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Willkommen in Wellville

Willkommen in Wellville

Titel: Willkommen in Wellville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. C. Boyle
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versuchten sich an tausend Bäuchen, an zehntausend, und seine Klistiermaschine spülte die gefeiertsten Därme des Landes, ja, der Welt. Johnny Weissmüller schaute vorbei, um seine Leitungen inspizieren zu lassen, Byrd, Amundsen, Grenfell und Halliburton bezeugten ihren Respekt ebenso wie J.C. Penney, Amelia Earhart, Battling Bob La Follette, Henry Ford. 1928 baute der Doktor ein fünfzehnstöckiges Gebäude an, kostspielig ausgestattet mit Marmor, Kristall, Gobelins und Wandgemälden, und er wollte sich in aller Ruhe zurücklehnen, um zuzusehen, wie sich die zweihundertfünfundsechzig neuen Zimmer mit den physiologisch Bedürftigen füllten.
    Aber es kam anders. Der Schwarze Freitag brach herein, die an Dyspepsie Leidenden verordneten sich selber preiswerte Abführ- und Magenmittel, Diät war, was immer man bekommen konnte. Das San brach unter der Last seiner Schulden zusammen, das glorreiche Gebäude, in dem die Darmflora Tausender und Abertausender Patienten verändert und Hunderte Tonnen von geschrotetem Mais und Granola langsam und korrekt gekaut worden waren, der prachtvolle Tempel auf dem Hügel wurde bei einer Auktion an die Bundesregierung verkauft und in Percy Jones General Hospital umbenannt, und Dr. Kellogg zog sich nach Florida zurück, während seine Feinde – und ihrer waren Legionen – die vertrockneten alten Häupter hoben und etwas Neues in der Luft erschnupperten.
    Letztlich konnte auch Dr. Kellogg, der sich und anderen mehr Klistiere verabreicht hatte als sonst irgend jemand auf der Welt, der mehr Gemüse gegessen, weniger geraucht, weniger getrunken, weniger geschlafen und mehr körperliche Übungen gemacht hatte als praktisch jeder andere seiner Zeitgenossen, nicht ewig leben. Am vierzehnten Dezember 1943 segnete John Harvey Kellogg das Zeitliche wie seine Nemesis, C.W. Post, vor ihm.
    Er starb tatsächlich, das wohl. Aber kann irgend jemand mehr vom Leben verlangen?

DANKSAGUNG
    Zwei Texte waren unentbehrlich, um dieses Buch zu schreiben – Cornflake Crusade von Gerald Carson und The Nuts Among the Berries von Ronald M. Deutsch –, und ich bin den Autoren zu Dank verpflichtet. Für ihre Hilfe bedanken möchte ich mich auch bei Kevin McCarey, James Kaufmann, Janet Griffin, Gordon Dale und den Mitarbeitern der Charles Willard Memorial Library in Battle Creek, Michigan.

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