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Wimsey 08- Zur fraglichen Stunde

Wimsey 08- Zur fraglichen Stunde

Titel: Wimsey 08- Zur fraglichen Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers
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ich nicht.«
    »Ach so, ja.«
    »Ich habe mir ein paar Vorräte besorgt und mich häuslich eingerichtet. Am nächsten Tag – Mittwoch – wollte ich dann anfangen, meine Erkundigungen einzuziehen. Halt, Moment! Das war erst nachmittags. Am Vormittag bin ich nur so ein bißchen durch die Gegend gelaufen – es war so ein herrlicher Tag, und ich war es leid, nur immer herumzukutschieren, besonders wo der Wagen nicht so richtig wollte. Nach dem Mittagessen habe ich dann angefangen. Zuerst hab ich elend lange gebraucht, die Karre in Gang zu bringen, aber schließlich lief sie doch, und da bin ich dann nach Wilvercombe gefahren. Als erstes bin ich zum Standesamt gegangen und habe gesehen, daß dort kein Aufgebot aushing, dann hab ich die Runde durch die Kirchen gemacht. Da war auch nichts, aber das bewies natürlich noch nicht viel, denn es konnte ja sein, daß sie mit Sondererlaubnis in London oder sonstwo heiraten wollten.
    Dann habe ich mir als nächstes im Resplendent die Adresse von diesem Alexis besorgt. Ich habe natürlich aufgepaßt, daß ich dabei nicht der alten Dame über den Weg lief – ich habe die Direktion angerufen und denen was von einem falsch zugestellten Päckchen erzählt, und so habe ich die Adresse bekommen. Dort bin ich dann hingegangen und habe versucht, die alte Frau dort auszuquetschen, aber die wollte nicht mit der Sprache heraus. Sie hat mir aber ein Restaurant genannt, wo ich Alexis antreffen könnte. Da bin ich hingegangen; er war nicht da, aber ich bin mit einem ins Gespräch gekommen, der zufällig hereinkam – irgend so ein Südländer, dessen Namen ich nicht weiß, und der hat mich auf die Idee gebracht, daß ich vielleicht im Wintergarten erfahren könnte, was mich interessiert.«
    Henry legte eine kurze Pause ein. »Natürlich muß Ihnen das etwas anrüchig vorkommen«, meinte er, »daß ich mich hier herumtreibe und mich nach Alexis erkundige, und was dann am nächsten Tag passiert ist, aber genauso war es. Na ja, dann bin ich zum Wagen zurückgegangen und hatte diesmal noch größere Schwierigkeiten, ihn in Gang zu bringen – allmählich fing ich schon an, den Kerl zu verfluchen, der ihn mir vermietet hatte, und dann hab ich gedacht, ich fahre am besten mal in eine Werkstatt damit. Aber nachdem er erst mal angesprungen und warmgelaufen war, lief er einwandfrei, und da konnten sie in der Werkstatt natürlich keinen Fehler finden. Sie haben ein bißchen herumgefummelt und zweieinhalb Shilling dafür verlangt, und das war alles. Und bis sie fertig waren, hatte ich die Nase so voll, daß ich gedacht habe, jetzt fährst du lieber heim, solange das Ding läuft. Also bin ich wieder nach Darley zurück, und immerzu hat unterwegs der Motor ausgesetzt. Danach habe ich dann noch einen Spaziergang gemacht, und damit war der Tag zu Ende, außer, daß ich später noch auf ein Bierchen in die Drei Federn gegangen bin.«
    »Wo sind Sie spazierengegangen?«
    »Ein Stückchen am Strand entlang. Warum?«
    »Ich hätte nur gern gewußt, ob Sie dabei vielleicht bis zum Satans-Bügeleisen gekommen sind.«
    »Viereinhalb Meilen weit? Wohl kaum. Ich hab das Ding überhaupt noch nie gesehen und bin auch nicht scharf darauf. Aber der Tag, über den Sie Bescheid wissen wollen, ist ja nun der Donnerstag. In allen Einzelheiten, wie es in Kriminalromanen immer heißt, wie? Ich habe gegen neun Uhr gefrühstückt – Eier mit Speck, wenn Sie’s genau wissen wollen – und dann habe ich gedacht, ich sollte mich wohl mal auf den Weg nach Wilvercombe machen. Also bin ich ins Dorf gegangen und habe ein vorüberkommendes Auto angehalten. Das war – Augenblick mal – kurz nach zehn Uhr.«
    »Wo war das?«
    »Wo die Hauptstraße nach Darley hereinkommt – aus Richtung Wilvercombe.«
    »Warum haben Sie sich im Dorf keinen Wagen gemietet?«
    »Haben Sie die Dinger mal gesehen, die man da mieten kann? Dann würden Sie nämlich nicht fragen.«
    »Sie hätten aber doch eine Werkstatt in Wilvercombe anrufen und sich mitsamt dem Morgan abholen lassen können.«
    »Hätte ich gekonnt, aber ich hab’s nicht getan. Die einzige Werkstatt, die ich in Wilvercombe kannte, war die, bei der ich es schon am Abend zuvor versucht hatte, und ich wußte, daß die nichts taugte. Was ist außerdem so unrecht daran, per Anhalter zu fahren?«
    »Nichts, wenn der Fahrer keine Bedenken wegen seiner Versicherung hat.«
    »Ach so! Na ja, diese Frau hatte jedenfalls keine. Schien überhaupt ein netter Mensch zu sein. Fuhr einen großen

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