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Wilson Cole 01 - Die Meuterer

Titel: Wilson Cole 01 - Die Meuterer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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jetzt?«, fragte Potter.
    »Jetzt warten wir, bis sie herausfinden, dass wir noch leben, und bis unser Retter ihnen die Falschmeldung über Cinnamon zugespielt hat.«
    »Verdammt!«, schimpfte Potter auf einmal. »Wir sind so hastig losgerannt, dass ich vergessen habe, nach meinem Schallgewehr zu greifen. Das fällt mir gerade erst ein!«
    »Falls Sie schon bedauern, dass Sie etwas zurückgelassen haben, dann die Lebensmittel.«
    »Ich habe keinen Hunger.«
    »Ich auch nicht - aber wir werden noch welchen bekommen, und um etwas zu essen zu kriegen, müssen wir unsere Gesichter zeigen.«
    »Ich könnte etwas besorgen und Ihnen bringen.«
    »Sie sind es nicht gewohnt, auf der Flucht zu sein, nicht wahr?«, fragte Cole. »Nicht ich war es, dem man bis zum gemieteten Haus nachgespürt hat. Das war Ihre Spur. Inzwischen ist bekannt, wie Sie aussehen.«
    »Aber das sind die Medien, nicht die Glupschaugen.«
    »Denken Sie wirklich, die Medien würden aus dieser Sache nicht alles herausholen wollen, was sie können?«, gab Cole zu bedenken. »Inzwischen sieht man Ihr Bild aufjeder Nachrichtendisk und in jedem Holokanal des Planeten.«
    »Aber es sind Menschen!«, protestierte Potter. »Sie helfen doch nicht dem Feind!«
    »Wann hat eine Kleinigkeit, wie dem Feind Hilfe und Trost zu spenden, die Medien je aufgehalten?«, erwiderte Cole. »Wir bleiben, bis man hier schließt, und fahren dann hinunter, ehe wir auf die Robotputzkolonne stoßen. Wer weiß schon, welche Art Alarm in die einprogrammiert ist für den Fall, dass sie jemanden in einem Büro vorfindet, das angeblich neu vermietet werden soll?«
    Eine Stunde später verließen die ersten Personen die Büros auf der gleichen Etage. Cole und Potter warteten, bis das letzte Büro abgeschlossen worden war, sodass niemand sehen und melden konnte, dass sie beide gingen. Dann fuhren die Flüchtigen mit einem Luftpolsterlift ins Erdgeschoss. Dort suchte Cole nach einem weiteren Lift oder auch einer Treppe ins Unterge-schoss. In der Eingangshalle herrschte dichtes Gedränge, und er bemerkte, dass ihm eine Menge neugierige Blicke galten.
    Auf einmal brach eine fremde Stimme, gefiltert in einem T-Pack, das Schweigen.
    »Keine Bewegung, Wilson Cole!«, sagte die mechanische Stimme. »Ich möchte Ihre Hände sehen!«
    Die Menge teilte sich, und ein einzelner Bortellit, bewaffnet mit einem Teroni-Impulsgewehr, näherte sich vom Haupteingang her.
    »Die anderen denken, dass Sie unterwegs nach Cinnamon sind«, sagte er, »aber Sie sind uns schon einmal entkommen und haben uns dann ein zweites Mal ausgetrickst. Ich wusste, dass ich Sie an der unwahrscheinlichsten Stelle überhaupt finde -im Zentrum von Pinocchio.« Er wedelte mit dem Gewehr vor der Menge herum. »Ich töte jeden, der mir in den Weg kommt. Dieser Mann ist ein flüchtiger Gefangener, und ich nehme ihn mit.«
    »Den Teufel werden Sie!«, schrie jemand, und Cole hörte einen Brenner summen. Er konnte den Schützen mit der Laserpistole nicht erkennen, aber das Gewehr des Bortelliten glühte rot auf, und er musste es fallen lassen. Noch in derselben Sekunde verschwand er unter einer Menge aufgebrachter Männer und Frauen, die erbarmungslos auf ihn einschlugen, bis das, was übrig blieb, kaum noch zu erkennen war.
    »Ich habe Glupschaugen noch nie gemocht«, sagte eine Frau und staubte sich ab. »Hässliche Kreaturen.«
    »Falls Bortel II einen Krieg möchte, geben wir ihnen einen!«, sagte eine andere.
    Dann trat ein großer Mann, dem der Griff der Laserpistole noch aus dem Gürtel ragte, auf Cole zu.
    »Es tut mir leid, Sir«, sagte er. »Ich weiß nicht, warum zum Teufel er glaubte, Sie wären Wilson Cole. Jeder weiß doch, dass Cole in der Nähe des galaktischen Zentrums stationiert ist.«
    »Ich habe gehört, er hätte einen Bürojob auf Deluros VIII angenommen«, warf eine Frau ein.
    »Na ja, wo immer er steckt, er ist verdammt sicher nicht auf Rapunzel«, meinte eine weitere Frau. »Ich weiß gar nicht, wie der Bortellit auf diese verrückte Idee gekommen ist.«
    »Jemand sollte die Putzkolonne rufen, damit wir diese Schweinerei loswerden«, sagte ein Mann mittleren Alters und tupfte sich die blutigen Knöchel mit einem weißen Taschentuch ab. »Wir möchten doch vermeiden, dass die Polizei das Gebäude aufgrund Verstoßes gegen die Hygienevorschriften schließt.«
    »Lösen wir lieber die Versammlung auf und gehen nach Hause, ehe noch mehr Leute auftauchen, die niemand dabeihaben möchte«, verlangte eine dritte Frau.

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