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Wimsey 07 - Fünf falsche Fährten

Wimsey 07 - Fünf falsche Fährten

Titel: Wimsey 07 - Fünf falsche Fährten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers
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einem Mietwagen gekommen ist und ihn besuchen will. ‹Drewitt›, sagt er, ‹ich hab einen umgebracht›, sagt er, ‹und weiß nicht, was ich machen soll. Es war ein ehrlicher Kampf›, sagt er, ‹aber sie werden einen Mord draus machen und mich aufhängen.› Dann stecken sie die Köpfe zusammen und hecken einen Plan aus. Drewitt geht zu Mrs. McLeods Haus, um Waters zu spielen. Und Sie erinnern sich», fügte Ross mit Nachdruck an, «daß Mrs. McLeod ihren Mieter ja nicht mehr gesehen hat, seit er kurz nach Mitternacht wegging. Sie hat ihn die Treppe raufkommen gehört , und sie hat ihn rrrauskommen hören , nachdem sie ihm sein Wasser gebracht hatte, und als sie später hinterm Haus wieder reinkam, hatte er sein Frühstück gegessen und war weg.»
    «Da wäre Drewitt aber ein großes Risiko eingegangen», sagte MacPherson.
    «Schon, aber Mörrrder müssen was rrriskieren», sagte Ross. «In der Zwischenzeit ist Waters mit Campbells Wagen und seinem Fahrrad weggefahren, während Drewitt ins Haus ging. Dann hat er alles so gemacht, wie wir es bei den anderen Verdächtigen auch angenommen haben. Er fährt um halb acht mit der Leiche weg. Ich denke, er wird die alte Straße über Bahnhof Gatehouse genommen haben, und vielleicht hatte er einen Motorschaden oder eine Rrreifenpanne und mußte das Rad wechseln. Ist eine schlechte Straße, voller Rinnen und Schlaglöcher. Jedenfalls kommt er um fünf nach halb zehn an der Abzweigung nach New Galloway vorbei und ist um zehn am Minnoch. Er malt das Bild, wirft die Leiche in den Bach und macht sich mit dem Fahrrad davon. Zeit hat er genug, denn den Rest seines Plans kann er erst nach Anbruch der Dunkelheit ausführen. Er versteckt sich in den Bergen, und hier beißt er sich erst mal vor Wut in den Bauch, weil er die Butterbrote mitzunehmen vergessen hat, die wir in Campbells Malersack gefunden haben. Bis es Abend ist, wird er halb verhungert sein. Sobald er sich wieder hervorwagen kann, fährt er mit dem Fahrrad zu der verabredeten Stelle, wo er Drewitt trifft.
    Drewitt ist inzwischen die Küste rrraufgefahren, wie er gesagt hat. Der Mann, den da einer vor dem Doon hat an Borrrd gehen sehen, wird Drewitt gewesen sein, und danach wird der Weg, den das Segelboot genommen hat, genau mit Waters’ Aussage übereinstimmen. Am Abend fährt Drewitt von Lady Bay nach Finnart Bay rrrüber und nimmt Waters an Bord, der über die Straße von Pinwherry rrruntergekommen ist. Sie nehmen das Fahrrad an Bord und setzen wieder nach Lady Bay über und machen dort fest. Anschließend brauchen sie nur nach ihrem alten Plan zu segeln und Waters am Samstag in Gourock von Bord zu lassen, nachdem sie das Fahrrad irgendwo versenkt haben, wo es nicht so leicht zu finden ist. Das ist doch alles so klar wie dicke Tinte.»
    «Ja, aber –» sagte der Polizeipräsident.
    «Ja, aber –» sagte der Inspektor.
    «Ja, aber –» sagte der Sergeant.
    «Ja, aber –» sagte Konstabler Duncan.
    «Hm», machte der Staatsanwalt. «Diese Theorien sind ja alle sehr interessant, meine Herren, aber doch rein spekulativ. Ich beglückwünsche Sie alle zu Ihrer Findigkeit und Ihrem Fleiß, aber sagen zu müssen, welche Theorie die wahrscheinlichste ist, fällt mir schwerer als die Wahl zwischen Porzias Kästchen. Mir scheint, daß sie es alle wert sind, ihnen nachzugehen, und der nächste Schritt wäre jetzt, Ermittlungen zu führen, die geeignet sind, die eine oder andere zu bestätigen. Die Bewegungen aller Autos im Bezirk müßten mit der größten Sorgfalt überprüft werden. Wir müssen diesen Drewitt eingehend vernehmen, und die Leute, die um Finnart Bay und Lady Bay herum wohnen, müssen gefragt werden, ob sie irgendwelche Bewegungen dieses Segelboots beobachtet haben. Wenigstens können wir einigermaßen sicher sein, daß eine der fünf uns vorliegenden Theorien die richtige sein muß, und das ist auch schon etwas. Meinen Sie nicht, Lord Peter?»
    «Ja, Wimsey», sagte der Polizeipräsident. «Sie haben dem Inspektor doch neulich gesagt, daß Sie das Rätsel gelöst hätten. Können Sie die alles entscheidende Stimme abgeben? Wer von unseren Verdächtigen ist der Mörder?»

Der Mörder
    «Dies ist», sagte Lord Peter Wimsey, «der stolzeste Augenblick meines Lebens. Endlich fühle ich mich wahrhaft wie Sherlock Holmes. Ein Polizeipräsident, ein Polizeiinspektor, ein Polizeisergeant und zwei Konstabler rufen mich als Schiedsrichter zwischen ihren Theorien an, und ich kann mich, die Brust geschwellt wie

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