Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)
sind denn Ihre Nachforschungen über den Studenten?“
Nun kniff Johannes die Augen zusammen. Kein Zweifel, er war misstrauisch.
„So weit ich mich erinnere, habe ich in dem Artikel kein Wort davon erwähnt, dass Mark Thun ein Student ist. Woher weißt du das?“
Sein Herz schlug so heftig, dass er meinte, es zerstöre seinen Brustkorb. Collin warf El einen Blick zu, der sich langsam erhob und die Zeitung zusammenfaltete. „Lassen Sie mich Ihnen reinen Wein einschenken.“, sagte der Junge zu dem Reporter. „Sie haben die Möglichkeit, mir freiwillig zu folgen. Oder wir müssen handeln.“
Johannes sah ihn an, ohne sich zu rühren. „Wer bist du, Kleiner?“, fragte er feindselig und packte Collin am Kragen.
El legte in genau diesem Moment die Zeitung auf das Sofa. Dann brach Chaos aus. „Feuer!“ schrie er auf. Tatsächlich flammte auf einmal ein Feuer lichterloh aus der Zeitung. Natürlich von Elijah selbst gelegt. Die Flammen griffen schon auf den Stoff des Sofas über und es roch verbrannt. „Feuer!“ schrie er noch einmal und gestikulierte zu den Empfangsdamen, die erschrocken aufblickten.
„Schnell, rufen Sie die Feuerwehr!“ Bei diesen Worten näherte er sich Johannes. El war wirklich ein geschickter Schauspieler.
„Entscheiden Sie sich.“, flüsterte Collin. „Folgen Sie mir nun unauffällig nach draußen. Oder mein Freund hier wird Sie aus dem Haus schaffen. Und glauben Sie mir, er kann das.“
In Johannes’ Augen war nicht abzulesen, dass er nachdachte. Er blickte zu den roten Flammen hinüber und schien nicht zu begreifen, dass er gerade entführt wurde.
„Schnell, wir müssen hier raus!“, schrie El aufgeregt. Er packte wie zufällig Collin und Johannes an den Armen und zerrte sie zum Ausgang, noch immer laut schreiend. Inzwischen hatten auch die anderen Menschen gemerkt, dass etwas nicht stimmte. Eine Empfangsdame hatte auf einen roten Knopf gedrückt und ein lautes Alarmsignal hallte durch das Gebäude. Die Männer und Frauen ließen alles fallen und rannten zum Ausgang. Aus der Decke ergoss sich Löschwasser. Zischend landete es auf dem Feuer, das langsam größer wurde.
All das sah Collin nur noch aus den Augenwinkeln. Dann war er schon durch die Glastür geschliffen worden und stolperte auf die Straße. Um sie herum versammelten sich die ebenfalls geflüchteten Menschen.
Elijah hörte nicht auf, an ihnen zu ziehen. Obwohl Johannes sich wehrte, hatte er keine Möglichkeit, dem harten Griff zu entkommen. Die bezahlten Stunden in dem Fitnessstudio zahlten sich einmal mehr aus.
„Lassen Sie mich los.“ Für Protest war es bereits zu spät. Elijah hatte den verdatterten Reporter in die Seitengasse geschleppt, in der Mark schon auf sie wartete. Er stand an eine Mauer gelehnt und blickte ihnen ruhig entgegen.
Collin drehte sich um und sah die Menschenmassen, die noch immer aus dem Gebäude strömten. Die Leute blieben auf der Straße stehen und gafften. Die Feuerwehrmänner, die inzwischen angerückt waren, hatten kaum Platz für die Löschfahrzeuge. Dennoch schien niemand zu Schaden gekommen zu sein. In all diesem Durcheinander würde keinem auffallen, dass einer ihrer Mitarbeiter verschwunden war.
Sobald Johannes Mark sah und begriff, was hier vor sich ging, erschlaffte sein Widerstand. Als El ihn endlich losgelassen hatte, massierte er sich den Oberarm.
„Du hast einen festen Griff, mein Junge.“, murrte er in seine Richtung. „Sieht man dir gar nicht an, so wie du dich gibst.“
El hob spielerisch die Augenbrauen. „Es gibt noch mehr, das man mir nicht ansieht.“, sagte er bedrohlich.
„Guten Tag, Herr Fontik.“ Mark löste sich von der Wand und reichte Johannes die Hand. „Ich freue mich, Ihnen zu begegnen. Ich hoffe, mein Freund hat Sie nicht allzu grob behandelt.“
Der Reporter schielte ihn misstrauisch an und lehnte die dargebotene Hand ab.
„Dass ich dich hier treffe, heißt doch nur, dass ihr Zeitung lest. Ich muss nicht übermäßig freundlich sein.“
Collin fand, dass dieser dumme Reporter überhaupt nicht freundlich war, nicht einmal mäßig. Er war arrogant und dachte, er sei ihnen überlegen. Und dass ihm die Studenten nichts anhaben konnten. Ein schwerer Fehler.
„Für Feindseligkeiten gibt es keinen Grund.“, entschied Mark. Einmal mehr zeigte er seine diplomatische Seite. „Jedenfalls nicht von Ihrer Seite.“, fügte er lauernd zu.
Diese Bemerkung brachte Johannes zum Lachen. Man sah ihm an, dass er keine Angst vor ihnen hatte. „Na
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