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Wimsey 16 - Mord in mageren Zeiten

Wimsey 16 - Mord in mageren Zeiten

Titel: Wimsey 16 - Mord in mageren Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers & Jill Paton Walsh
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Ende des Tisches. «Nicht gerade Oxford. Im Übrigen bringt man doch keinen um, nur weil er Sprachen studiert hat.»
    «Ich hätt sie schon umbringen können, für dieses ständige Getue, dass die Engländer ach so beschränkt und provinziell sind», sagte Muriel. «Und ihr ewiges Namedropping. Will heißen, OrtsnamenDropping: Nizza. Grenoble. Madrid. Zürich.» «Nein, Muriel, das hättest du nicht gekonnt, red keinen Unsinn», widersprach Rita. «Wenn du fähig wärst, jemanden umzubringen, war ich schon längst tot. Und zwar mehrfach. Wir lassen halt unseren Ärger aneinander aus, wenn wir müde und hungrig sind», fügte sie an Harriet gewandt hinzu. «Nur verständlich», sagte Harriet. «Aber habe ich das jetzt richtig mitbekommen: Von Ihnen kam keine gut mit Wendy aus, Sie mochten sie nicht?»
    «O nein, so nicht», sagte eine Frau, die etwas älter war als die anderen. «Da haben wir Ihnen den falschen Eindruck vermittelt. Wendy war richtig liebenswert – und auch so witzig. Manchmal ist sie ein bisschen dreist geworden, aber das war nicht ernst gemeint. Mit Absicht war sie niemals grausam. Manche Leute haben das bloß falsch verstanden.» «Und junge Männer? Sie hatten vorhin vom Flirten gesprochen.»
    «Schon. Dabei ist es aber auch geblieben. Lady Peter, wir schlafen hier alle zusammen im Heuschober. Wir würden es merken, wenn eine nicht in ihrem Bett liegt.»
    «Allerdings schlafen wir sehr fest», bemerkte Rita. «Und natürlich», sagte Muriel, «kann man sich genauso gut auch am Vormittag oder in der Teepause windig benehmen. Nicht nur in der Nacht.»
    «Außer am Sonntag arbeiten wir den ganzen Tag», sagte die etwas Ältere. «Und ich weiß ja nicht, wie es den anderen geht, aber ich bin von der Mittagspause an viel zu erschossen für derlei Windigkeiten.» Diese Bemerkung wurde mit reuigem Gelächter quittiert.
    «Können Sie mir sagen, wer sich aufgeregt hat? Wer ihr Verhalten ernster genommen hat, als es gemeint war? Nennen Sie mir einen Namen?» Harriet erntete betretenes Schweigen. «Ich weiß, es muss Ihnen vorkommen wie Petzen. Aber Wendy wurde von jemandem getötet, der das mit seinen bloßen Händen fertig brachte, und sehr schnell dazu. Eine Waffe hat er nicht gebraucht. Er könnte jederzeit wieder zuschlagen. Also, fangen wir beim Tanzabend an.» «Da war sie nicht», sagte Rita sofort. «Sie hat gesagt, sie hat Kopfschmerzen, haha.» «Sie haben ihr nicht geglaubt?»
    «Na, ich dachte mir, ihre Kopfschmerzen heißen vielleicht Roger.»
    «Das musst du wohl erklären, Rita», meinte Muriel. «Wendy ist ein paar Mal mit ein, zwei Typen aus dem Dorf aus gewesen: zum Beispiel Archie Lugg und Jake Datchett. Die hatten schon vorgeschlagen, dass sie sich um sie prügeln, und sie fand das rasend komisch. Sie sprach von den beiden immer als den Bauerntölpeln. Beiden hatte sie einen Tanz am Samstag versprochen. Aber vor einem Monat hat sie Roger Birdlap kennen gelernt – er ist R.A.F.-Offizier drüben in Steen Manor – und sich Hals über Kopf in ihn verschossen. Ein echt schwerer Fall. Sodass ich glaube, der Tanz war die Gelegenheit, sich an einem verschwiegenen Plätzchen mit ihm zu treffen, zum Beispiel hier. Wir waren alle tanzen – er konnte zusammen mit den anderen auf dem Laster von der Basis rüberkommen und sich dann davonschleichen. Durch die Luftschutzübung hätten sie früh genug erfahren, wann das Tanzvergnügen zu Ende war, weil man ja die Sirenen hier auch hört. Er brauchte nur wieder zu seinen Kameraden stoßen, und sie war zum Schutzraum geflitzt.»
    «Sie trug ihr Tanzkleid», merkte Harriet an. «Sonst hätten wir doch alle was spitzgekriegt», erklärte Rita. «Sie wollte eben ein richtig schönes Kleid für ihn anziehen – und ausziehen.»
    «Aber es wäre ihr doch unwohl dabei gewesen, so ganz allein mit einem Mann …», wandte eine sehr junge, recht blasse Frau ein, deren mattbraunes Haar von einem Haarreifen aus der Stirn gehalten wurde. «Irrtum», fauchte Rita sie an. « Dir wäre sicher unwohl so ganz allein mit einem Mann. Die meisten von uns würden die Gelegenheit beim Schopf packen, wenn wir den betreffenden Herrn leiden mögen.» «Aber …»
    «Es gehört sich eigentlich nicht? Deine Mutter sähe das gar nicht gern? Jungfrauen bevorzugt? Um Gottes willen, wir haben Krieg!»
    «Ich verstehe nicht, was der Krieg mit solchen Dingen zu tun haben soll», erwiderte das junge Mädchen, das unter Ritas Attacke purpurrot angelaufen war.
    «Du verstehst nicht, wo

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