Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Wilson Cole 01 - Die Meuterer

Titel: Wilson Cole 01 - Die Meuterer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
Vom Netzwerk:
verschlucken können und zeigte sich in makellosem Zustand. Die Bewaffnung war modernster Art, die Einrichtung und Ausstattung vom Feinsten, und irgendwie wusste er, dass kein einzelner Schmutzfleck es gewagt hätte, sich auf der Xerxes niederzulassen.
    Er blickte an die Wand. Dort hing ein Holo von John Ramsey, der als bedeutendster Sekretär der Republik galt; dazu kamen kleinere Holos der letzten fünf Admirale der Raumflotte, der Vorgänger jener Frau, die im Büro hinter der geschlossenen Tür saß. Cole blickte den Lieutenant an, der ihm gegenüber am Schreibtisch saß; der junge Mann lächelte.
    »Haben Sie irgendwas zu lesen?«, fragte Cole.
    »Ich fürchte, nein, Commander.« »Kaffee?«
    »Sie bekommen nach Ihrer Besprechung welchen in der Messe«, antwortete der Lieutenant.
    »Ich könnte dann schon vor lauter Hunger und Durst zu schwach sein, um es noch in die Messe zu schaffen.«

    »Entspannen Sie sich, Commander«, sagte der Lieutenant.
    »Sie empfängt Sie gleich.« Eine Lampe auf dem Schreibtisch sprang an. »Tatsächlich empfängt sie Sie sogar gleich jetzt.«
    Cole stand auf, wartete ab, bis sich die Irisblende der Tür geöffnet hatte, und betrat Fleet Admiral Susan Garcias Büro. Nach planetaren Standards hätte es als klein gegolten, aber für ein Raumschiff war es gigantisch in seinen Dimensionen: beinahe fünf Meter Seitenlänge, volle zweieinhalb Meter Deckenhöhe. Hinter dem großen Schreibtisch aus außerirdischen Harthölzern, der direkt über dem Fußboden schwebte, saß der Ad-miral, eine hinreißende Frau Mitte vierzig mit pechschwarzen Haaren, durchdringenden dunklen Augen, entschlossenem Mund und einem recht spitzen Kinn.
    Sie starrte Cole einen Augenblick lang kalt an. »Haben Sie sich die Hand verletzt, Mr. Cole«, sagte sie, »oder haben Sie einfach vergessen, wie man salutiert?«
    Er salutierte zackig.
    »Nun, Mr. Cole«, fuhr der Fleet Admiral fort, »Sie scheinen es wieder mal getan zu haben.«
    »Ma'am?«
    »Wer hat Ihnen gesagt, Sie dürften ein Shuttle und zwei Offiziere der Theodore Roosevelt aus eigenem Ratschluss nach Rapunzel führen?«
    »Ich war zu dem Zeitpunkt der diensthabende Kommandant, Ma'am«, antwortete Cole. »Der Offizier vom Dienst entdeckte ein Kriegsschiff der Bortelliten im Anflug auf Rapunzel. Rapunzel ist ein Planet der Republik, und Bortel II hatte im Monat davor seinen Beitritt zur Teroni-Föderation bekannt gegeben. Unter diesen Umständen hielt ich es für meine Pflicht zu erkunden, was die Bortelliten auf dem Planeten suchten.«
    »Gehörte es dazu auch, dass Sie das Shuttle nach der Landung verließen und sich einer Truppe aus zweihundert feindlichen Soldaten stellten?«
    »Wird von Offizieren nicht erwartet, dass sie eigene Initiative entfalten?«, wollte Cole wissen.
    »Im Grunde nicht«, erwiderte Garcia. »Jemand anderes muss normalerweise dafür den Kopf hinhalten.«
    »Ich werde künftig daran denken, Ma'am.«
    »Oh, halten Sie doch die Klappe, Mr. Cole!«, sagte sie gereizt.
    Er behielt Haltung und wartete darauf, dass sie fortfuhr.
    »Warum haben Sie die örtliche Presse über Ihre Lage informiert?«, fragte sie schließlich.
    »Feindliche Soldaten standen auf ihrem Planeten. Ich dachte, sie hätten ein Recht, das zu erfahren.«
    »Sie wussten lange vor Ihnen, dass Bortelliten auf Rapunzel waren, Mr. Cole.« Sie funkelte ihn an, konnte ihren Zorn kaum noch beherrschen. »Sie haben so gehandelt, weil Sie wussten, dass die Nachricht durchsickert und der öffentliche Druck stark genug werden würde, damit die Raumflotte reagieren musste, nicht wahr?«
    »Gewiss nicht, Ma'am«, sagte er. »In Kriegszeiten ist jedermann entbehrlich und niemand unersetzlich.«
    »Sie lügen mit Eleganz und Stil, Mr. Cole«, fand sie. »Bitte beleidigen Sie nicht meine Intelligenz, indem Sie damit fortfahren.«
    »Ma'am, ich versichere Ihnen ...«
    »Hören Sie auf, Mr. Cole«, verlangte sie. »Sie möchten mich ganz bestimmt nicht zum Feind haben. Jetzt schenken Sie sich den Mist und erzählen mir kurz und bündig, warum Sie so vorgegangen sind.«
    »Ja, Ma'am«, sagte Cole. »Ich sah eine potenziell gefährliche Situation und reagierte darauf.«
    »Warum haben Sie nicht Captain Fujiama alarmiert?«
    »Er schlief gerade, Ma'am.«
    »Und Sie dachten nicht, dass der Anflug eines feindlichen
    Kriegsschiffs auf einen Planeten der Republik wichtig genug wäre, um ihn zu wecken?«
    Cole starrte sie lange an, als wollte er sich schlüssig werden, wie offen er sprechen

Weitere Kostenlose Bücher