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Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Titel: Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Martin
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er hängen geblieben war. Dann spürte er, dass die Wurzel sich um seinen Fuß gewickelt hatte.
    Noch während er sich fragte, wie zum Teufel das gehen sollte, bemerkte er einen Zug, sodass er wieder hinschlug. Dann wurde er über den Boden geschliffen. Mit einem Schrei riss er die Arme vor, um sich an irgendetwas festhalten zu können. Doch in der Dunkelheit fanden seine Finger nichts. Ein Stück Wurzelgeflecht, das viel zu dünn war, um Halt zu bieten. Es wurde herausgerissen.
    Collin strampelte um sein Leben. Er rief nach Mark, der gerade in den unterirdischen Raum gesprungen kam. Doch der Student konnte ihn in der Dunkelheit nicht sehen. Dann spürte der Schüler noch mehr Wurzeln, die sich um seinen Körper schlangen. Seine Arme wurden an die Seite gepresst und er fühlte, wie die Wurzeln ihn einwickelten. Sein ganzer Körper war nun gefesselt. Er rief noch immer nach Mark, doch dann verstummte er, da er eine dicke Wurzel zwischen den Lippen fand. Er war bewegungsunfähig.
    „Tomaro.“, flüsterte Mark. So leise, dass Collin ihn kaum verstehen konnte.
    „Tomaro. Wir sind es.“ Anscheinend hatte der Student die Lampe gefunden. Es ertönte ein klickendes Geräusch und ein gelber Finger schien quer durch den Raum. Erde rieselte von der Decke.
    „Ich grüße euch.“ Die Stimme, die erklang, war von einem volltönenden Bass. Es ging Collin bis in den Magen. Normalerweise hatte er ein solches Gefühl nur, wenn er in der Nähe von sehr lauten Boxen stand.
    El und Sasha waren nun auch angekommen. Sie blinzelten bis sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Mark leuchtete Collin an. Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. Und das fand der Schüler nun wirklich sehr unangebracht. Die Wurzeln schnitten ihm in die Haut.
    „Tomaro, du brauchst ihn nicht zu fürchten.“, erklärte Mark. Mit wem redete er eigentlich? „Collin ist mit uns hier.“
    „Er ist neu.“, stellte Tomaro fest. „Ich habe ihn noch nie gesehen.“
    Nun schaltete sich Elijah ein, der ein Stück hinter Mark stand. „Tomaro, altes Haus. Du weißt ganz genau, dass wir es nicht leiden können, wenn wir dich nicht sehen. Gib dir wenigstens ein Gesicht.“
    „Wenn das nicht Elijah ist. Das Feuer ist noch immer so heißblütig wie ich es in Erinnerung habe.“ Der Bass erklang nun von Collins rechter Seite. Der Junge verdrehte sich fast den Hals, um zu sehen, was nun geschah.
    Genau neben ihm war die Rückwand des unterirdischen Raumes. Aus ihr brachen die Wurzeln hervor, die ihn festhielten und knebelten. Und als wäre all das noch nicht genug, geschah noch mehr Unglaubliches. Aus der Wand wuchs ein Gesicht heraus. Einfach so! Aus Erde formten sich Mund und Nase. Schwarze Steine bildeten die Augen, die an der Seite des Gesichtes empor krochen und dann ihren Platz einnahmen. Das Gesicht hatte keinen Hals. Es wirkte wie eine Maske aus Erde, die an die Wand gedrückt worden war.
    „Ich hoffe, deine Sprüche werden mich auch heute erfreuen.“ Der Mund des Gesichts verzog sich zu einem schelmischen Grinsen. „Mir wird zeitweise etwas langweilig hier unten.“
    Die Studenten rückten nun auf und blieben vor dem Gesicht stehen. Collin begann sich zu fragen, wann sie ihn denn befreien würden. Die Wurzeln taten nun sehr weh.
    „Das stimmt.“, gab Mark freundlich zu. „Wir haben dich lange nicht besucht. Wie ist es dir ergangen?“
    Tomaro blickte sie wehleidig an. „Sehr schlecht. Mir ist langweilig. Die Hasen vom letzten Frühling sind wieder umgezogen. Ich vermisse ihr Trippeln unter der Erde. Außerdem war es ein guter Zeitvertreib, meine Wurzeln auszustrecken und nach ihnen zu jagen. Nur deshalb bin ich nicht eingerostet.“
    „Kann es sein, dass sie nur deshalb umgezogen sind?“ El hakte seine Daumen in die Hosentaschen ein. „Ich meine, es würde mir aber auch nicht behagen, wenn mein Nachbar Jagd auf mich macht.“
    Das Gesicht blickte ihn nachdenklich an. „Das kann sein.“, sagte es mit seiner tiefen Stimme. „Ich wusste, ich würde irgendetwas falsch machen.“ Dann wandte es sich Mark wieder zu. „Und womit kann ich euch dienen? Mir sagt ein untrügerisches Gefühl, dass ihr nicht gekommen seid, um mit mir zu plaudern.“
    „Tomaro.“ Mark kniff schelmisch ein Auge zusammen. „Mein Freund. Als ob wir solch schäbige Absichten hätten.“
    „Wann findet die nächste Versammlung der Nachtjäger statt?“, stellte Sasha die Frage, wegen der sie überhaupt hergekommen waren. Collin war ganz ruhig geworden, so

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