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Willst du meine Liebe nicht

Willst du meine Liebe nicht

Titel: Willst du meine Liebe nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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“Wohin gehen wir jetzt?”
    “Ich muss zurück und mich auf den Auftritt vorbereiten.”
    Er schien aus einem Traum zu erwachen. “Das hatte ich ganz vergessen. Ich habe alles vergessen.”
    “Es war ein wunderschöner Tag, Rico, aber die wirkliche Welt ist noch immer da.”
    “Morgen …”
    “Ich kann dich morgen nicht sehen”, warf sie ein. Sie hatte Gary versprochen, ihn zu besuchen.
    Er runzelte die Stirn. “Sind deine Pläne wichtiger, als mit mir zusammen zu sein?”
    Sie dachte an das Wiedersehen mit ihrem Kind und lächelte verträumt. Dieses Lächeln beunruhigte ihn. Es glich dem, das ihm während ihres Telefonats im Park seiner Villa aufgefallen war.
    “Ich bin morgen beschäftigt”, erklärte sie.
    “Und du willst mir nicht sagen, worum es sich handelt?”
    “Es gibt eine Möglichkeit, wie du es herausfinden könntest.”
    “Nein”, entgegnete er sofort. “Ich habe dir versprochen, dich nie wieder beobachten zu lassen, und ich halte mein Wort.”
    “Ich weiß, Rico. Dein Ehrenwort bedeutet, dass ich sicher bin.” Sie nahm seine Hand. “Lass uns umkehren.”
    Am Elefantenhaus blieben sie stehen und beobachteten zwei Dickhäuter, die zärtlich die Köpfe aneinander rieben und die Rüssel verschlungen hatten.
    Lachend zog sie Rico in den Schatten. “Wenn ich ein Elefant wäre, würdest du dann deinen Rüssel um meinen wickeln?”
    neckte sie ihn.
    “Ich würde alles tun, was dich glücklich macht”, versicherte er.
    Julies Garderobe glich einem Rosenmeer - rote Rosen von Rico und rosafarbene von Beppe. Kurz vor Beginn der Vorstellung steckte der kleine Mann den Kopf durch den Türspalt.
    “Wir singen im Duett?” fragte er strahlend.
    “Wir singen im Duett”, bestätigte Julie.
    Er warf ihr einen Handkuss zu und wandte sich zum Gehen.
    Dabei stieß er beinahe mit Rico zusammen, der ebenfalls zu Julie wollte. Prompt verbeugte Beppe sich so tief vor ihr, als wollte er einer Göttin huldigen.
    Rico verzog das Gesicht. “Und so etwas gefällt Frauen?”
    “Er ist witzig”, sagte sie. “Ich mag ihn. Wir werden zusammen singen.”
    “Mir wäre es lieber … Ich meine, hältst du das für eine gute Idee?”
    “Es ist eine fabelhafte Idee. Ich variiere gern mein Programm.”
    “Hattest du einen schönen Tag?” erkundigte er sich mühsam beherrscht.
    “Ja, es war wunderbar.” Sie lächelte bei der Erinnerung daran.
    “Das freut mich.” Sein Lächeln wirkte ein wenig gezwungen.
    Er sah das Lächeln nicht, das Julies Lippen umspielte, nachdem er die Garderobe verlassen hatte. Es war voller Zärtlichkeit. Sie wusste, wie viel Überwindung ihn dieses Zugeständnis gekostet hatte. Was sich zwischen ihnen entwickelte, war zu schön, um es zu beschreiben. Wenn es doch nur von Dauer wäre!
    Am nächsten Vormittag probte sie mit Beppe Duette, bis Carlo von dem Ergebnis begeistert war.
    Als sie danach in ihre Garderobe ging, drang Ricos Stimme durch die leicht geöffnete Bürotür auf den Flur. Julie eilte vorbei, um nicht in den Verdacht zu geraten, sie wolle lauschen.
    Trotzdem hörte sie das Kosewort “carissima”.
    Liebling! Rico nannte jemanden “Liebling”.
    Und dann lachte er.
    Das Lachen ließ sie stehen bleiben. Es klang sanft und liebevoll. Im Zoo hatte er auch mit ihr so gelacht. Und mit wem lachte er jetzt? Er lachte noch einmal, und der beinahe zärtliche Unterton verriet, dass er mit einer Frau sprach.
    Erschüttert lehnte Julie sich an die Wand. Es durfte nicht sein. Nach dem gestrigen Tag, nach der zauberhaften Zeit, die sie miteinander verbracht hatten … Sie zitterte am ganzen Körper.
    Am anderen Ende der Leitung war nicht Mariella. Der Instinkt sagte ihr, dass er mit dem oberflächlichen Starlet niemals so herzlich lachen würde. Nein, er sprach mit einer Frau, die ihm sehr viel bedeutete. Einer Frau, von der er Julie nichts erzählt hatte.
    “Anna, carissima …”
    Jetzt wusste sie es. Seine Geliebte hieß Anna. Nicht Julie.
    “Ich muss gehen, Anna. Ich besuche dich, sobald ich kann.
    Ich würde gern zum Festival kommen und mit dir in den Straßen tanzen, so wie wir es immer getan haben. Auf Wiedersehen.
    Pass auf dich auf.”
    Julie beeilte sich, in ihre Garderobe zu kommen, und schloss die Tür just in dem Moment, als Rico auf den Flur hinaustrat.
    Seine Schritte verklangen.
    Julies Entschluss stand fest - sie musste Anna finden, sie sehen, mit ihr sprechen. Sie hatte auch schon eine Idee, wie sich dies bewerkstelligen ließe, allerdings war es moralisch nicht

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