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Wimsey 04 - Der Mann mit dem Kuperfingern

Wimsey 04 - Der Mann mit dem Kuperfingern

Titel: Wimsey 04 - Der Mann mit dem Kuperfingern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers
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gratulieren.»
    «Danke», sagte Haviland. «Das kommt sehr unerwartet.» Er lachte unsicher.
    «Aber was für eine seltsame Vorstellung!» rief Mrs. Burdock.
    «Wenn Martin nun nach Hause gekommen wäre! Man möchte es fast für einen Segen halten, daß er nicht gekommen ist, nicht wahr? Ich meine, das wäre doch alles sehr unangenehm geworden. Was wäre zum Beispiel passiert, wenn er versucht hätte, das Begräbnis zu verhindern?»
    «Ach ja!» rief Mrs. Hancock. «Aber hätte er da denn überhaupt etwas machen können? Wer entscheidet über das Begräbnis?»
    «Normalerweise die Testamentsvollstrecker», antwortete Mr. Frobisher-Pym.
    «Und wer ist das in diesem Fall?» fragte Wimsey.
    «Ich weiß es nicht. Lassen Sie mich mal nachsehen.» Mr. Frobisher-Pym nahm sich die Urkunde noch einmal vor. «Aha! Ja, da steht es. ‹Ich ernenne meine beiden Söhne Martin und Haviland zu gemeinsamen Vollstreckern dieses meines Testaments.› Was für eine ungewöhnliche Bestimmung.»
    «Ich nenne das eine bösartige, unchristliche Bestimmung», rief Mrs. Hancock. «Das hätte ja furchtbar böses Blut geben können, wenn das Testament nicht – dank einer guten Fügung – verlorengegangen wäre.»
    «Still doch», ermahnte ihr Mann sie.
    «Ich fürchte», sagte Haviland bitter, «daß mein Vater genau dies beabsichtigt hatte. Wozu soll man leugnen, daß er ein gehässiger Mensch war? Er war es, und ich glaube, er hat sowohl Martin als auch mich gehaßt wie die Pest.»
    «Sagen Sie so etwas nicht», flehte der Pfarrer.
    «Ich sage es aber. Er hat uns das Leben zur Hölle gemacht, und offenbar wollte er das noch über seinen Tod hinaus tun. Wenn er gesehen hätte, wie wir uns gegenseitig an die Kehle gegangen wären, hätte es ihn nur allzusehr gefreut. Lassen Sie nur, Herr Pfarrer, es hat keinen Sinn, sich da etwas vorzumachen. Er haßte unsere Mutter und war eifersüchtig auf uns. Das weiß jeder. Wahrscheinlich kam es seinem bösartigen Sinn für Humor entgegen, sich vorzustellen, wie wir uns um seine Leiche balgen würden. Zum Glück hat er sich dann selbst einen Streich gespielt, indem er das Testament hier versteckte. Jetzt ist er begraben; und das Problem hat sich von selbst gelöst.»
    «Sind Sie dessen völlig sicher?» fragte Wimsey.
    «Aber natürlich», antwortete der Friedensrichter. «Das Erbe fällt an Mr. Haviland Burdock, sobald die Leiche seines Vaters unter der Erde liegt. Und gestern wurde sie beerdigt.»
    «Aber sind Sie dessen sicher?» wiederholte Wimsey. Er sah spöttisch vom einen zum andern, und so etwas wie ein Grinsen kräuselte seine breiten Mundwinkel.
    «Dessen sicher ?» rief der Pfarrer. «Mein lieber Lord Peter, Sie waren doch selbst beim Begräbnis zugegen! Sie haben gesehen, wie er begraben wurde.»
    «Ich habe seinen Sarg unter die Erde gehen sehen», antwortete Wimsey sanft. «Daß die Leiche darin war, ist nur eine unbestätigte Vermutung.»
    «Ich finde diesen Scherz ziemlich unpassend», sagte Mr. Frobisher-Pym. «Es besteht kein Grund zu der Annahme, daß die Leiche nicht im Sarg war.»
    «Ich habe sie sogar im Sarg gesehen», sagte Haviland, «und meine Frau ebenfalls.»
    «Und ich auch», sagte der Pfarrer. «Ich war zugegen, als sie aus dem provisorischen Behältnis, in dem sie aus den Staaten herübergekommen war, in einen richtigen, von Joliffe gelieferten Sarg aus Blei und Eiche umgebettet wurde. Und wenn noch weitere Zeugen benötigt werden, können Sie jederzeit Joliffe selbst und seine Leute fragen, denn sie haben die Leiche hineingelegt und den Sarg zugeschraubt.»
    «Trotzdem», sagte Wimsey. «Ich streite ja nicht ab, daß die Leiche im Sarg war, als er in die Kapelle gestellt wurde. Ich bezweifle nur, daß sie noch darin war, als der Sarg in die Erde gelassen wurde.»
    «Das ist eine unerhörte Behauptung, Lord Peter», sagte Mr. Frobisher-Pym heftig. «Darf ich fragen, ob Sie irgend etwas haben, worauf Sie sich da stützen? Und wenn die Leiche nicht im Grab liegt, würde es Ihnen vielleicht etwas ausmachen, uns zu sagen, wo sie sich nach Ihrer Meinung befindet?»
    «Keineswegs», sagte Wimsey. Er setzte sich auf die Tischkante, ließ die Beine herunterbaumeln und blickte auf seine Hände, während er seine Theorie Punkt für Punkt an den Fingern darlegte.
    «Ich glaube», sagte er, «daß die Geschichte mit dem jungen Rawlinson beginnt. Er arbeitet als Sekretär in der Kanzlei von Mr. Graham, der dieses Testament aufgesetzt hat, und ich vermute, er weiß etwas über seinen

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