Wilson Cole 03 - Die Söldner
Wahrscheinlich in den Fünfzigern.«
»Verdammt, das war gut!«, brummte Forrice.
»Das ist wohl der Graue Max, richtiger Name Archibald Token. Er hat derzeit frei und ist nicht verfügbar.«
»In Ordnung«, sagte Walli. »Fang an mit drei Unzen Crystalblue-Roggenwhiskey, füge eine Unze Lachwasser von Benitaris III hinzu, eine Unze New-Barbados-Rum, einen Schuss Magenbitter und eine Unze Zitrussaft von Laginappe
II. Mixe mir jetzt so einen und speichere ihn in deiner Datenbank.« »Das ist ein Kurzer?«, fragte Cole und fragte sich zum hun
dertsten Mal, wie Walli ihre sagenhafte Figur hielt.
»Pur oder auf Eis ?«, fragte der Tisch.
»Pur.«
Das Getränk tauchte dreißig Sekunden später auf.
»Sie müssen Ihre Leute besser ausbilden«, setzte Walli dem Platinherzog auseinander. »Man stelle sich vor: Feierabend machen, ohne all das abzuspeichern! Jemand könnte verdammt durstig werden, während er abwartet, bis der Graue Max dem Barcomputer die Zutaten eines Purpurfeuers erklärt hat.«
»Verdammt gute Sache, dass der Barcomputer Ihnen nicht seine Meinung zu dem Zeug sagen kann«, warf Cole ein. »Sie sollten es mal probieren, ehe Sie es heruntermachen«, sagte Walli.
»Ich hänge zu sehr an meinem Magen«, antwortete Cole.
»Ich freue mich schon darauf, dass Sokolow aus dem Krankenhaus kommt«, sagte Walli. »Er und Briggs sind meine Saufkumpane. Waren meine Saufkumpane«, korrigierte sie sich, »ehe ich auf die Red Sphinx gewechselt bin.«
»Ich bin sicher, dass Sie auf Station Singapur jede Menge Saufkumpane finden können«, sagte Cole. Er bemerkte eine leichte Schwellung rings um ihr linkes Auge. »Obwohl es aussieht, als ob Sie schon mit einer Menge von Leuten zusammengetroffen sind und einer davon auch Sie getroffen hat.«
Sie schüttelte den Kopf. »Das war einer der Androiden im Hurenhaus«, sagte sie ohne eine Spur Befangenheit oder Verlegenheit. »Er wurde ein wenig übereifrig.« Sie brach ab und musterte nachdenklich die blauen Flecken an ihren Fingerknöcheln. »Ich bin sicher, dass sie ihn in zwei oder drei Tagen wieder repariert haben.«
»Falls Sie in der Raumflotte der Republik dienten, hätte diese den Krieg schon vor zehn Jahren gewonnen«, sagte Copperfield voller Bewunderung.
»Das würde Ihnen nicht gefallen«, sagte Walli.
»Ich fürchte, ich kann Ihnen nicht folgen, werte Dame.«
»Hätte die Republik den Krieg vor zehn Jahren gewonnen, dann hätte sie Station Singapur inzwischen übernommen. Wohin würden Sie dann gehen, um sich zu entspannen und neue Geschäfte anzubahnen?«
»Das hat etwas für sich«, stimmte ihr der Herzog zu. »Der Mensch hungert von jeher nach neuen Welten. Ich bin sicher: Würde die Teroni-Föderation nicht auf ihn schießen, dann wäre er hungrig auf meine.«
»Er hat alle Hände voll zu tun, genau da, wo er schon ist«, sagte Cole.
»Wer gibt einen Dreck darauf?«, fragte Walli. »Reden wir lieber übers Geschäft. Ich fühle mich erfrischt und bin bereit, wieder aufzubrechen.«
»Aus dem Kasino?«, fragte Copperfield verwirrt. »Hinaus in die Grenzregion«, erklärte sie. »Wartet schon ein neuer Job auf uns ?«
»Wir haben noch nicht einmal darüber gesprochen«, sagte Cole. »Ich dachte, wir alle könnten ein wenig Landurlaub brauchen.«
»Wir hatten schon ein wenig Landurlaub«, sagte Walli entschieden. »Zeit, wieder aufzubrechen.«
»Bald«, sagte Cole.
Walli leerte ihr Glas und stand auf. »Ich mache mal die Runde und sehe, was hier so abgeht«, sagte sie. »Bis später.«
»Seht sie nur an«, sagte Forrice, während sie zur Vordertür des Kasinos ging. »Aufrecht wie ein Pfeil. Wie kann sie so viele Stimulanzien aufnehmen und trotzdem einen klaren Kopf behalten?«
»Sie ist eine bemerkenswerte Dame«, pflichtete ihm Cole bei. »Sei froh, dass sie auf unserer Seite steht.«
»Ich habe noch damit gewartet, meine Fühler auszustrecken«, sagte der Herzog, »aber falls Sie bereit sind, einen neuen Auftrag zu übernehmen ...«
»Verdrehen Sie vorläufig noch niemandem den Arm«, sagte Cole, »aber falls Sie von etwas hören, das interessant und lukrativ genug klingt, sagen Sie David Bescheid.«
»Wird gemacht«, sagte der Herzog. »Und jetzt«, sagte Cole im Aufstehen, »denke ich, gehe ich irgendwo zu Abend essen.«
»Sagen Sie mir einfach, was Sie essen möchten, und ich weise meinen privaten Küchenchef an, es für Sie zuzubereiten«, bot ihm der Herzog an.
»Danke, aber ich komme nur so selten von Bord meines Schiffs, dass
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