Willkommen in der Wirklichkeit
der Fremde nahe genug heran, so daß Moniter es auch sehen konnte. In dem zweiten Fahrzeug saßen ein zweiter Ferris Moniter und ein zweiter Truit. Während er es anstarrte, kam es näher, bewegte sich durch sein eigenes Fahrzeug hindurch und raste nach Chicago weiter.
9
Der Präsident der Eurafuß saß hinter dem Spieltisch im Schatten; er war eine maskierte Entität ohne Namen.
»Setzen Sie sich, Mr. Moniter!« sagte er mit körperloser Stimme. »Sie kennen ja die Spielregeln.«
Nachdem Truit den Sessel nach Bomben und Viren abgesucht hatte, nahm Moniter Platz. Ein Adjutant kam mit einem Notizblock und zeichnete die traditionellen vier Linien auf das oberste Blatt: zwei horizontale, zwei vertikale.
»Sie können anfangen, Mr. Moniter. Sie haben ›X‹, und den Vorteil – für den Augenblick.«
Aus dem Nebenzimmer hörte man Schüsse und elektrisches Gezische, als die Eurafuß-Androiden sich mit den NSS-Cyborgs zusammentaten, um die Hattonitischen Meuchelmörder abzuwehren.
Als Moniter ansetzte, den Zug zu machen, beugte sich sein Gegenspieler vor und schob das Gesicht in den Lichtkreis.
»Sie!«
10
»Es war ein Zwei-Personen-Null-Summen-Spiel«, schrieb Joe Feegle. »Stan Houseman hatte durchgesetzt, daß in allen Fällen von generell strikter Bestimmtheit spezielle strikte Bestimmtheiten eingehalten wurden, und in anderen Fällen ebenso, doch hatte er die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß der Vorteil der speziellen zur generellen Bestimmtheit überhaupt kein Vorteil war! Dann war er also selbst auch ein Android!«
Joe arbeitete an seinem Roman ANDROGYNOID, den er unter dem Pseudonym H.K. (Kid) Clipclip schrieb. Er litt unter dem Wahn, daß er selbst auch unter einem Pseudonym geschrieben wurde.
11
»Als Nexus Brill dieses Fenster einschlug«, sagte der Präsident der Eurafuß, »hat er sich nämlich geschnitten. Er ist nun mit einem Virus infiziert, der unseren ganzen Planeten verseuchen wird. Er läßt allen die Füße abfaulen, ha, ha!«
»Ich nehme an, daß Arnos Honks dabei auch noch ein Wörtchen mitzureden hat«, sagte eine Stimme aus dem dunklen Korridor.
»Das autistische Kind!«
»Falsch«, sagte Stan Houseman. Er feuerte sofort den Demoralisierungsstrahl ab, und der komische Präsident klatschte rückgratlos zu Boden. Alle waren sich darüber einig: Das war das Ende des Universums.
12
Nexus Brill sah das große Lineal über den Himmel kommen. Er beschleunigte das Autogyro und versuchte ein Ausweichmanöver einzuleiten, doch es war zwecklos. Das Lineal erreichte und zerschnitt ihn – ebenso wie Himmel und Erde – in zwei saubere Hälften.
13
»Also hat Ed Pagon das neue Universum geboren, was?«
»Genau! In Wahrheit gab es überhaupt keine zwei Parteien, da jede Firma die Aktien der anderen besaß. Und da beide in Wirklichkeit den Hattoniten gehörten …«
»… war auch jeder ein Android.«
»Soviel scheint auch Brill vermutet zu haben. Als er sich an der Fensterscheibe schnitt, hat er nämlich nicht geblutet.«
Er schüttelte den Kopf. »Brill war wirklich ein Mensch, wenn auch ein blutloser.«
Sie lächelte. »Dann ist also … alles vorbei?«
»In gewissem Sinne …«
Mit diesen Worten betraten Stan und Karen Houseman zusammen mit den anderen Pilgern barfuß das ehemalige Schuhgeschäft.
Originaltitel: ›Solar Shoe Salesman‹
Copyright © 1973 by John Sladek
(erstmals erschienen in ›The Steam Driven Boy‹)
Copyright © 1987 der deutschen Übersetzung
by Wilhelm Heyne Verlag, München
Aus dem Amerikanischen übersetzt von Ronald M. Hahn
Norman Spinrad
Ubik Does the Trick
CHORUS
Ich bin Ubik! Ubik!
Take me quick!
Ubik! Ubik!
Fait le trick!
VERSE
Je veux mon shrink
Cette réalité, it stink
Ich kann nicht maintain
With this schism in my brain
Ailleurs ist demain
(CHORUS)
VERSE
Ich will meine trank
The world is Gottes wank
Frankreich ist Allemand
New York is Samarkand
Tokyo desu Disneyland
(CHORUS)
VERSE
Yo quiero mucho dobe
It’s my only hope
Le mec est la machine
Aber robots son human bein’
Ma tête est mise en scène
(CHORUS)
VERSE
Watashi wa Joe Chip
On someone eise’s trip
Les changes sind sehr Dicke
My karma’s mighty sick
Helfen, Doctor Ubik!
(CHORUS).
Originaltitel: ›Ubik Does the Trick‹
Copyright © 1983 by Norman A. Spinrad
(erstmals vorgetragen während des Workshops ›Übersetzer treffen Autoren‹ anläßlich der
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