Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wimsey 16 - Mord in mageren Zeiten

Wimsey 16 - Mord in mageren Zeiten

Titel: Wimsey 16 - Mord in mageren Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers & Jill Paton Walsh
Vom Netzwerk:
was das Fleisch verdirbt. Es sind schon Leute ausgeschlossen worden, Lady Peter, weil ihr Fleisch so scheußlich war. Die Herbstschweine vom Pfarrer, also, die sind immer sehr schön, er lässt sie nämlich in seinen Obstgarten rein, wo sie das Fallobst futtern, Äpfel und Birnen. Aber die von Mr. Puffett sind die Allerbesten. Der verfüttert das Fallobst von den Pfirsichbäumen in seinem Garten, dazu die ganzen Schalen, und was gibt das für einen Geschmack! Das Fleisch ist eine Wucht. Ich hatte letztes Mal ein Stück Bug von Mr. Puffett, was ein richtiges Fest war … Ich hab's mit Backpflaumen gemacht, Mrs. Trapp, in ein Schlückchen Kräutergeist eingelegt, und Sie können sich nicht vorstellen, wie gut das war! Sogar meinem Bert hat es geschmeckt, und der will sonst immer nur die Füße.»
    «Ist der Ring mit dem Krieg entstanden?», fragte Harriet.
    «Du lieber Himmel, nein!», antwortete Mrs. Ruddle.
    «Den gibt es schon seit Jahren. Der Krieg ist gerade, was ihm im Wege steht, weil wir jetzt eine Erlaubnis brauchen, um ein Schwein zu schlachten – und wenn's nur im eigenen Hof hinten ist! Was kommt denn noch, sag ich zu Bert, was kommt denn jetzt wohl als Nächstes! Dieser Dummkopf Jack Baker, der sich Polizist schimpft – auch keinen Deut besser als früher Joe Sellon, wenn Sie mich fragen –, rennt rum und quetscht die Leute aus, wer mit dem Mädchen vom Landdienst spazieren gegangen war und sie vielleicht umgebracht hat, wo doch jeder, nach dem er fragt, unten im Luftschutzkeller war, und zwar mit an die hundert Zeugen dafür, dass er's gar nicht gewesen sein kann. Also wirklich. Nur gut, dass Sie Ihre Finger in der Sache drinhaben, Mylady, sonst wär's ja zum Haareausreißen. Ein Jammer natürlich, dass Lord Peter nicht da ist, um den Fall zu lösen – in null Komma nichts hätte der den Täter raus. Ja, ja, aber ich kann nicht den ganzen Tag hier rumsitzen. Ich sage besser Lebewohl und mache mich davon.»
    Mrs. Trapp wartete, bis sich die Tür fest hinter der Besucherin geschlossen hatte, und sagte dann zu Harriet: «Verzeihen Sie, dass ich Ihnen noch nichts vom Schweinering erzählt habe, Mylady, aber wir scheinen immerzu nur über die Rationierungen sprechen zu müssen.»
    «Oh, das macht gar nichts», sagte Harriet. «Sehr schmeichelhaft, dass die Leute vom Ring uns aufgenommen haben, es klingt ja so, als sei es nur etwas für Eingeweihte.»
    «Es steckt wohl weniger Schmeichelei dahinter als die reine Notwendigkeit, Mylady. Das Hebezeug steht offenbar in einem unserer Nebengebäude. Man braucht uns also als Mitglied.»
    «Das Hebezeug?», fragte Harriet.
    «Eine Gerätschaft aus Seilen und Rollen, soviel ich weiß, Mylady. Ich habe es mir noch nicht selbst angesehen. Das muss ich auch nicht haben. In Duke's Denver kam der Schlachter immer zu uns raus, wenn eins der Tiere auf dem Hof geschlachtet werden sollte, aber bis ich begriffen habe, was er vorhatte, war schon alles säuberlich zerteilt.»
    In diesem Moment kamen Polly und Charlie durch die Hintertür hereingestürmt, ganz außer Atem und erhitzt, und wollten etwas zu trinken haben. Harriet wechselte rasch das Thema. «Was kann das Jungvolk kriegen, Mrs. Trapp? Hätten wir da etwas?» «Ein Trank, so schnell wie auch reell: das frische Wasser aus dem Quell», sagte Mrs. Trapp. «Direkt aus der Wand. Auch gut für die Zähne.»
    «Können wir es aus einem Krug eingegossen bekommen, Mrs. Trapp, auch wenn es nur Wasser ist?», fragte Polly. «Dann können wir so tun, als wäre es etwas Schönes.»
    «Wenn Sie wünschen, Miss Polly, serviere ich es aus diesem hübschen Staffordshire-Krug hier, wie für die Königin von Saba», sagte Mrs. Trapp mit einer Verbeugung. Harriet sah, wie sie einen Krug aus der Speisekammer holte, in dem sich eine seltsame Flüssigkeit im Farbton verdünnten Biers befand. «Toll!», rief Charlie. «Lakritzwasser! Mann, Mrs. Trapp, ich liebe Sie!»
    «Papperlapapp, du treuloser Spitzbube», erwiderte Mrs. Trapp lächelnd. «Mir machst du nichts vor. So kriegst du mich nicht rum! Sag mal, was ist denn nun mit dem Dingsda, das dir dein Onkel geschenkt hat? Hast du es jetzt in Gang gebracht?»
    «Na ja», sagte Charlie, «funktionieren tut es. Aber ich war's eigentlich nicht, Mrs. Trapp, Sam Bateson war's. Der kennt sich aus, er hat gleich den Home Service reinbekommen.»
    «Da bin ich aber froh. So, und jetzt raus aus meiner Küche, alle miteinander, wenn ihr noch Abendbrot haben wollt. Aber marsch.»
    Harriet sah sich in

Weitere Kostenlose Bücher