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Willkommen in der Wirklichkeit

Willkommen in der Wirklichkeit

Titel: Willkommen in der Wirklichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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völlig pleite, und du weißt, daß ich nicht so viel verdiene. Hab ein Herz, Olivia«, bat er. Sein Knöchel schmerzte, und er sah sich nach einem Stuhl um, doch es gab keinen in Olivia Sampson Thompsons Büro. Also lehnte er sich gegen die Wand. Die Bißwunde in der Hand tat weh. Und auch die geprellten Finger, auf die ihm der Taxifahrer die Tür geschlagen hatte. Könnte er jetzt doch einen G&D Vermouth trinken!
    Er sah aus dem Fenster. Die schwache Sonne war im Westen verschwunden, und der Himmel wurde wieder dunkel. Es war ein sehr kurzer Tag gewesen. Er hatte noch nicht einmal zu Mittag gegessen. Er hatte Kopfschmerzen. Der umgeknickte Knöchel pochte, und seine Rippen quälten ihn. Könnte er sich doch nur einen Drink genehmigen.
    Die elektrische Erster-Vorsitzender-Mao-Uhr an der Wand von Olivia Sampson Thompsons Büro ließ ihren Gong erklingen. Die Gegensprechanlage auf ihrem Schreibtisch summte. Sie beugte sich vor. Eine Stimme erklang. Peck konnte nicht verstehen, was sie sagte.
    »Ja, Sir«, sagte Olivia Sampson Thompson in die Gegensprechanlage. Sie warf Peck einen gehässigen Blick zu. »Mr. Bailey will dich sprechen«, sagte sie, »wegen dieser statsitischen Anomalien. Du gehst besser sofort zu ihm.«
    Peck nahm den Aktendeckel mit dem kreisrunden Kaffeefleck darauf wieder an sich. Er wollte den Deckel umbiegen, damit man den Fleck nicht mehr sehen konnte, aber jemand hatte die Rückseite mit einer ferkeligen Strichzeichnung geschmückt, so daß er sich für den Kaffeefleck entschied und versuchte, ihn mit der Hand zu verdecken. Seine Augen waren müde. Seine Kehle war von dem trockenen Toast wund, den er zum Frühstück gegessen und der ihn hatte würgen lassen. Ein Drink wäre jetzt toll, vielleicht ein Barefoot Bynum Mead.
    Er humpelte den Korridor zu Baileys Büro entlang, abwechselnd an seinen Knöchel, das Handgelenk, die Finger, die Rippen, die Kehle und auch die Augen denkend. Er wünschte, er hätte jetzt einen Old Cobweb Bourbon. Er fragte sich, warum es Rhesus IX überhaupt gab.
    Er klopfte gegen die Rauchglasscheibe von L. Bartlett Baileys Büro und wurde von Baileys Sekretärin hereingebeten, einer wunderschönen Frau namens Ellamarie Kensington.
    Ellamarie warf Peck einen spöttischen Blick zu. »Ich muß mit Mr. Bailey sprechen«, sagte er. Er verlagerte sein Gewicht auf einen Fuß, um seinem Knöchel Erleichterung zu verschaffen. Doch er verlor das Gleichgewicht und versuchte, sich an Ellamarie Kensington festzuhalten. Sie tänzelte behende zurück, und er prallte mit der Stirn auf ihre Schreibtischkante.
    »Gehen Sie rein«, sagte sie. »Mr. Bailey wartet schon auf Sie.« Sie schnaubte.
    Peck wünschte, er könne einen Sterno trinken.
    Er rappelte sich mit Hilfe seiner verletzten Hand auf. Auf Ellamaries Schreibtisch stand eine Karaffe mit Wasser. Er griff danach.
    »Sofort, Mr. Peck«, fuhr Ellamaria ihn an und entwand seinem von der Verletzung geschwächten Griff die Karaffe.
    Peck ging in Baileys Büro. Bailey war Olivias derzeitiger Liebhaber. Peck räusperte sich. Es tat weh. Seine Augen tränten ein wenig. »Mr. Bailey …«, sagte er.
    »Nennen Sie mich Bart«, sagte Bailey. »Ich möchte mit Ihnen sprechen. Hören Sie, Peck, all diese Berichte über ungeklärte Todesfälle und grüne Ohren haben auf der Erde Aufsehen erregt, und man verlangt jetzt von mir, die Sache mit Ihnen zu überprüfen.
    Hören Sie auf damit. Bringen Sie das Boot nicht zum Schwanken. Wecken Sie keine schlafenden Hunde. Handeln Sie sich keinen Ärger ein. Lassen Sie die Finger von der Sache. Haben Sie mich verstanden? Halten Sie sich da raus. Ab heute kürze ich Ihr Gehalt um zehn Prozent. Wenn Sie nicht mit der Schnüffelei aufhören, verlieren Sie Ihren Job vielleicht ganz. Und was wird dann aus Ihnen?«
    C.M. Peck schluckte gequält. Vor Baileys Fenster ging die Sonne immer mehr in einen dünnen Grauton über.
    »Hier«, sagte Bailey und öffnete eine Schublade in seinem Schreibtisch. »Sie sehen gar nicht gut aus. Setzen Sie sich.«
    Peck setzte sich Bailey gegenüber auf einen Stuhl. »Danke, Mr. Bailey«, sagte er.
    »Bart«, sagte Bailey.
    Peck seufzte.
    Bailey griff in die offene Schreibtischschublade. Er holte eine Flasche Sakura-Pflaumenwein hervor. »Trinken Sie einen Schluck«, sagte er. Er griff über den Schreibtisch, gab Peck die Flasche Pflaumenwein, ein Glas und eine Serviette. »Verschütten Sie den Wein nicht«, sagte Bailey, »und wenn doch, wischen Sie ihn wieder auf.«
    Peck trank

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