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Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Titel: Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Martin
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stieben aus dem dunklen Loch, das sich soeben geöffnet hatte.
    Mark streckte die Hand aus. „Taschenlampe.“, sagte er, als wäre er ein Arzt, der gerade eine Operation durchführen wollte. Seine Miene war angestrengt. Offensichtlich war ihm genauso unwohl wie Collin.
    Elijah tastete über seinen Hosenbund. „Vergessen.“ Diese Erklärung stimmte ihn noch fröhlicher als er sowieso schon war. Er zuckte belustigt mit den Schultern.
    „Nur keinen Stress.“ Sasha zog aus der Tüte in ihren Armen eine Taschenlampe hervor. „Du hast sie nur hier verstaut. Mark, schau nicht, als würdest du ihn einmal quer über das Feld schleifen wollen.“
    „Aber es würde mir gut tun.“, gab Mark zurück. „Collin, nach dir.“ Und damit hielt er ihm die Lampe hin.
    Der Junge mit den immer größer werdenden Augen blickte auf das Gerät, das vor seiner Nasenspitze hing. Wie wild schüttelte er den Kopf. „Ich gehe nicht allein da rein!“
    Schon wieder erklang Els unhilfreicher Kommentar. „Was, du willst nicht als erstes in das dunkle böse Loch?“, wollte er schadenfroh wissen. „Das ist aber schade.“
    „Ich weiß gar nicht, was da unten lauert. Und ihr schickt mich da als erstes hinein?“, erwiderte der Schüler zu seiner Verteidigung. „Das ist aber nicht gerecht. Ich bin doch hier zum ersten Mal!“
    Mark seufzte laut auf. „Wenn ich gewusst hätte, dass du so ein Feigling bist, hätten wir dich gar nicht erst mitgenommen!“ Dann stampfte er mit dem rechten Fuß auf. „Collin, in Zukunft will ich mehr von dir sehen!“
    Und das passte dem Jungen so nun überhaupt nicht. Er und ein Feigling? „Gib schon her!“, fuhr er Mark an und riss ihm die Lampe aus den Händen. „Wenn ihr euch nicht traut und einen kleinen und unbedarften Jungen vorschicken müsst!“ Damit trat er an den Rand des Loches und warf einen Blick hinein.
    Dunkel war schon gar kein Ausdruck mehr für diese ewige Finsternis, die ihm entgegen blickte. Er konnte sich nur an ein einziges Mal erinnern, als ihm eine solche Dunkelheit begegnet war. Damals, als der Stromausfall ihm das Licht im Keller genommen hatte. Nicht einmal Fenster gab es in diesem eisigen und unheimlichen Raum.
    Genau daran fühlte er sich nun erinnert. Collin schaltete mit zitternden Fingern die Lampe ein und leuchtete an den Wänden des Loches herab. Dort gab es Stufen aus abgetretenen Holzscheiten. Sie machten nicht gerade den Eindruck, dass sie den Körper eines fünfzehnjährigen Jungen tragen würden. Sie sahen aus wie baufällige Stufen, die gleich einstürzen würden. Würmer ringelten sich daran.
    Er hörte das Räuspern ihres Anführers und schluckte seine Bedenken herunter. So weit vertraute er den Studenten, dass sie ihn nicht ein Loch herunter schicken würden, wenn sie nicht wüssten, dass es sicher war. Vielleicht sollte er es einfach wagen? Kurzerhand schob er seine Beine in das Loch. Dann kletterte er hinein.
    Die feuchte Erde zog an seinem Kopf vorbei. Mit einer Hand hielt er sich an den Stufen über sich fest, mit der anderen leuchtete er seine Füße an, damit er nicht daneben trat.
    Zu seiner Erleichterung ging der Weg nicht weit unter die Erde. Es waren nur einige Stufen, dann erreichte er festen Grund. Mit vor Staunen offenen Mund sah er sich in der unterirdischen Höhle um. Genau unter dem Feld gab es einen Raum, von dem der Bauer sicher keine Ahnung hatte. Er war nicht ganz so breit wie das Feld darüber, aber immer noch so groß, dass der Schein der Lampe nicht in alle Ecken reichte. An der Decke wuchsen die Pflanzen von der Oberfläche hindurch. Ihre Wurzeln waren lang und tief gewachsen, sodass sie ein groteskes Bild abgaben, das an ein Geisterkabinett vom Jahrmarkt erinnerte. Wie stachlige Vorhänge hielten sich die Wurzeln an der Decke fest und reichten bis zum Boden. Die feuchte Erde tropfte an manchen Stellen.
    „Ist alles ruhig.“, flüsterte Collin, als er seine Umgebung abgeleuchtet hatte. „Ihr könnt kommen.“
    „Was hast du denn gedacht?“, hörte er noch Marks Stimme. Er sah sogar noch dessen Schuhe am Rande des Loches, durch das Sonnenlicht in die Dunkelheit schien. Doch alles weitere war verloren.
    Eine der Wurzeln hatte ihn gepackt. Collin schrie auf und schlug der Länge nach hin. Die Taschenlampe rutschte ihm aus den Fingern und schlug auf den Boden. Der Knopf an der Seite wurde eingedrückt und plötzlich war die Finsternis wieder vollkommen. Panisch tasteten seine Finger zu seinem Knöchel, um in Erfahrung zu bringen, woran

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