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Wimsey 10 - Das Bild im Spiegel

Wimsey 10 - Das Bild im Spiegel

Titel: Wimsey 10 - Das Bild im Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers
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Erscheinung mit rotem Bart und kariertem Anzug beschrieben und sollte einen Sportwagen mit dem Kennzeichen WOE 1313 fahren. Der Mann wurde gefunden. Der Mann wurde unter Anklage gestellt, und Mr. Montague Egg, der sich 300 Meilen entfernt befand, wurde zu seinem großen Unmut als Zeuge vor das Magistratsgericht von Beachampton geladen.
    Der Angeklagte, ein gewisser Theodore Barton, zweiundvierzig Jahre alt und von Beruf Dichter (woraufhin Monty sehr genau hinschaute, hatte er doch noch nie einen Dichter aus solcher Nähe gesehen), war ein großer, kräftig gebauter Mann, der einen auffallenden Tweedanzug trug und einen Ruch ungehobelter Großspurigkeit um sich verbreitete. Monty hätte ihn sich gut in den Bars des Londoner East-Central-Distrikts vorstellen können. Barton hatte einen herausfordernden Blick, und die obere Hälfte seines Gesichts war auf seine eigene Weise recht anziehend; sein Mund war unter einem üppig wuchernden gelbbraunen Bart verborgen. Er schien die Ruhe selbst zu sein und ließ sich von einem Anwalt vertreten.
    Montague Egg wurde schon gleich zu Beginn aufgerufen und sollte über den Leichenfund berichten. Er sagte, daß dies am Samstag, dem 18. Juni, um 10.25 Uhr gewesen sei, und die Leiche sei noch ziemlich warm gewesen, als er sie gefunden habe. Die Haustür sei verschlossen gewesen, die Hintertür zugezogen, aber nicht abgeschlossen. Die Küche sei in großer Unordnung gewesen, als ob dort ein heftiger Kampf stattgefunden habe, und neben dem Toten habe ein blutbefleckter Schürhaken gelegen. Er habe rasch das Haus durchsucht, bevor er die Polizei geholt habe. Oben im Schlafzimmer habe er eine schwere Stahlkassette gefunden, offen und leer, mit dem Schlüssel im Schloß. Es habe sich keine weitere Person im Haus befunden, auch nicht versteckt auf dem kleinen Hof, doch Spuren hätten darauf hingedeutet, daß vor kurzem ein großer Wagen in einem Schuppen hinter dem Haus gestanden habe. Im Wohnzimmer hätten die Überreste eines Frühstücks für zwei gestanden. Er (Mr. Egg) sei mit seinem Wagen den Weg von der Hauptstraße heruntergekommen und niemandem begegnet. Er habe etwa fünf bis zehn Minuten mit der Durchsuchung des Hauses verbracht und sei dann auf demselben Weg zurückgefahren, den er gekommen sei.
    An dieser Stelle erklärte Kriminalinspektor Ramage, der Weg zum Cottage führe noch etwa eine halbe Meile weiter in Richtung Ditchley, gehe an Hatchford Mill vorbei, mache dann einen Bogen und münde etwa drei Meilen weiter wieder in die Hauptstraße nach Beachampton ein.
    Der nächste Zeuge war ein Bäcker namens Bowles. Er sagte aus, daß er mit seinem Lieferwagen um 10.15 Uhr beim Cottage gewesen sei, um zwei Laib Brot abzuliefern. Er sei an die Hintertür gegangen, die ihm von Mr. Pinchbeck persönlich geöffnet worden sei. Der alte Herr sei ihm da noch völlig gesund vorgekommen, wenngleich ein wenig erregt und gereizt. Er habe keine zweite Person in der Küche gesehen, glaube aber zwei Männerstimmen laut und erregt reden gehört zu haben, bevor er klopfte. Der Junge, der ihn auf seiner Runde begleitet hatte, bestätigte dies alles und fügte hinzu, er glaube, die Umrisse eines Mannes hinter dem Küchenfenster gesehen zu haben.
    Dann trat Mrs. Chapman aus Hatchford Mill vor und sagte, sie pflege alle Werktage zu Mr. Pinchbecks Cottage zu gehen, um dort ein wenig sauberzumachen. Sie komme um halb acht und gehe um neun wieder. Am Samstag, dem 18. sei sie wie gewohnt gekommen und habe gesehen, daß in der Nacht zuvor ein unerwarteter Besucher gekommen sei. Sie identifizierte den Angeklagten, Theodore Barton, als diesen Besucher. Er hatte allem Anschein nach auf der Couch im Wohnzimmer geschlafen und wollte am selben Morgen wieder fort. Sie hatte seinen Wagen im Schuppen gesehen; es sei ein kleiner Sportwagen gewesen, und ihr sei vor allem das Kennzeichen WOE 1313 aufgefallen, weil sie noch gedacht habe, daß dies doch eine dreifache Unglücksnummer sei. Das Innere des Schuppens sei von der Hintertür aus nicht einzusehen gewesen. Sie habe den beiden den Frühstückstisch gedeckt. Der Milchmann und der Postbote seien gekommen, bevor sie gegangen sei, und der Lieferwagen des Krämerladens müsse kurz danach gekommen sein, denn der sei um 9.30 Uhr bei der Mühle gewesen. Ihres Wissens komme sonst nie jemand zum Cottage. Mr. Pinchbeck sei Vegetarier und ziehe sich sein Gemüse selbst im Garten. Ihres Wissens habe er noch nie zuvor einen Besucher gehabt. Von einem »Krach« zwischen Mr.

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