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Wimsey 08- Zur fraglichen Stunde

Wimsey 08- Zur fraglichen Stunde

Titel: Wimsey 08- Zur fraglichen Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers
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zwei, hab ich mir noch einmal den Wagen vorgenommen, aber der hat einfach keinen Muckser von sich gegeben. Da hab ich gedacht, mal sehen, ob die hiesige Werkstatt da was machen kann. Ich bin also hin, und der Mann ist mitgekommen, und nach einer Weile haben sie gemerkt, daß der Fehler am Zündkabel war, und haben ihn behoben.«
    »Na ja, das scheint also ziemlich klar zu sein. Um welche Zeit sind Sie und die Dame im Bentley denn bei den Drei Federn angekommen?«
    »Ziemlich genau um eins. Ich weiß noch, daß ich die Kirchenuhr hab schlagen hören und zu ihr gesagt habe, hoffentlich verpaßt sie ihr Tennis nicht.«
    »Und um welche Zeit waren Sie bei der Werkstatt?«
    »Weiß der Kuckuck. Gegen drei oder halb vier, glaube ich. Aber das können die Ihnen sicher sagen.«
    »O ja, das werden sie genau feststellen können. Es ist aber ein Glück für Sie, daß Sie so viele Zeugen für Ihre Alibis haben; nicht? Sonst könnte das Ganze, wie Sie sagen, etwas anrüchig erscheinen. Nun noch etwas. Als Sie am Donnerstag am Hinks’s Lane waren, haben Sie da vielleicht jemanden oder etwas an der Küste entlanglaufen sehen?«
    »Keine Menschenseele. Aber wie ich Ihnen schon zu erklären versucht habe, ich war nur bis zehn Uhr und dann wieder ab Viertel vor zwei da. Es ist also nicht sehr wahrscheinlich, daß ich dort jemanden gesehen habe.«
    »Zwischen Viertel vor zwei und drei ist dort also niemand vorbeigekommen?«
    »Oh! Zwischen Viertel vor zwei und drei? Ich dachte, Sie meinten früher. Doch, da war einer – so ein kleines Hutzelmännchen mit kurzer Hose und Hornbrille. Er ist den Hinks’s Lane heruntergekommen, kurz nachdem ich zurück war – um fünf vor zwei, um es genau zu sagen – und hat mich nach der Uhrzeit gefragt.«
    »So? Woher kam er denn?«
    »Aus dem Dorf. Jedenfalls aus dieser Richtung. Schien ein Fremder zu sein. Ich hab ihm die Uhrzeit gesagt, und er ist weiter zum Strand hinuntergegangen und hat dort zu Mittag gegessen. Später ist er dann weggegangen – das heißt, er war jedenfalls nicht mehr da, als ich von der Werkstatt zurückkam, aber ich glaube, er ist früher gegangen. Viel gesprochen habe ich mit ihm nicht. Da war er wahrscheinlich nicht scharf drauf, nachdem ich ihm einen Tritt in den Hintern gegeben hatte.«
    »Du liebes bißchen! Wofür denn das?«
    »Für seine neugierige Nase. Ich quälte mich mit diesem teuflischen Auto herum, und er stand da und stellte dumme Fragen. Ich hab ihm gesagt, er soll verschwinden – stand da herum und blökte: ›Will er nicht anspringen?‹ So ein Idiot!«
    Wimsey lachte. »Er kann jedenfalls nicht unser Mann sein.«
    »Was für ein Mann? Der Mörder? Sie wollen immer noch einen Mord daraus machen? Na, ich kann beschwören, daß diese kleine Sprotte nichts damit zu tun hat. Ein Sonntagsschullehrer war das, wie er aussah.«
    »Und das war der einzige Mensch, den Sie gesehen haben? Sonst nichts? Nicht Mann noch Frau noch Kind? Nicht Vogel noch Vieh?«
    »Hm – nein. Nein. Nichts.«
    »So. Na, dann bin ich Ihnen sehr dankbar für Ihre Offenheit. Ich muß das natürlich Umpelty erzählen, aber ich glaube nicht, daß er Sie noch groß belästigen wird – und ich sehe nicht die allermindeste Notwendigkeit, Mrs. Weldon davon zu erzählen.«
    »Ich hab Ihnen ja gesagt, daß für Sie da nichts drin ist.«
    »Genau. Wann sind Sie übrigens am Freitagmorgen weggefahren?«
    »Um acht.«
    »Früher Aufbruch, wie?«
    »Es gab ja keinen Grund mehr, hierzubleiben.«
    »Wieso?«
    »Nun, Alexis war doch tot, oder?«
    »Woher wußten Sie das?«
    Henry brach in schallendes Gelächter aus.
    »Jetzt haben Sie gedacht, Sie haben mich erwischt, was? Also, ich hab’s gewußt, weil man es mir erzählt hat. Ich bin am Donnerstagabend noch in die Drei Federn gegangen, und da hatten sie natürlich alle schon von dem Toten gehört, der gefunden worden war. Kurz darauf kam auch der Ortspolizist rein – er wohnt nicht in Darley, aber er kommt ab und zu mit dem Fahrrad durch. Er war wegen irgendwas in Wilvercombe gewesen und erzählte uns, sie hätten ein Foto von dem Toten, und das sei gerade entwickelt worden, und danach hätten sie ihn als einen Kerl namens Alexis aus dem Resplendent identifiziert. Sie können den Bobby fragen, er wird’s Ihnen bestätigen. Da hab ich mir gedacht, jetzt mache ich lieber, daß ich nach Hause komme, denn von dort wird Mutter wahrscheinlich die Beileidswünsche erwarten. Wie ist das, he?«
    »Überwältigend«, sagte Wimsey.
    Er verließ Henry

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