor wie abgesprochen. Die drei hatten den Plan gefaßt, sie aber nicht eingeweiht.
    Es roch im Wagen nach Roy Walker. Gegen ihn hatte Kelly eine Aversion. Sie haßte diesen widerlichen Typen mit der Glatze und den falschen Augen. Er war link, auf einen wie ihn konnte man sich nicht verlassen, und er stank ständig nach Schweiß und irgendwelchen Deos, mit denen er den eigenen Geruch bekämpfte.
    Ihr wurde leicht übel.
    Sie öffnete die Tür und stieg aus dem Wagen. Wie eine alte Frau bewege ich mich, dachte Kelly, bevor sie den Wagenschlag wieder zudrückte. Einige Schritte lief sie vor und blieb neben dem rechten Kotflügel stehen.
    Das Fernlicht brannte immer noch. Seine Strahlen schnitten Schneisen in die Dunkelheit und erreichten auch die Fassade des Hauses, wo ihre Kreise zerfaserten.
    Kelly schaute hinter den dreien her. Sie gingen nebeneinander wie Soldaten. Sie bewegten sich im Gleichschritt. Kelly sah ihre Rücken, sie konzentrierte sich besonders auf Simon, der rechts außen schritt. Keiner von ihnen drehte sich um, selbst Simon nicht. Das konnte Kelly nicht begreifen. Sie faßte so vieles nicht, denn so hatten sich die Jungen nie verhalten. So steif, so diszipliniert. Zumeist war es Roy Walker gewesen, der ausflippte und irgendeinen Unsinn machte, aber nie direkt in der Nähe seiner Freunde blieb.
    Das war in dieser Nacht anders. Kelly gehörte zu den Menschen, die immer Fragen stellten, und auch jetzt fragte sie sich, wie diese Formation bei ihren Freunden möglich war.
    Freiwillig hatten sie das sicherlich nicht getan. Sie mußten unter einem mächtigen Druck stehen und unter dem Befehl einer anderen Kraft oder Macht. Sie konnte nur von Graystone Hall ausgehen. Für Kelly gab es keine andere Lösung. Hier regierte das Unheimliche, und das hatte sich in der Fassade des Hauses gesammelt.
    Böses war hier geschehen. Die Menschen sprachen von grauenhaften Ereignissen, aber sie wurden nicht konkret. Hin und wieder war der Teufel ins Gespräch gekommen, als hätte er hier in Graystone

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