Wilson Cole 03 - Die Söldner
trennen uns von einem Grenzkrankenhaus, das die Evakuierten aufnehmen könnte. Ich glaube jedoch, dass wir nur Stunden vom republikanischen Planeten Meadowbrook entfernt sind. Ich vermute, dass man dort eine bedeutende medizinische Einrichtung findet. Wir müssen die Patienten und ihre Ärzte dorthin bringen.«
»Sie brauchen gar nichts zu tun«, wandte Bertha Sahnas ein. »Nennen Sie uns einfach die Koordinaten, und wir nehmen selbst Kurs dorthin. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Republik uns abweisen würde.«
»Es ist nicht die Republik, worüber Sie sich den Kopf zerbrechen müssen«, sagte Cole. »Meadowbrook liegt in einem Kriegsgebiet. Falls Sie auf Teroni-Schiffe stoßen, sind Sie wahrscheinlich Beute für sie.«
»Wir zeigen unsere medizinischen Insignien«, sagte Bertha Sahnas. Cole wandte sich an Jacovic. »Werden die Teroni das achten?« »Falls sie es täten, hätte ich die Flotte vielleicht nicht verlassen«, antwortete Jacovic.
»Da haben Sie Ihre Antwort«, erklärte Cole. »Hoffentlich sind keine Teroni-Schiffe in der Nähe, aber Sie haben absolut keine Mittel, um sich zu verteidigen, und Ihre Fahrzeuge können den Teroni auch nicht entkommen. Wir müssen Ihnen Geleitschutz geben.«
»Mit einem Schiff, das in der gesamten Republik gesucht wird?«, fragte sie. »Sie sagen, Sie würden uns beschützen. Wer beschützt Sie?«
»Das hat etwas für sich, Wilson«, meinte Forrice. »Nach wie vor gilt eine Belohnung von zehn Millionen Credits für deinen Kopf und eine Zusage von fünfundzwanzig Millionen Credits für das Schiff, das die Teddy R vernichtet oder kampfunfähig schießt.«
»Das erschwert die Sache«, stimmte ihm Jacovic zu. »Allerdings haben wir keine Alternative, falls wir die meisten Patienten retten möchten.«
»Er hat Recht«, sagte Christine. »Ich wünschte, es wäre anders, aber er hat Recht.« »Das denke ich auch«, räumte Bertha Sahnas unglücklich ein. »Ich bin nicht glücklich darüber, aber wir müssen ein Krankenhaus erreichen, und falls wir dabei wirklich in ein Kriegsgebiet geraten, bleibt uns nichts anderes übrig, als Ihre Hilfe zu akzeptieren.«
»Ich wusste es!«, sagte Sharon. »Deshalb hast du diese Scheinkonferenz einberufen, nicht wahr? Du hattest die ganze Zeit vor, in die Republik zu fahren. Du wolltest nur, dass Jacovic oder sonst jemand den Vorschlag macht, damit du behaupten kannst, es wäre keine einseitige Entscheidung.«
»Einseitige Entscheidungen sind nun mal mit dem Job verbunden, wenn man Captain ist«, sagte Cole. »Die Dinge werden jedoch glatter laufen, wenn ihr einseht, dass ich Recht habe, statt dass ich es einfach nur behaupte.«
»Ich bin mir, was das Rechthaben angeht, gar nicht so sicher ...«, sagte der Molarier.
»Sprich offen, Four Eyes«, forderte ihn Cole auf. »Dies ist ein offenes Forum, und jedem hier steht es frei, sich offen zu äußern, ja, er wird sogar dazu ermutigt. Das gilt auch für die anderen Captains«, setzte er hinzu, denn sie fühlten sich eindeutig unwohl bei dem Gedanken, sich zu Wort zu melden, da sie sich ihm erst so kürzlich angeschlossen hatten. »Bis zum Verlassen des Büros. Danach sprechen wir alle mit einer Stimme.«
»Mir gefällt es nicht«, sagte Forrice bedrückt.
»Was bereitet dir Kummer, vom Offensichtlichen mal abgesehen?« »Die Zahlenverhältnisse«, antwortete Forrice.
»Ich weiß. Die Raumflotte hat ein paar hundert Millionen Schiffe, und wir haben fünf. Aber es ist eine große Galaxis; wir halten uns nur wenige Stunden lang in der Republik auf, und die meisten, wenn nicht alle ihrer Schiffe werden sich in anderen Kriegsgebieten oder auf Militärstützpunkten befinden.«
»Nicht diese Zahlen«, entgegnete Forrice. »Ginge es nur um dich und mich, dann würde ich sagen: Klar doch, gehen wir das Risiko ein und dringen in die Republik vor. Schließlich haben wir dreihundert schwerkranke Patienten.« Er unterbrach sich. »Aber es geht nicht nur um dich und mich. Ich weiß, dass wir unterbesetzt sind, aber sogar ohne Walli und ihre Red Sphinx haben wir etwa fünfundsechzig Mannschaftsmitglieder auf der Teddy R
und den übrigen vier Schiffen. Wir riskieren also nicht zwei Personen, um dreihundert zu retten. Wir riskieren vielleicht fünfundsechzig oder mehr gesunde Personen, um dreihundert kranke zu retten, von denen viele möglicherweise nicht mehr zu retten sind. Ich denke nicht, dass Erfolg und Fehlschlag in einem sonderlich guten Verhältnis stehen.«
»Ich wünschte, ich
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